St. Bartholomäus (Rothenkirchen)

Saalbau, eingezogener Chor mit abgewalmtem Dach, Turm über dem dritten Geschoss in Oktogon übergehend, gezahnte Eckquader, um 1600, über älterem Kern, modern erweitert; mit Ausstattung

Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus steht in Rothenkirchen, einem Gemeindeteil des Marktes Pressig im oberfränkischen Landkreis Kronach. Die Pfarrei, im Naturpark Frankenwald gelegen, gehört zum Dekanat und Seelsorgebereich Frankenwald des Erzbistums Bamberg.

Pfarrkirche St. Bartholomäus in Rothenkirchen

Geschichte

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Eine Kapelle bestand um 1000 in Rothenkirchen.[1] Der Bischof von Bamberg Otto II. gründete vermutlich gegen 1187 eine Kirche,[2]:S. 225 die 1430 zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.[1] Im Jahr 1490 erhielt das Bauwerk einen neuen Chor. Von 1601 bis 1604 folgten der Neu- bzw. Umbau der Kirche und des Kirchturms sowie der Einbau des Portals. Geringe Reste in der Langhausostwand und eventuell im Chor sind von dem Vorgängerbau erhalten geblieben.[2]:S. 225 Zwischen 1548 und 1626 sowie 1632 und 1648 wurden evangelische Gottesdienste gehalten.[1]

Für die Orgel wurde 1775 eine Empore eingebaut. Zusätzlich ließ die Gemeinde eine Kirchturmuhr installieren. Im Jahr 1884 folgte der Neubau einer Sakristei und 1887 ein Emporenaufgang an der Südseite des Turmes. Restaurierungen wurden unter anderen 1914 und 1927 durchgeführt. Von 1963 bis 1965 erfolgte eine Erweiterung mit einem neuen Kirchenschiff in Nord-Süd-Richtung. Der neue Altarraum wurde mehrmals umgestaltet.[1]

Baubeschreibung

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Die Saalkirche steht am Westrand von Rothenkirchen. Sie hat einen eingezogenen Rechteckchor[3] mit zwei Jochen und einem abgewalmten Dach. Den Chorraum überspannt ein sternförmiges Gratgewölbe. Ein Maßwerkfenster in der geraden Chorstirnwand ist spitzbogig und zweibahnig, die Seitenwände haben zwei bzw. ein Rundbogenfenster. An der südlichen Außenwand des Chores befindet sich ein Sandsteinrelief mit dem würtzburgischen Wappen und einer Inschrift. Ein rundbogiger Chorbogen aus unverputzten Sandsteinquadern verbindet den Chor mit dem vierachsigen Langhaus, das von einer Holzbalkendecke überspannt wird. Die Südseite hat drei rundbogige Fenster und zwei Eingangsportale. Das östliche, rundbogige Portal mit einer reichen Sandsteinrahmung und einem Schlussstein trägt die Jahreszahl „1604“. Darüber, in einem Aufsatz, befindet sich das Wappen des Christoph IV. von Würtzburg und seiner Ehefrau Agatha, gebürtige von Redwitz. Oben erinnert im Westteil der Langhaussüdwand ein Sandsteinrelief mit drei Wappen an Gertraud von Pölnitz, gebürtige von Thüna, verwitwete von Würtzburg.[2]:S. 226

Der sechsgeschossige Turm steht vor der Westfassade. Er hat im Sockelgeschoss ein flaches Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen und einen rundbogigen Durchgang zum Langhaus. Wie die des Kirchenschiffes hat dessen Fassade an den Kanten gezahnte Eckquader. Über dem dritten Geschoss geht der quadratische Grundriss in einen achteckigen über. Im fünften Obergeschoss mit der Glockenstube haben vier Seiten spitzbogige zweibahnige Maßwerkwerkfenster. Die älteste der vier Glocken wurde 1586 gegossen. Den oberen Abschluss bildet eine verschieferte Kuppel mit einer fensterlosen Laterne und einem Spitzhelm.[2]:S. 226

Ausstattung

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Der Hochaltar hat einen marmorierten Holzaufbau und golden gefasste Säulen, Figuren und Akanthusdekor. Er entstand um 1710 bis 1720. Das Altarblatt stellt das Martyrium des heiligen Bartholomäus dar.[1]

Literatur

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Commons: St. Bartholomäus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e pfarrei-rothenkirchen: Rothenkirchen, St. Bartholomäus
  2. a b c d Tilmann Breuer: Bayerische Kunstdenkmale Landkreis Kronach. Deutscher Kunstverlag, München 1964.
  3. Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 921.

Koordinaten: 50° 21′ 50,6″ N, 11° 18′ 59,1″ O