Stadttunnel Feldkirch

Tunnelbauprojekt im österreichischen Bundesland Vorarlberg

Der Stadttunnel Feldkirch ist ein im Bau befindlicher Tunnel in den Gemeinden Feldkirch und Frastanz im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Aufgrund seiner insgesamt vier Tunnelarme, die in einem unterirdischen Kreisverkehr zusammenlaufen, wird er auch als Tunnelspinne Feldkirch bezeichnet.

Geschichte

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Eine in den 1970er Jahren geplante Anbindung Liechtensteins an das österreichische Autobahnnetz über eine Liechtensteiner Schnellstraße (S17) wurde nicht realisiert. Der in den 1990er Jahren geplante Letzetunnel wurde ebenfalls heftig kritisiert. Vor diesem Hintergrund entschlossen sich das Land Vorarlberg, die Stadt Feldkirch, die Marktgemeinde Frastanz und das Fürstentum Liechtenstein, ein „konsensorientiertes Planungsverfahren“ einzuleiten. Aus verschiedenen Modellen wurde die „Variante 5.3“ zur Realisierung ausgewählt und am 11. September 2013 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht, welche im Juni 2019 positiv abgeschlossen wurde.

Der Baubeginn erfolgte 2020 mit vorbereitenden Maßnahmen, 2021 wurde der Erkundungsstollen Altstadt angeschlagen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2030 geplant.[1]

Der enorme Aufwand für das Projekt wird mit der Überlastung des Feldkircher Stadtzentrums begründet. Der Durchgangsverkehr von Vorarlberg nach Liechtenstein fließe alternativlos durch die Stadt; eine (mautfreie) Umfahrung, wie bspw. Bregenz sie mit dem Pfändertunnel hat, fehle in Feldkirch.[2]

Projektdaten

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Die vier Tunnelarme mit einer Gesamtlänge von 3,95 km sollen sich in einem unterirdischen Kreisverkehr mit 70 m Durchmesser, welcher unter dem Stadtschrofen angelegt werden soll, treffen. Die vier von ihm ausgehenden Tunneläste haben folgende Daten:

  • Tunnelast Felsenau: nach Osten, Länge 893 m
  • Tunnelast Tisis: nach Südwesten, Länge 1598 m
  • Tunnelast Tosters: nach Nordwesten, Länge 903 m
  • Tunnelast Altstadt: nach Nordnordwesten, Länge 289 m[3]

Die Gesamtkosten wurden ursprünglich auf 226,5 Millionen Euro veranschlagt, im Mai 2017 wurde die Schätzung auf 250 Millionen Euro erhöht.[4] Im Juli 2022 ging die Landesregierung von 300 Millionen Euro aus. Darin sind zwar alle Vorarbeiten enthalten, dennoch bleibt offen, ob dieser, ohnehin schon erhöhte, Kostenrahmen gehalten werden kann.[5]

Es ist vorgesehen, die insgesamt ca. 1 Million m³ Ausbruchmaterial aus den Tunnels zum Ostportal des Tunnelastes Felsenau und ab dort weiter per Bahn zur Verwertung in das Brech- und Siebwerk Lorüns zu transportieren.[6] Dazu wurde ein Stück Gleis auf der einst zum alten Schattenburg-Bahntunnel führenden Trasse als Ladegleis wieder errichtet und 2019 nahe des Ostportals des jetzigen Bahntunnels mit einer Weiche an die Bahnstrecke Lindau-Bludenz angebunden.[7]

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Einzelnachweise

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  1. Stadttunnel Feldkirch | Ein Generationenprojekt. Land Vorarlberg, abgerufen am 16. Dezember 2022.
  2. vorarlberg ORF at red: Stadtstraße: Verlegung für Land nicht notwendig. 1. Februar 2023, abgerufen am 24. Februar 2023.
  3. Vorarlberg heute vom 21.04.2023 um 19:00 Uhr. Abgerufen am 24. April 2023.
  4. Anfrage der NEOS an die Vorarlberger Landesregierung mit Antwort von Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. (PDF) Abgerufen am 30. Juli 2017.
  5. Matthias Rauch: Tunnelspinne nun mit teurerem Preisschild. Abgerufen am 24. Februar 2023.
  6. redaktion @ allerhand!: Steinzeit. In: allerhand! 28. November 2022, abgerufen am 24. Februar 2023 (deutsch).
  7. vorarlberg ORF at red: Stadttunnel Feldkirch: Sprengungen für Stollen. 5. März 2023, abgerufen am 24. April 2023.