Styp
Styp (auch: Stiep, Stipp, Stipp; Linie: Styp-Rekowski o. ä.) ist der Name eines hinterpommerschen Adelsgeschlechts.
Das Geschlecht ist von anderen kaschubisch-polnischen Familien zu unterscheiden, die ebenfalls den Namen oder Beinamen „Rekowski“ führen (Rekowski, Wrycz-Rekowski, Gynz-Rekowski, Wantoch-Rekowski), aber offenbar nicht stammesverwandt sind.[2][3]
Geschichte
BearbeitenDas hier behandelte Geschlecht Styp stammt aus Westpreußen, dem heutigen Polen, und hatte sowohl katholische als auch evangelische Zweige. Seinen Ursprung hat das Geschlecht in den damaligen Landkreisen Bütow und Lauenburg.
Eine Linie der Familie führte den Zusatz „Rekowski(y)“, der sich vom 1724 bis 1836[4] besessenen Stammsitz in Rekow oder Reckow im Landkreis Bütow (polnisch Bytów) ableitet und durch mehrere Huldigungsprotokolle (u. a. 1658 dem Großen Kurfürsten, 1688 dem Kurfürsten Friedrich III.) belegt ist.[5][6]
Neben Reckow saßen die Styp-Rekowski in Czarndamerow (urkundlich 1784–1803), heute Landgemeinde Gmina Studzienice, und in Adlig Briesen (1782) im Landkreis Schlochau.[7]
Ledebur[8] und Mülverstedt[9] ordneten Besitz in Ostpreußen, nämlich Agnitten, Bündtken und Mariental, fälschlicherweise dem Geschlecht Wrycz-Rekowski zu. Capitän Carl Adam von Rekowski auf Kierzkowo (deutsch: Kerschkow) im Lauenburgischen hatte diese gegen Ende des 18. Jahrhunderts gekauft. Er und seine Nachkommen gehörten jedoch zur Familie der Styp-Rekowski.[10]
Wappen
BearbeitenBlasonierung des Stammwappens: In Silber zwei nebeneinander gestellte, grün beblätterte rote Rosen. Auf dem gekrönten Helm mit rot-silbernen Helmdecken drei Straußenfedern silbern-rot-silbern.
Alternativ sind der Schild auch golden, die Straußenfedern entsprechend rot-golden und die roten Rosen natürlich.
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Wappenvariante der Styp-Rekowski Vb
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Wappenvariante der Styp-Rekowski V
In Veröffentlichungen des 19. Jahrhunderts[11][8][9] wurde das Wappen der Styp-Rekowski (in Gold zwei rote Rosen) fälschlicherweise den Wrycz-Rekoswki zugeordnet.[12]
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Wappen der Wrycz-Rekowski bei Johann Siebmacher (1874)[9]
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Wappen der (Wrycz-)Rekowski bei Johann Siebmacher (1878)[13]
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Wappen der Wrycz bei Johann Siebmacher (1878)[14]
Darüber hinaus ist eine weitere Wappenvariante überliefert:
Literatur
Bearbeiten- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski III).
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2: L–S, Berlin 1856, S. 280 (III. v. Styp-Rekowski).
- George Adalbert von Mülverstedt: Die Wappen der von Wantoch-, von Gynz-, von Styp- und von Wrycz-Rekowski, in: F. Lorenz, I. Gulgowski (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Kaschubische Volkskunde, Heft V (Schlussheft des ersten Bandes), Leipzig 1910, S. 168–182 (Digitalisat, PDF, 5,23 MB).
- Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Häuser. Teil B. Gotha 1942, S. 415–417 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Franz von Wotoch-Rekowski: Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz Rekowski. 1. Auflage, Berliner Buchdruckerei-Aktien-Gesellschaft, Berlin 1887 (Digitalisat).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mülverstedt (1910), S. 176 ff.
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 (Rekowski II).
- ↑ Mülverstedt (1910), S. 168.
- ↑ Ledebur (1856), S. 280.
- ↑ Perthes (1942), S. 415.
- ↑ Franz von Wotoch-Rekowski: Versuch einer Geschichte der aus den Landen Bütow und Lauenburg in Pommern stammenden Adelsgeschlechter von Wotoch, von Styp, von Wrycz und von Gynz Rekowski. 1. Auflage. Berliner Buchdruckerei-Aktien-Gesellschaft, Berlin 1887, S. 199.
- ↑ Ledebur (1856), S. 280.
- ↑ a b Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 2: L–S, Berlin 1856, S. 280 (V. v. Wrycz-Rekowski).
- ↑ a b c George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 4. Abt.: Abgestorbener Preußischer Adel, Provinz Preußen, Nürnberg 1874, S. 68 und Tfl. 50 (Rekowski).
- ↑ Mülverstedt (1910), S. 175 f.
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski V) sowie S. 460 und Tfl. 499 (Wrycz).
- ↑ Mülverstedt (1910), S. 179.
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski V).
- ↑ Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute M–Z, Nürnberg 1878, S. 460 und Tfl. 499 (Wrycz).
- ↑ Hefner/Grenser/Mülverstedt (1878), S. 322 und Tfl. 376 (Rekowski III).
- ↑ George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906, S. 151 und Tfl. 130 (Rekowski I).