Stiftskirche St. Peter (Bad Waldsee)

Pfarrkirche in Bad Waldsee in Oberschwaben

Die ehemalige Stiftskirche St. Peter ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in Bad Waldsee in Oberschwaben. Sie gehört zur Seelsorgeeinheit Bad Waldsee im Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Blick auf die Westfassade der Stiftskirche

Geschichte

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Die Geschichte der Kirche geht zurück in das Jahr 851, als erstmals eine Pfarrkirche in Waldsee erwähnt wird. 1181 etablierte sich an der Kirche ein Augustinerchorherrenstift. Die heutige Kirche entstand ab 1479 als gotische, dreischiffige Basilika. Ab 1709 wurden sowohl das Äußere als auch das Innere der Basilika barockisiert. Das Kirchenschiff wurde ab 1765 nach Westen verlängert und mit den beiden mächtigen Doppeltürmen abgeschlossen. Das Stift bestand bis 1788.

Architektur

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Kirchenschiff und Hochaltar der Stiftskirche St. Peter

Vom gotischen Bau sind noch die Pfeilerarkaden des Langhauses und der Chor erhalten. Die beiden barocken, 60 m hohen Türme sind über Eck angeordnet – ein selten zu findender Westfassaden-Typus. Architekt war Jakob Emele, der das Motiv auch bei den diagonal stehenden Pavillons des Tettnanger Schlosses realisierte.

Ausstattung

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Grabmal von Georg I., Truchseß von Waldburg

Von besonderer Bedeutung ist der barocke Hochaltar aus dem Jahre 1712, der von dem Baumeister der Wieskirche, Dominikus Zimmermann, geschaffen wurde. Der Altar ist 11 m hoch und 7 m breit. Das Hauptbildwerk des Altars ist die „Marienkrönung“ des Bildhauers Jakob Bendl aus dem Jahr 1616. Die seitlichen Figuren des Hauptaltars stammen von Johann Georg Reusch (1690–1770), der auch die Kanzel (1725) und die beiden Seitenaltäre zu Ehren Mariens und des hl. Josef (1720 bzw. 1724) schuf.[1] Ein bedeutendes Kunstwerk ist das Grabmal Georgs I. Truchseß von Waldburg aus dem späten 15. Jahrhundert in der nördlichen Chorkapelle. Eine neogotische Umgestaltung von 1878/79 wurde 1913/14 wieder beseitigt.

Die Orgel auf der oberen Empore im hinteren Teil der Kirche ist ein Werk der Manufaktur Reiser Orgelbau aus dem Jahr 1964. Das Orgelgehäuse stammt von der Orgel des Orgelbauers Carl Gottlieb Weigle aus dem Jahr 1853. Die heutige Orgel verfügt über 41 Register auf drei Manualen und Pedal.

Glocke Name Gewicht Gießer Gussjahr Schlagton
1 Hl. Dreifaltigkeit 1970 kg Hahn, Landshut 1950 c′
2 Maria 1500 kg Claude Rosier 1660 es′
3 Hl. Familie 0901 kg Hahn, Landshut 1950 f′
4 Petrus 0569 kg Hahn, Landshut 1950 as′
5 Gute Beth 0400 kg Wolfart, Lauingen 1923 b′

Das Gotteshaus ist eine Station auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg.

Literatur

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  • Michael Barczyk: Kirche und Stift St. Peter zu Waldsee. Stadtarchiv, Bad Waldsee 1979
  • Adolf Schahl: Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Waldsee. DVA, Stuttgart und Berlin 1943
  • Richard Schitterer: St. Peter in Bad Waldsee, kath. Pfarrkirche, ehemalige Stiftskirche der Augustiner-Chorherren. (Peda-Kunstführer; Nr. 59). Peda, Passau 1992, ISBN 3-927296-58-9
  • Joseph Gustav Balluf (ehemal. Stadtpfarrer und Dekan in Bad Waldsee): Zur Geschichte der katholischen Stadtpfarrei Waldsee. 2 Teile in einem Band. (1. Teil: Einführung des Christentums in Oberschwaben, besonders in Waldsee und seiner Umgebung als Vorgeschichte. + 2. Teil: Die Pfarrei Waldsee unter Leitung des regulierten Chorherrnstifts zu St. Peter in Waldsee)
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Commons: Stiftskirche St. Peter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Vgl. die Informationen auf der Website der Kirchengemeinde

Koordinaten: 47° 55′ 17,9″ N, 9° 45′ 8,5″ O