St. Johannes Baptista (Utzberg)
Die evangelische Dorfkirche St. Johannes Baptista steht in Utzberg im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchengemeindeverband Niederzimmern im Kirchenkreis Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Lage
BearbeitenDie Dorfkirche liegt am etwas erhöhten Nordrand des Ortes. Um sie herum befindet sich der Friedhof mit einer Umfassungsmauer.
Geschichte
BearbeitenDie Kirche wurde im 15. Jahrhundert errichtet und diente als Wehrkirche für die Bauern. Ständiger Umbau und folgende Renovierung führten zu dem heutigen Bild.
Ausstattung
BearbeitenDas Kirchenschiff ist geprägt von einem farbenfrohen Kanzelaltar aus dem Jahr 1725. Zwei lebensgroße Figuren flankieren die Kanzel – der Namenspatron Johannes der Täufer mit einem Lamm auf der einen, Prophet Mose mit den Gesetzestafeln auf der anderen Seite. Eingebettet in Blattwerk sieht man darüber die Halbfigur Gottvater mit der Weltkugel in der Hand. Dann stehen dort Schnitzfiguren der zwölf Apostel.
1839 bauten die Gebrüder Witzmann (Stadtilm/ Kleinrudestedt) eine Orgel mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal in den Prospekt von 1725. 1985 - 95 unternahmen Herbert Löbling (Erfurt) eine Reparatur und teilweisem Ausbau von Pfeifen und deren Einlagerung. 1995 schloss Orgelbauer Laubmann aus der Partnergemeinde diese Reparaturen ab und unterzog das Instrument einer neuen Intonierung.[1]
Im Turm läutet eine 1703 gegossene Bronzeglocke von Jakob Pappe (Erfurt). Sie wurde mit Inventarnummer 11-23-282 B im Zweiten Weltkrieg nach Hamburg abgeliefert und kehrte am 4. Mai 1950 zurück. Auf ihr ist zu lesen: /HANS HEINRICH KIRCHNER/ V /HANS HEINRIC GROSMAN/ HANS H. GEORGE CHRISTIAN HÖLZEL/ P / T //HYRONIMVS MERTTEN / ELIAS BEYER / GEORGE KROSE/ HANNS / I / S /HANS BASTIAN ZIEN//HERZOGK.// HANS RIESSE/ IOHANN GEORG PREISCHEL / S / T //. Ihre großen Schwestern hatten im Ersten Weltkrieg nicht so ein Glück. Sie wurden eingeschmolzen und 1919 durch drei Eisenhartgussglocken der Firma Schilling & Lattermann (Apolda und Morgenröthe) ersetzt.[2]
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Informationen zur Kirche auf kirchenkreis-weimar.de. Abgerufen am 12. Februar 2020.
Literatur
Bearbeiten- Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
- Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
- ↑ Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
Koordinaten: 50° 58′ 40″ N, 11° 11′ 27,3″ O