Sojus 25

russische Raumfahrtmission zur Saljut 6 (1977)

Sojus 25 ist die Missionsbezeichnung für den am 9. Oktober 1977 gestarteten Flug eines sowjetischen Sojus-Raumschiffs zur sowjetischen Raumstation Saljut 6. Es war der erste (erfolglose) Besuch eines Sojus-Raumschiffs bei dieser Raumstation und der 43. Flug im sowjetischen Sojusprogramm.

Missionsdaten
Mission Sojus 25
NSSDCA ID 1977-099A
Raumfahrzeug Sojus 7K-T (GRAU-Index 11F615A8)
Seriennummer 42
Rufzeichen Фотон („Photon“)
Masse 6860 kg
Trägerrakete Sojus U (GRAU-Index 11A511U)
Besatzung 2
Start 9. Oktober 1977, 02:40:35 UTC
Startplatz Baikonur 1/5
Raumstation Saljut 6
Landung 11. Oktober 1977, 03:25:20 UTC
Landeplatz 185 km nordwestlich von Zelinograd
Flugdauer 2d 0h 44min 45s
Erdumkreisungen 32
Umlaufzeit 88,66 min
Apogäum 258 km
Perigäum 198 km
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Sojus 24
(bemannt)
Sojus 26
(bemannt)

Besatzung

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Hauptbesatzung

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Während Kowaljonok zuvor in der Unterstützungsmannschaft von Sojus 13 und der Ersatzmannschaft von Sojus 18 war, hatte Rjumin zuvor keine Einteilungen zu einer Mannschaft.

Ersatzmannschaft

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Die Unterstützungsmannschaft bestand aus Wladimir Ljachow und Georgi Gretschko.

Missionsüberblick

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Mit der Mission Sojus 25 sollte die Arbeit mit der Station Saljut 6 aufgenommen werden. Nach planmäßigem Start und Bahnkorrektur erfolgte am 10. Oktober das Kopplungsmanöver. Dabei gelang es zwar, physischen Kontakt mit Saljut 6 herzustellen, jedoch löste der Kopplungsmechanismus nicht aus, so dass keine luftdichte Verbindung zustande kam und kein Umstieg in die Station möglich war. Auch weitere Kopplungsversuche – wie viele, darüber gehen die Berichte auseinander[1] – führten zu keinem anderen Ergebnis. Daraufhin wurde der Abbruch eingeleitet. Auf einen Versuch am zweiten Kopplungsadapter der Station an deren gegenüberliegendem Ende verzichtete man, da man das Problem im Kopplungsmechanismus der Sojus-Kapsel vermutete und eine etwaige Beschädigung jenes zweiten Adapters vermeiden wollte. Eine Klärung der Probleme mit dem fehlerhaften Mechanismus brachte erst Sojus 26 mit einer Kontrolle des ersten Adapters bei einem Außenbordeinsatz.

Da das verwendete Sojus-Raumschiff (Herstellerbezeichnung Sojus 7K-T) keine Solarzellenflächen zur Energieversorgung hatte, standen nur Reserven für zwei Raumflugtage zur Verfügung, und die Landung musste eingeleitet werden, die dann erfolgreich in der Steppe 185 km nordwestlich von Zelinograd in Kasachstan erfolgte.

Der Fehlschlag führte auch zu einer Überprüfung der Praxis, eine Mannschaft nur aus Neulingen bestehen zu lassen: Von den vier letzten Flüge in dieser Konstellation (Sojus 15, Sojus 17, Sojus 23 und nunmehr Sojus 25) war dreimal (nämlich außer bei Sojus 17) die Kopplung mit der jeweiligen Raumstation gescheitert. Bei zukünftigen Missionen sollte zumindest ein Kosmonaut Flugerfahrung haben. Von dieser Regel wurde erst 1994 bei Sojus TM-19 wieder abgewichen. In der Folge wurden die für die nächsten Langzeitaufenthalte eingeplanten Besatzungen (die sich aus der Ersatz- und der Unterstützungsmannschaft von Sojus 25 zusammensetzen sollten) neu zusammengestellt: Da die für den nächsten Flug vorgesehenen Romanenko und Iwantschenkow beide Neulinge waren, wurde Iwantschenkow für Sojus 26 durch den Sojus 17-Veteranen Gretschko ersetzt; Iwantschenkow bzw. Ljachow wurden für Sojus 29 bzw. Sojus 32 mit den Sojus-25-Rückkehrern Kowaljonok bzw. Rjumin gepaart, die nunmehr ja selbst Raumerfahrung hatten.

Einzelnachweise

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  1. Ben Evans: At Home in Space. Springer, New York Dordrecht Heidelberg London 2012, ISBN 978-1-4419-8810-2, S. 303–304.

Siehe auch

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