Stimmungslied
Das Stimmungslied ist in der Musik eine Art des Lieds, das bei geselligen Zusammenkünften des Kleinbürgertums gesungen wird.
Allgemeines
Bearbeiten„Stimmungslieder nennen wir Lieder, wie sie aus der fröhlichen oder ernsten und traurigen, bewussten oder träumerisch bewegten Stimmung des Einzelnen hervorgehen“, definierte im Jahre 1863 ein Fachbuch über die deutsche Dichtung.[1] Für die Einordnung ist ausschließlich der Inhalt des Liedtextes heranzuziehen. Ist dieser Text in einem Dialekt (etwa Kölsch oder Bairisch) gesungen, liegt die Zuordnung zum Stimmungslied nahe. Sein Rhythmus lädt zum Schunkeln ein. Zu den Stimmungsliedern gehören insbesondere Karnevalslieder, Partyschlager und Trinklieder.
Charakteristik
BearbeitenDiese im 19. Jahrhundert aufgekommene Form des traditionellen Volkslieds kann dessen Elemente, aber auch Elemente der zeitgenössischen Tanzmusik enthalten. Die Grundlage wird in den Fliegenden Blättern gesehen, einer ab 1845 erschienenen, humoristischen Wochenzeitschrift.[2] Stimmungslieder wurden bei kleinbürgerlichen Veranstaltungen wie Ausflugsfahrten, Festzügen oder Wirtshausrunden etc. gesungen. Sie kommen oft als Walzer, Polka, Rheinländer oder Marsch vor, wobei sie stets eine eingängige, leicht merkfähige Melodie aufweisen (sogenannte Ohrwürmer) und damit leicht nachsingbar sind. Eine weitere Variante ist der Blödel-Hit mit lustigem Text.[3] Gelegentlich sind dies Parodien (Jux-Versionen) von bekannten Schlagern.
Beispiele
BearbeitenHier eine Auswahl berühmter Stimmungslieder:
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wilhelm Buchner, Deutsche Dichtung - Die Lehre von den Formen und Gattungen derselben: Ein Leitfaden, 1863, S. 62 f.
- ↑ Karl Ernst Schneider, Das musikalische Lied in geschichtlicher Entwickelung, Band 3: Das strophische Stimmungslied, 186S, S. 40
- ↑ wie der Nummer-eins-Hit Der Nippel von Mike Krüger (April 1980)