Steinach an der Ens

Gemeindeteil der Gemeinde Gallmersgarten

Steinach an der Ens ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gallmersgarten im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Steinach an der Ens hat eine Fläche von 4,955 km². Sie ist in 602 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 8230,30 m² haben.[1][4]

Steinach an der Ens
Koordinaten: 49° 27′ N, 10° 16′ OKoordinaten: 49° 27′ 7″ N, 10° 15′ 45″ O
Höhe: 393 m ü. NHN
Fläche: 4,96 km²[1]
Einwohner: 184 (31. Dez. 2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 91605
Vorwahl: 09843
St. Maria

Geografie

Bearbeiten

Das Pfarrdorf liegt an der Ens. 0,5 km südlich des Ortes liegt der Hutbuck, 0,5 km südöstlich das Waldgebiet Vogelsang. Die Bundesstraße 470 führt nach Steinach bei Rothenburg ob der Tauber (0,8 km östlich) bzw. zur Anschlussstelle 107 der A 7 (1 km westlich). Die Kreisstraße AN 30/NEA 31 führt nach Habelsee zur AN 32 (2,2 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Gallmersgarten (1,1 km nordöstlich).[5]

Geschichte

Bearbeiten

Steinach, auch Dorfsteinach genannt, wurde um 870 gegründet. Seit dem 14. Jahrhundert gibt es in dem Ort die Kirche St. Maria. Zur Kirchengemeinde gehören Endsee, Gallmersgarten und Steinach/Bahnhof. 1743 hatte die Kirchengemeinde 432 Mitglieder, 1758 waren es 500, aktuell sind es 700.

Unter Führung des französischen Generals Ezéchiel de Mélac zündeten im November 1688 französische Mordbrenner 18 Häuser an und richteten Schäden in Höhe von mindestens 3656 Gulden an.

Im Jahre 1802 gab es 30 Haushalte, die alle der Reichsstadt Rothenburg untertan waren.[6]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Steinach gebildet, zu dem Endsee, Gypshütte, Habelsee, Landthurm, Reichelshofen, Seemühle und Steinachenmühle gehörten. Wenig später wurde mit Landthurm die Ruralgemeinde Steinach formiert. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Rothenburg zugeordnet.[7][8] Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 4,946 km².[9] Am 1. Januar 1974 wurde der Ort im Zuge der Gebietsreform nach Gallmersgarten eingegliedert.[10]

Baudenkmäler

Bearbeiten

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten

Gemeinde Steinach an der Ens

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 236 218 259 248 236 254 260 255 285 266 280 299 290 277 252 267 273 276 251 410 411 387 302 277
Häuser[11] 41 47 44 58 53 52 59 57 63
Quelle [12] [8] [13] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [13] [21] [13] [22] [13] [23] [13] [13] [13] [24] [13] [9] [25]

Ort Steinach an der Ens

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014
Einwohner 233 209 225 232 240 253 220 325 225 215 222 184
Häuser[11] 40 46 50 45 45 47 50 59
Quelle [12] [8] [14] [16] [19] [21] [23] [24] [9] [25] [26] [2]

Religion

Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz der Pfarrei St. Maria. Die Katholiken waren ursprünglich nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt,[9] heute ist die Pfarrei St. Bonifaz (Bad Windsheim) zuständig.[27]

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Steinach an der Ens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

Bearbeiten
  1. a b Gemarkung Steinach a.d.Ens (093037). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 6. Oktober 2024.
  2. a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
  3. Gemeinde Gallmersgarten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5, Sp. 423.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 66 (Digitalisat).
  8. a b c Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 226–227 (Digitalisat).
  9. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 722 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  11. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 88 (Digitalisat). Für die Gemeinde Steinach (dort als Steinachenmühl aufgelistet) zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Landthurm (S. 52).
  13. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 171 (Digitalisat).
  16. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1240, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 68 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 195 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1176 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 196 (Digitalisat).
  21. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 196 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  25. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
  27. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.