St. Nikolaus (Immenstadt im Allgäu)
Die Kirche St. Nikolaus ist die römisch-katholische Stadtpfarrkirche in Immenstadt, Landkreis Oberallgäu in Bayern. Sie gehört zur Pfarreiengemeinschaft Immenstadt im Dekanat Sonthofen des Bistums Augsburg. Das Patrozinium der Stadtpfarrkirche wird am 6. Dezember gefeiert (Nikolaus von Myra).
Geschichte
BearbeitenEine Immenstädter Pfarrkirche existierte vermutlich schon in romanischer Zeit. Die gotische Kirche fiel 1484 und 1530 Bränden zum Opfer. Nach einem weiteren Brand 1704 entstand jener Bau, der am 18. Oktober 1707 zu Ehren der hl. Nikolaus und Magnus konsekriert wurde. Sein Grundriss ist im Gotteshaus immer noch erkennbar. Damals wurde auch der charakteristische Zwiebelturm errichtet.
Durch einen Um- und Erweiterungsbau der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1907/1908 in neubarockem Stil, der die Kirche zum größten Sakralbau des oberen Allgäus machte, erhielt das Bauwerk sein heutiges Bild. Die Pläne hierfür stammten vom Münchner Architekten Hans Schurr, der 1903 die Westfassade der Kapuzinerkirche St. Josef neu gestaltet hatte.
Beschreibung
BearbeitenAusstattung
BearbeitenDas große Fresko in der Vierungskuppel mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus schuf Xaver Dietrich (1911/1912), weitere Fresken fertigte 1957 Rudolf Lanzinger. Das Gemälde des Hochaltars Die Schlüsselübergabe an Petrus (1877) ist ein Werk des Immenstädter Malers Ludwig Glötzle, der ab 1888 zusätzlich die Brüstung des Musikchores und das linke Seitenschiff mit Bildern aus dem Alten Testament ausschmückte. Die gründliche Innenrenovierung von 1989/90 schloss auch die Aufstellung eines neuen Volksaltars (Entwurf: Franz Hämmerle) mit ein.
In einer Seitenkapelle, der sogenannten Josephskapelle, befindet sich ein reich ausgestatteter Glasschrein mit Reliquien des heiligen Julius, der nach 1751 als einer der Stadtpatrone verehrt wurde. Die Reliquien wurden 1751 vom Kapuzinerpater Laurentius von Wolfegg nach Immenstadt geschenkt.
Siehe auch: Kanzel St. Nikolaus (Immenstadt im Allgäu)
Orgel
BearbeitenDie 2004 eingeweihte neue Orgel erbaute Siegfried Schmid aus Knottenried. Sie verfügt über 38 Register auf zwei (drei) Manualen und Pedal.[1] Die Traktur ist mechanisch, die Registertraktur elektrisch mit 3000facher elektronischer Setzeranlage.[2]
Das 1. Manual am Spieltisch dient als Koppelmanual. Es ist bereits vorbereitet für die Ansteuerung des Fernwerks mit sieben Registern, das bis 2024 in einem Seitenfenster über der linksseitigen Sakristei eingebaut wird. Das Pfeifenmaterial dieses – auch als Chororgel mit separatem Spieltisch nutzbaren – Werkes stammt aus einer Vorgängerorgel der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co.[3] Die Pfeifen sind derzeit im Archiv der Kirche eingelagert.
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: III/II, II/P, III/P
- Subkoppel: III/I
- Frei koppelbares Manual: II/I, III/I
- Spielhilfen: 3000fache Setzeranlage, Crescendowalze, Schwelltritt
Glocken
BearbeitenDas siebenstimmige Glockengeläut im Kirchturm ist eine Mischung aus vier historischen Glocken aus dem 18. Jahrhundert und drei modernen Glocken aus dem 20. Jahrhundert.[4]
Nr. | Gussjahr | Gießer | Schlagton |
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1 | 1707 | A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz | h0 |
2 | 1767 | J. G. Ernst, Memmingen | d1 |
3 | 1991 | Glockengießerei Bachert, Heilbronn | e1 |
4 | 1706 | A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz | g1 |
5 | 1991 | Glockengießerei Bachert | a1 |
6 | 1707 | A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz | h1 |
7 | 1991 | Glockengießerei Bachert | d2 |
Weblinks
Bearbeiten- Stadtpfarrkirche St. Nikolaus auf der Website der Pfarreiengemeinschaft
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Website des Orgelbauers; Disposition der Orgel (PDF)
- ↑ Kirchenmusik in Immenstadt, mit Disposition und Hörproben.
- ↑ a b Seite des Vereins „Freunde der Kirchenmusik St. Nikolaus Immenstadt e.V.“ Abgerufen am 7. Januar 2022.
- ↑ youtube.com: Immenstadt im Allgäu (Bayern) Geläute der Stadtpfarrkirche zum hl. Nikolaus
Koordinaten: 47° 33′ 34,3″ N, 10° 13′ 11,7″ O