St. Martin (Richterich)

Kirchengebäude in Aachen

Die katholische Pfarrkirche St. Martinus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Richterich, einem Stadtbezirk der Stadt Aachen in Nordrhein-Westfalen.

St. Martin im Wappen von Richterich
St. Martinus

Geschichte und Architektur

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Die Gemeinde ist aus einer um das Jahr 1000 existierenden pfalzgräflichen Gutskapelle hervorgegangen. Im 15. Jahrhundert wurde an dieser Stelle ein vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammendes Kirchengebäude durch einen Neubau ersetzt. Im 18. Jahrhundert war die Kirche wiederum baufällig und wurde als zu klein angesehen. 1791 entstand eine neue Kirche, wobei der quadratische Westturm aus dem 15. Jahrhundert, der in Kleinquadern ausgeführt und stabil genug war, erhalten blieb und mit dem neuen Kirchenschiff verbunden wurde.[1]

Der fünfseitige Ostchor wurde ca. 1855 angebaut. Später wurde der Turm mit einer spitzen, achteckigen Haube bekrönt. In den Innenraum des Backsteinsaals wurde eine flache Stuckdecke eingezogen. Die Wände sind durch Pilaster gegliedert. Es sind noch Reste des barocken Hochaltars vorhanden, die Orgel wurde 1836 von G. Maaß aufgebaut.[2]

Die Kriegsjahre hatte die Kirche relativ unbeschadet überstanden. 1951 wurden zwei Chorfenster nach Entwürfen von Anton Wendling erneuert, weitere sechs neue Fenster wurden 1958 von dem Düsseldorfer Glasmaler Herbert Kaufmann gestaltet. Die beiden Glocken der Kirche stammen aus dem Jahr 1954 und sind aus Stahl. Die früheren Bronze-Glocken waren in den 1940er Jahren konfisziert und eingeschmolzen worden.

Die kleine Orgel auf der Empore besitzt 15 Register verteilt auf einem Manual und Pedal. Sie wurde 1836 durch die Firma des Kölner Orgelbaumeisters Engelbert Maaß (Maahs) erbaut und ist die älteste Orgel Aachens.[3] 1988 wurde das Instrument von der Firma Weimbs restauriert. Die Disposition ist wie folgt:[4]

I Hauptwerk C–a3
1. Bourdon 16′ D
2. Principal 8′
3. Hohlpfeiff 8′ B/D
4. Viola di Gamba 8′ B/D
5. Fernflaut 8′ B/D
6. Octav 4′
7. Superoctav 2′
8. Mixtur IV 113
9. Cornett IV 4′
10. Trompette 8′ B/D
11. Clairon 4′ B
Pedal C–d1
12. Subbass 16′
13. Octavbass 8′
14. Choralbass 8′
15. Posaune 16′

Literatur

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  • Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen, 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 141 (digitalisat)
  • Georg Dehio, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005, ISBN 3-422-03093-X
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Commons: St. Martin (Richterich) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heinz Simons: Die Geschichte der Pfarre von ihren Anfängen bis zum Jahre 1962. In: St. Martinus Richterich - Eine Pfarre im Wandel der Zeit. Aachen 1991.
  2. Georg Dehio; Bearbeitet von Magnus Backes: Hessen. In: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Erster Band. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 1966, S. 70.
  3. Laura Beemelmanns: Pfiffige Orgelkunst des 19. Jahrhunderts. In: aachener-nachrichten.de. 16. August 2016, abgerufen am 1. Oktober 2017.
  4. Richterich, Deutschland (Nordrhein-Westfalen) – Katholische Pfarrkirche Sankt Martinus – de Orgelsite | orgelsite.nl. Abgerufen am 11. März 2020 (niederländisch).

Koordinaten: 50° 48′ 51″ N, 6° 3′ 31″ O