Soloalbum (Roman)

Roman von Benjamin von Stuckrad-Barre (1998)

Soloalbum ist der Debütroman des deutschen Schriftstellers Benjamin von Stuckrad-Barre, der 1998 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschien und der Popliteratur zugerechnet wird. Inhalt des Romans ist eine Liebesgeschichte, in welcher der Protagonist versucht, seine Ex-Freundin zurückzugewinnen.

Handlung

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Zu Beginn des Romans findet sich der namenlose Ich-Erzähler isoliert in seinem Zimmer, während zugleich die, von einer Freundin Katharina kontaktierte, Polizei seine Zimmertür aufbricht. Dem Leser erklärt er daraufhin seine Situation: Katharina, seine Ex-Freundin, habe ihm per Fax die Trennung verkündet. Um sie zu sich zurückzuholen, kontaktiert der Protagonist sie regelmäßig, um sie von ihm zu überzeugen. Seine Situation vergleicht er mit einem Soloalbum.

Nachdem er mit seinem Vorhaben mehrmals scheitert, sucht sich der Erzähler Ablenkung bei seinen Freunden oder indem er sich in seiner Wohnung isoliert. Zwischenzeitlich scheint er die Trennung überwunden zu haben und beginnt eine Beziehung mit einer anderen Frau. Nachdem er von seiner Ex-Freundin im Urlaub kontaktiert wird, schöpft er erneut Hoffnung, wird aber von ihr zurückgewiesen.

Schlussendlich entschließt sich der Protagonist zum Umzug aus Hamburg in eine neue Stadt und Katharina erwähnt er nicht mehr. Das Werk schließt mit einem Konzertbesuch.

Aufbau und Stil

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Der Roman umfasst insgesamt 28 Kapitel, die jeweils nach einem Songtitel der Band Oasis benannt sind. Das Werk teilt sich, ähnlich einer Schallplatte, in eine Seite A und eine Seite B. Die Romanhandlung verläuft chronologisch; Wochentage, Uhrzeiten o. ä. werden nur selten erwähnt. Der Text ist gespickt von inneren Monologen und Appellen an den Leser sowie deskriptiven Erzähl-Passagen des Ich-Erzählers.

Der Schreibstil ist geprägt von Neologismen und umgangssprachlichen Begriffen. Die direkte Rede ist im Text nicht gekennzeichnet. Der Roman ist in der ersten Person Präsens verfasst. Er weist eine interne Fokalisierung auf, die Erzählinstanz ist autodiegetisch.

Kapitelstruktur

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A

1. Roll With lt

2. Don’t Look Back In Anger

3. D’You Know What I Mean?

4. Slide Away

5. Some Might Say

6. Hey Now

7. Headshrinker

8. Cigarettes & Alcohol

9. (I Got) The Fever

10. Stand By Me

11. Be Here Now

12. Half The World Away

13. Supersonic

14. It’s Getting Better (Man!!)

B

15. Whatever

16. I Hope, I Think, I Know

17. Alive

18. Stay Young

19. Flashbax

20. My Big Mouth

21. Step Out

22. Morning Glory

23. The Masterplan

24. Fade In-Out

25. Live Forever

26. Round Are Way

27. Talk Tonight

28. Rock’n’Roll Star

Reale Bezüge

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Eine Episode des Romans beschreibt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendkultur und Medien“, an der der Ich-Erzähler mit Dieter Gorny, Wolf Maahn und Volkmar Kramarz teilnimmt. Eine Diskussion desselben Titels fand 1997 in Marl statt.[1] Der Ich-Erzähler kommentiert außerdem die mediale Rezeption des Unfalltods von Lady Di.

Rezeption

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Dem Roman wurde unter anderem eine Nähe zu Christian Krachts Faserland (1995) attestiert. Nicol Ljubic schreibt im Spiegel:

„Eine Welt, die Christian Kracht in 'Faserland' beschrieben hat: Alte sind Nazis, Studenten Nichtsnutze, und wer die falsche Musik hört, ist eine Konversation nicht wert. Benjamin von Stuckrad-Barres Roman wirkt stellenweise wie ein Plagiat. Eine Geschichte, die durch Oberflächlichkeit und Nicht-Reflexion auffällt, eine statische Geschichte, ohne Handlung, in der Stuckrad-Barre seine Ideologie des Geschmacks ausbreitet. Eine Literatur, die sich vollständig auf Meinung verläßt und die davon ausgeht, die Leser müßten missioniert werden.“[2]

Auch Gerrit Bartels zieht, anlässlich des 20-jährigen Jubiläums, im Tagesspiegel den Vergleich zwischen den zwei Romanen:

„Trotzdem, gerade weil seinerzeit 'Soloalbum' oft neben Christian Krachts drei Jahre zuvor veröffentlichten Debütroman 'Faserland' gelegt wurde: 'Faserland' liest sich wirklich wie ein moderner Klassiker, ganz nowtro, ohne Patina. Wie der Roman eines Autors, von dem dann ja ein Romanwerk folgen sollte. 'Soloalbum' ist mehr eine Momentaufnahme. Die 'Faserland'-Prosa ist im Vergleich feiner, klarer, vollkommener. Überdies hat Krachts Held eine Geschichte, eine Vergangenheit, schleppt Kindheitserinnerungen mit sich herum, und sein Leid wirkt qua Dezenz um einiges glaubwürdiger.“[3]

Verfilmung

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Hauptseite: Soloalbum (Film)

Struckrad-Barres Werk wurde 2003 unter der Regie von Gregor Schnitzler verfilmt. Die Rolle des Erzählers wird verkörpert von Matthias Schweighöfer, Nora Tschirner spielt die Figur der Katharina.[4]

Ausgaben

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  • Benjamin von Stuckrad-Barre: Soloalbum. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1998, ISBN 978-3-462-02769-3.
    • Hörbuch: Ungekürzte Autorenlesung, 2008.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Workshops, Moderationen, Diskussionsteilnahme & Veranstaltungen. Abgerufen am 24. August 2024 (deutsch).
  2. Rezensionen: Benjamin von Stuckrad-Barre: "Soloalbum" - Der Meinungsmissionar. In: Der Spiegel. 11. August 1998, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. Mai 2023]).
  3. "Soloalbum" von Benjamin von Stuckrad-Barre: Immer noch vielleicht. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 3. Mai 2023]).
  4. Soloalbum (2003) - IMDb. Abgerufen am 3. Mai 2023 (deutsch).