St. Martin (Habkirchen)
Die Kirche St. Martin ist eine katholische Pfarrkirche in Habkirchen, einem Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal, Saarpfalz-Kreis, Saarland. Kirchenpatron ist der heilige Martin. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt[1].
Geschichte
BearbeitenErstmals erwähnt wurde die Kirche in einer aus dem Jahr 819 stammenden Urkunde. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass das Gotteshaus noch viel älter ist. Hierfür spricht die Wahl des Kirchenpatrons St. Martin, der ein merowingisch-fränkischer Nationalheiliger war[2].
Unter den Reichsgrafen von der Leyen wurde das Kirchenschiff 1768 neu erbaut. Dabei entstand der heutige Altarraum und Seitenaltäre im Kirchenschiff. Im Chorraum des alten Kirchengebäudes, dem Untergeschoss des Chorturmes, wurde eine Sakristei eingerichtet.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Kirchengebäude bei Kampfhandlungen im Winter 1939/40 und nochmals zwischen Dezember 1944 und März 1945 schwere Schäden. In den Jahren nach dem Krieg begannen, unter tatkräftiger Beteiligung der Bewohner Habkirchens, die Wiederaufbauarbeiten. Am 18. April 1948 konnte die neu aufgebaute Kirche durch den Speyrer Bischof Joseph Wendel eingeweiht werden. Der Turm wurde von 1949 bis 1950, unter Leitung des Architekten Nau (St. Ingbert)[3] wieder aufgebaut und dabei um 6 Meter erhöht[2].
1962 wurde eine neue Sakristei gebaut. Eine Restaurierung der Kirche erfolgte 2005, wobei der Innenraum des Glockenturms umgebaut wurde. 2006 kam es zum Umbau der ehemaligen Sakristei im unteren Teil des Glockenturms. Dabei entstand eine „Werktagskapelle“[3].
Architektur
BearbeitenBei dem Kirchenbau handelt es sich um eine Saalkirche mit 3 Fensterachsen. An den dreiseitig geschlossenen Chor ist der Kirchturm angebaut. Über dem Eingangsportal befindet sich ein Sandsteinrelief, das den Kirchenpatron St. Martin und die Jahreszahl der Erbauung (1768) zeigt.
Ausstattung
BearbeitenIm Inneren der Kirche zieht der Hochaltar die Blicke auf sich. In ihm sind barocke Figuren der alten Einrichtung einbezogen. Eine Statue des Kirchenpatrons St. Martin steht direkt unter der Krone des Hochaltars, darunter eine Statue der Maria Himmelskönigin die von Engeln umgeben ist. An den Außenseiten des Altaraufbaus stehen Heiligenfiguren: auf der rechten Seite St. Wendelin, auf der linken St. Rochus. Die Figuren, die sich in den ehemaligen Seitenaltären befunden haben (hl. Maria, hl. Josef), stehen nun auf Konsolen im Altarraum[2].
Turm und Glocken
BearbeitenDer Turm der Kirche gehört zur Gruppe der sogenannten „Hornbacher Türme“ und erfuhr um das Jahr 1150 erstmals eine Erhöhung. Das Turm-Untergeschoss bildete den Chorraum der ersten Kirche. In ihm ist eine Sakramentsnische und ein Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert erhalten geblieben. Außerdem wurden Wandmalereien im Turm, die ebenfalls aus dieser Zeit stammen, wieder freigelegt[2].
Im Turm befindet sich ein Geläut bestehend aus vier Bronzeglocken. Gegossen wurden sie 1960 in der Glockengießerei Otto Saarlouis[2] und tragen folgende Namen[4]:
Nr. | Name | Ton | Gewicht (kg) |
1 | Christkönig | e1 | 1150 |
2 | Mariä Himmelfahrt | fis1 | 800 |
3 | St. Josef | gis1 | 600 |
4 | St. Martin | h1 | 410 |
Orgel
BearbeitenDie Orgel der Kirche wurde 1964 von der Firma Hugo Mayer Orgelbau (Heusweiler) erbaut. Das Instrument, mit 12 Registern, 2 Manualen und Pedal ist auf einer Empore aufgestellt und besitzt einen freistehenden Spieltisch. Das Schwellwerk ist als Brustschwellwerk angelegt. Die Windladen sind Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur[5].
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: zwei freie Kombinationen, Tutti
Literatur
Bearbeiten- Bernhard H. Bonkhoff: Die Kirchen im Saar-Pfalz-Kreis. Saarbrücken 1987.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Saarpfalz-Kreis (PDF; 1,11 MB), abgerufen am 20. Juli 2012
- ↑ a b c d e lt. Informationstafel vor der Kirche
- ↑ a b Informationen zur Pfarrkirche St. Martin Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 20. Juli 2012
- ↑ St. Martin - Habkirchen, Die Glocken der Kirche ( vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) Auf: pfarrei-mandelbachtal.de, abgerufen am 20. Juli 2012
- ↑ Orgel der Kirche St. Martin (kath.) ( vom 7. Juni 2008 im Internet Archive) Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland, abgerufen am 20. Juli 2012
Koordinaten: 49° 7′ 48,8″ N, 7° 8′ 13,9″ O