Sportjahr 1896
Sportereignisse
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Weitere Ereignisse · Motorsportjahr · Olympische Spiele
Sportjahr 1896 | |
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In Athen finden die von Pierre de Coubertin initiierten I. Olympischen Spiele der Neuzeit statt. | |
Erster Olympiasieger der Neuzeit wird der US-Amerikaner James Connolly. | Josef Fischer ist der erste Sieger des Radrennens Paris–Roubaix. |
Ereignisse
BearbeitenOlympische Spiele
Bearbeiten- 14. Februar: Der Dansk Idræts-Forbund, aus dem sich das Dänische Olympische Komitee entwickelt, wird durch Zusammenschluss von 18 nationalen Sportverbänden gegründet.
- 6. bis 15. April: In Athen finden die I. Olympischen Spiele statt. An den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit nehmen ausschließlich Männer teil. Es finden Wettbewerbe in den Disziplinen Fechten, Gewichtheben, Leichtathletik, Radsport auf der Bahn und auf der Straße, Ringen, Schießen, Schwimmen, Tennis und Turnen statt.
- 6. April: Anlässlich der Olympischen Spiele wird von der ELTA eine Briefmarkenserie herausgegeben, die maßgeblich zur Finanzierung der Spiele beiträgt.
- 6. April: Erster Sieger eines olympischen Ereignisses wird der US-Amerikaner Francis Lane in einem 100-m-Vorlauf. Erster Olympiasieger der Neuzeit wird der US-Amerikaner James Connolly, der den Dreisprungbewerb mit über einem Meter Vorsprung für sich entscheidet.
- 9. April: Im Olympischen Fechtturnier im Säbel liegt der Österreicher Adolf Schmal bereits mit zwei Siegen in Führung, als König Georg I. ins Stadion kommt. Um diesem die Beobachtung des gesamten Turniers zu ermöglichen, werden alle Wettkämpfe annulliert und neu ausgetragen. In diesem zweiten Durchgang verliert Schmal die beiden Kämpfe und wird letztlich nur Vierter. Sieger wird der Grieche Ioannis Georgiadis.
- 10. April: Der Grieche Spyridon Louis wird Olympiasieger im ersten neuzeitlichen Marathonlauf in 2:58:50 Stunden.
- 11. April: Der deutsche Turner Carl Schuhmann gewinnt den einzigen Wettbewerb im Ringen, die offene Gewichtsklasse im griechisch-römischen Stil.
- 12. April: Das Straßenrennen der Radfahrer wird erstmals durchgeführt. Die 87-km lange Strecke führt von Athen nach Marathon und wieder zurück. Sieger wird der Grieche Aristidis Konstantinidis vor dem Deutschen August Gödrich.
- 13. April: Das 12-Stunden-Rennen im Bahnradsport ist die letzte Disziplin bei den Olympischen Spielen 1896. Sieger wird der Österreicher Adolf Schmal.
- 15. April: Mit der Schlussfeier enden die I. Olympischen Spiele der Neuzeit.
Fechten
Bearbeiten- 23. September: Die Deutschen Fechtmeisterschaften 1896 in Berlin stellen den ersten Versuch einer nationalen Meisterschaft im Sportfechten dar. Gefochten werden nur Einzelmeisterschaften in den Waffen Säbel und Florett.
Fußball und andere „Rasensportarten“
Bearbeiten- 12.April: Der Hannoversche Sportverein von 1896 (Hannover 96) wird gegründet.
- 5. Mai: Der 1. FC Pforzheim wird gegründet.
- 13. Mai: Der VfB Leipzig wird gegründet.
- 25. Mai: Der Deutsche Fußball-Club Prag wird gegründet.
- 15. Juni: Der Magdeburger FC Viktoria 1896 wird gegründet.
- 7. Juli: Der Verband Leipziger Ballspiel-Vereine wird gegründet.
- 5. September: Mehrere Gymnasiasten und Studenten gründen in München den „Verein für Rasensportarten“ Terra Pila, aus dem sich später der 1. Münchner FC 1896 entwickelt. Am Beginn wird auf der Theresienwiese vornehmlich Baseball und Faustball gespielt. Wann sich der Verein dem Fußball zuwendet, ist nicht bekannt.
- Aston Villa wird zum zweiten Mal englischer Meister.
- Der Berliner FC Favorit von 1896 wird gegründet.
- Der Hockeyclub Münchner SC wird gegründet.
Leichtathletik
Bearbeiten- Der US-Amerikaner Ray Ewry stellt mit 1,613 m den ersten offiziellen Weltrekord im Standhochsprung auf.
Motorsport
Bearbeiten- Das London-Brighton-Autorennen wird erstmals durchgeführt.
Radsport
Bearbeiten- 19. April: Der deutsche Josef Fischer gewinnt die erste Austragung von Paris–Roubaix.
- 17. Mai: Das Radrennen Paris–Tours wird erstmals ausgetragen.
- 15. bis 17. August: Bahn-Radweltmeisterschaften 1896
- 28. August: Das Radrennen Rund um Berlin wird erstmals ausgetragen.
- Der Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität wird in Offenbach am Main gegründet.
Rudern
BearbeitenRugby
Bearbeiten- 14. März: Irland gewinnt die Home Nations Championship 1896.
Schach
Bearbeiten- 4. Januar: Schachweltmeister Emanuel Lasker besiegt in der entscheidenden Partie des Viermeister-Turniers von Sankt Petersburg den führenden Harry Nelson Pillsbury.
- 7. November: Die Schachweltmeisterschaft 1896 zwischen Emanuel Lasker und Wilhelm Steinitz beginnt. Sie dauert bis zum 14. Januar 1897.
Schwimmen
Bearbeiten- 2. Februar: Der Magdeburger Schwimmclub von 1896 wird gegründet.
- Deutsche Schwimmmeisterschaften 1896
Tennis
Bearbeiten- 28. Juni: In Bern wird die Schweizerische Lawn Tennis Association gegründet, der erste nationale Tennisverband in Kontinentaleuropa. Ziel ist es, die Turnierszene zu reglementieren und eine Schweizer Meisterschaft auszuspielen.
Turnen
Bearbeiten- Die Freie Turnerschaft Frankfurt am Main wird gegründet.
Wintersport
Bearbeiten- 5. und 6. Januar: Es fanden die ersten internationalen Skirennen auf Wiener Gebiet in Pötzleinsdorf mit norwegischer Beteiligung statt. Das Juniorenlaufen über 350 m gewann der Wiener Mauthner, das Seniorenlaufen Franz Nachförg aus Semmering, den Sprunglauf der Norweger Eeyvind Roll, der auch das Handicaprennen gewann. Die Vereinsmeisterschaft gewann Franz Werberger aus Semmering, das Skiderby über 12 km der Norweger Karl Roll und der Norwegen Sondersen das Springen mit 14 m.[1]
- 9. Februar: In Sankt Petersburg findet von der Internationalen Eiskunstlaufunion organisiert die erste Weltmeisterschaft im Eiskunstlauf statt. Erster Sieger in dem anfangs nur für Herren konzipierten Wettbewerb wird der Deutsche Gilbert Fuchs.
- 7. November: Der Prince’s Skating Club in Hammersmith wird gegründet. Im gleichen Jahr erfolgt auch die Gründung des Princes Ice Hockey Club durch Peter Patton.
Medien
Bearbeiten- 3. April: La Gazzetta dello Sport erscheint erstmals, herausgegeben von Eugenio Camillo Costamagna.
Geboren
BearbeitenJanuar bis Juni
Bearbeiten- 7. Januar: Amedée Rossi, französischer Automobilrennfahrer († 1963)
- 11. Januar: Heinrich Stuhlfauth, deutscher Fußballspieler († 1966)
- 18. Januar: Vilho „Ville“ Ritola, finnischer Leichtathlet († 1982)
- 25. Januar: Corb Denneny, kanadischer Eishockeyspieler († 1963)
- 11. Februar: Gunnar Lindström, schwedischer Leichtathlet († 1951)
- 16. Februar: Roberto Chery, uruguayischer Fußballtorhüter († 1919)
- 20. Februar: Olindo Raggi, italienischer Motorradrennfahrer († 1926)
- 2. März: Clair Bee, US-amerikanischer Basketballtrainer († 1983)
- 6. März: August Werner, deutscher Fußballspieler († 1968)
- 11. März: Hermann Weber, deutscher Motorradkonstrukteur und -rennfahrer († 1948)
- 13. März: Erich Sichting, deutscher Politiker, Antifaschist und Sportfunktionär († 1946)
- 14. März: Walter Krause, deutscher Fußballspieler († 1948)
- 21. März: Ernst Günther Burggaller, deutscher Automobilrennfahrer und Jagdflieger († 1940)
- 24. März: Stefan Rosenbauer, deutscher Fechter und Fotograf († 1967)
- 11. April: Ralph Hepburn, US-amerikanischer Motorrad- und Automobilrennfahrer († 1948)
- 16. April: Árpád Weisz, ungarischer Fußballspieler und -trainer († 1944)
- 19. April: Esteban Canal, peruanischer Schach-Großmeister († 1981)
- 21. April: Russ Stein, US-amerikanischer American-Football-Spieler und Sheriff († 1970)
- 22. April: Max Ludwig, deutscher Bobfahrer († um 1957)
- 27. April: Rogers Hornsby, US-amerikanischer Baseballspieler († 1963)
- 2. Mai: Norman Ross, US-amerikanischer Schwimmer († 1953)
- 2. Mai: Árpád Vajda, ungarischer Schachspieler († 1967)
- 7. Mai: Kathleen McKane Godfree, englische Tennisspielerin († 1992)
- 23. Mai: András Kuttik, ungarischer Fußballspieler und -trainer († 1970)
- 2. Juni: Fritjof Svensson, schwedischer Ringer († 1961)
- 4. Juni: Léon Metzler, luxemburgischer Fußballspieler († 1930)
- 10. Juni: József Viola, ungarischer Fußballspieler und -trainer († 1949)
- 23. Juni: Tewfik „Toothpick“ Abdullah, ägyptischer Fußballspieler († 1950)
Juli bis Dezember
Bearbeiten- 23. Juli: Gaston Duval, französischer Automobilrennfahrer († 1970)
- 26. Juli: Tim Birkin, britischer Automobilrennfahrer († 1933)
- 12. August: Tsunenohana Kan’ichi, japanischer Sumōringer und 31. Yokozuna († 1960)
- 5. September: Albert Becker, österreichischer Schachmeister († 1984)
- 5. September: Karl Ebb, finnischer Unternehmer, Leichtathlet und Automobilrennfahrer († 1988)
- 13. September: Jake Lanum, US-amerikanischer American-Football-Spieler († 1968)
- 20. September: Friedrich Sämisch, deutscher Schachspieler († 1975)
- 29. September: Sven Lundgren, schwedischer Leichtathlet († 1960)
- 7. Oktober: Paulino Alcántara, spanisch-philippinischer Fußballspieler († 1964)
- 13. Oktober: Hans Lewy, deutscher Automobilrennfahrer († 1942)
- 19. Oktober: Nat Holman, US-amerikanischer Basketballspieler und -trainer († 1995)
- 23. November: Harry Prieste, US-amerikanischer Wasserspringer, Unterhaltungskünstler und Schauspieler († 2001)
- 1. Dezember: Hans Müller, österreichischer Schachmeister und Theoretiker († 1971)
- 6. Dezember: Bernard Rubin, britischer Automobilrennfahrer († 1936)
- 6. Dezember: George Trafton, US-amerikanischer American-Football-Spieler († 1971)
- 27. Dezember: Maurice Dewaele, belgischer Radrennfahrer († 1952)
- 28. Dezember: Philippe Étancelin, französischer Automobilrennfahrer († 1981)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
Bearbeiten- Rupert Karner, österreichischer Motorradrennfahrer († 1928)
- Alfredo Panella, italienischer Motorradrennfahrer († unbekannt)
- Richard Schikat, deutscher Ringer († 1968)
Gestorben
Bearbeiten- 29. Juni: Marmaduke Wyvill, englischer Aristokrat, Politiker und Schachmeister (* 1814)
- 23. Juli: Arthur Linton, walisischer Radrennfahrer (* 1868)
- 10. August: Otto Lilienthal, deutscher Pionier des Gleit- und Muskelkraftflugs (* 1848)
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenCommons: Sportjahr 1896 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien