St. Nikolaus (Immenstadt im Allgäu)

Kath. Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Saalbau mit Querhaus, eingezogener, halbrunder Apsis und nördlichem Turm mit Zwiebelhaube, Turmunterbau 14./15. Jh., Langhaus und Turmobergeschosse 1705-07, Erweiterung nach Plänen von Hans Schurr 1907/08, mit A
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Die Kirche St. Nikolaus ist die römisch-katholische Stadtpfarrkirche in Immenstadt, Landkreis Oberallgäu in Bayern. Sie gehört zur Pfarreiengemeinschaft Immenstadt im Dekanat Sonthofen des Bistums Augsburg. Das Patrozinium der Stadtpfarrkirche wird am 6. Dezember gefeiert (Nikolaus von Myra).

Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Immenstadt

Geschichte

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Eine Immenstädter Pfarrkirche existierte vermutlich schon in romanischer Zeit. Die gotische Kirche fiel 1484 und 1530 Bränden zum Opfer. Nach einem weiteren Brand 1704 entstand jener Bau, der am 18. Oktober 1707 zu Ehren der hl. Nikolaus und Magnus konsekriert wurde. Sein Grundriss ist im Gotteshaus immer noch erkennbar. Damals wurde auch der charakteristische Zwiebelturm errichtet.

Durch einen Um- und Erweiterungsbau der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1907/1908 in neubarockem Stil, der die Kirche zum größten Sakralbau des oberen Allgäus machte, erhielt das Bauwerk sein heutiges Bild. Die Pläne hierfür stammten vom Münchner Architekten Hans Schurr, der 1903 die Westfassade der Kapuzinerkirche St. Josef neu gestaltet hatte.

Beschreibung

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Innenraum, Blick zum Altar
 
Innenraum, Blick zur Orgel

Ausstattung

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Das große Fresko in der Vierungskuppel mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus schuf Xaver Dietrich (1911/1912), weitere Fresken fertigte 1957 Rudolf Lanzinger. Das Gemälde des Hochaltars Die Schlüsselübergabe an Petrus (1877) ist ein Werk des Immenstädter Malers Ludwig Glötzle, der ab 1888 zusätzlich die Brüstung des Musikchores und das linke Seitenschiff mit Bildern aus dem Alten Testament ausschmückte. Die gründliche Innenrenovierung von 1989/90 schloss auch die Aufstellung eines neuen Volksaltars (Entwurf: Franz Hämmerle) mit ein.

In einer Seitenkapelle, der sogenannten Josephskapelle, befindet sich ein reich ausgestatteter Glasschrein mit Reliquien des heiligen Julius, der nach 1751 als einer der Stadtpatrone verehrt wurde. Die Reliquien wurden 1751 vom Kapuzinerpater Laurentius von Wolfegg nach Immenstadt geschenkt.

Siehe auch: Kanzel St. Nikolaus (Immenstadt im Allgäu)

 
Orgel St. Nikolaus

Die 2004 eingeweihte neue Orgel erbaute Siegfried Schmid aus Knottenried. Sie verfügt über 38 Register auf zwei (drei) Manualen und Pedal.[1] Die Traktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch mit 3000facher elektronischer Setzeranlage.[2]

Das 1. Manual am Spieltisch dient als Koppelmanual. Es ist bereits vorbereitet für die Ansteuerung des Fernwerks mit sieben Registern, das bis 2024 in einem Seitenfenster über der linksseitigen Sakristei eingebaut wird. Das Pfeifenmaterial dieses – auch als Chororgel mit separatem Spieltisch nutzbaren – Werkes stammt aus einer Vorgängerorgel der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co.[3] Die Pfeifen sind derzeit im Archiv der Kirche eingelagert.

II Hauptwerk C–a3
Principal 16′
Principal 08′
Flûte harmonique 08′
Gedeckt 08′
Gamba 08′
Octave 04′
Rohrflöte 04′
Quinte 0223
Superoctave 02′
Cornett V 08′
Mixtur IV 0113
Trompete 08′
III Schwellwerk C–a3
Bourdon 16′
Geigenprincipal 08′
Holzflöte 08′
Salicional 08′
Voix céleste 08′
Principal 04′
Traversflöte 04′
Violine 04′
Nasard 0223
Octavin 02′
Terz 0135
Plein jeu V 02′
Basson 16′
Trompette harmonique 08′
Hautbois 08′
Voix humaine 08′
Tremulant
Pedal C–f1
Principalbass 16′
Subbass 16′
Quintbass 1023
Octavbass 08′
Gemshornbass 08′
Choralbass 04′
Flötbass 02′
Bombarde 16′
Trompete 08′
Clairon 04′
Fernwerk C–a3[3]
Lieblich Gedeckt 8′
Oktave 4′
Gemshorn 4′
Quinte 223
Schweizerpfeife 2′
Terz 113
Klarinette 8′

Das siebenstimmige Glockengeläut im Kirchturm ist eine Mischung aus vier historischen Glocken aus dem 18. Jahrhundert und drei modernen Glocken aus dem 20. Jahrhundert.[4]

Nr. Gussjahr Gießer Schlagton
1 1707 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz h0
2 1767 J. G. Ernst, Memmingen d1
3 1991 Glockengießerei Bachert, Heilbronn e1
4 1706 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz g1
5 1991 Glockengießerei Bachert a1
6 1707 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz h1
7 1991 Glockengießerei Bachert d2
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Commons: St. Nikolaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Website des Orgelbauers; Disposition der Orgel (PDF)
  2. Kirchenmusik in Immenstadt, mit Disposition und Hörproben.
  3. a b Seite des Vereins „Freunde der Kirchenmusik St. Nikolaus Immenstadt e.V.“ Abgerufen am 7. Januar 2022.
  4. youtube.com: Immenstadt im Allgäu (Bayern) Geläute der Stadtpfarrkirche zum hl. Nikolaus

Koordinaten: 47° 33′ 34,3″ N, 10° 13′ 11,7″ O