Swiss Medical Network

Swiss Medical Network SA

Swiss Medical Network ist eine Schweizer Privatklinikgruppe mit Kliniken und medizinischen Zentren in allen Sprachregionen des Landes. Swiss Medical Network ist eine Tochtergesellschaft der an der SIX Swiss Exchange notierten AEVIS VICTORIA SA. Aevis hält Swiss Medical Network zu 80 %. Die Holdinggesellschaft ist in den Bereichen Gesundheit, Biowissenschaften, medizinische Versorgung, Hotellerie und personenbezogene Dienstleistungen tätig.[1]

Swiss Medical Network SA
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0012488190
Sitz Genolier, Schweiz
Leitung Dino Cauzza (CEO)
Raymond Loretan
(Präsident VR)
Mitarbeiterzahl 4'100 (2023)
Umsatz 484 Mio. CHF (2015)
Branche Gesundheitswesen, Verlagswesen
Website www.swissmedical.net

Tätigkeitsgebiet

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Swiss Medical Network ist eine der beiden führenden privaten Klinik- und Spitalgruppen in der Schweiz. Rund 2’300 Ärztinnen und Ärzte sowie 4’100 Mitarbeitende sind in den 21 Kliniken und Spitälern sowie den über 60 ambulanten Zentren tätig, die sich auf 15 Kantone und alle Sprachregionen des Landes verteilen. Die Gruppe deckt das gesamte medizinische Spektrum ab und führt Listen- und Vertragsspitäler. Die Einrichtungen verfügen über insgesamt rund 1’500 Betten und führten 2023 mehr als 75’000 chirurgische Eingriffe durch. Insgesamt wurden über 700'000 Patientinnen und Patienten ambulant betreut. Swiss Medical Network war Mehrheitsaktionärin von der Hôpital du Jura bernois SA, bevor sie in die Réseau de l’Arc Gesundheitsorganisation überging.[2]

Das Netzwerk wird ergänzt durch ein Ophthalmologie-Referenznetzwerk, das Swiss Visio Network, mit über 22 Zentren schweizweit. Swiss Visio ist spezialisiert auf refraktive Chirurgie und Ophthalmologie und ist international renommiert für seine Forschungen im Bereich des Glaukoms.

2022 lancierte Swiss Medical Network gemeinsam mit Visana Beteiligungen und dem Kanton Bern das Réseau de l’Arc, die erste integrierte Gesundheitsorganisation mit einem eigenen Gesundheitsprodukt namens VIVA. Im Zuge dieser integrierten Strategie legt Swiss Medical Network einen Fokus auf die gesundheitliche Grundversorgung in der Peripherie. Daher gehören zum Netzwerk über 60 medizinische Zentren, unter anderem die Xundheitszentren, die sich von Stein am Rhein bis Silvaplana erstrecken.

Kliniken, die zu Swiss Medical Network gehören Gründungsjahr Beitrittsjahr zu Swiss Medical Network Fachgebiete
Clinique de Genolier 1972 2022 Onkologie, Orthopädische Chirurgie, Neurochirurgie, Allgemeine und viszeral Chirurgie
Clinique de Montchoisi 1935 2003 Ophthalmologie, Orthopädische Chirurgie, HNO, Radiologie
Clinique de Valère 1920 2012 Orthopädische Chirurgie, Allgemeine Chirurgie, Gastroenterologie
Clinique Générale Ste-Anne 1908 2005 Orthopädische Chirurgie, Sportmedizin, Gynäkologie
Clinique Générale-Beaulieu 1899 2016 Orthopädische Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Urologie, Onkologie, Nuklearmedizin, Radio-Onkologie
Clinique Montbrillant 1909 2015 Orthopädische Chirurgie, Gynäkologie, Ophthalmologie
Clinique Valmont 1905 2006 Neurologische Rehabilitation, Orthopädische Rehabilitation, Periphere neurologische Rehabilitation, Rehabilitation der Atemwege, Gedächtnisklinik
Hôpital de La Providence 1859 2012 Sportmedizin, Orthopädische Chirurgie, Urologie
Hôpital de Moutier 1850 2020 Gynäkologie, Innere Medizin, Mentale Gesundheit
Hôpital de Saint-Imier 1850 2020 Chirurgie, Innere Medizin, Notfallmedizin, Geriatrische Rehabilitation
Privatklinik Bethanien 1912 2010 Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Gynäkologie, Urologie
Privatklinik Belair 1971 2019 Orthopädie, Allgemeine und viszerale Chirurgie, Urologie
Privatklinik Lindberg 1906 2011 Orthopädische Chirurgie, Neurochirurgie, Urologie
Privatklinik Obach 1922 2012 Allgemeine Chirurgie, Gynäkologie, Innere Medizin, Urologie
Privatklinik Siloah 1955 2018 Orthopädische Chirurgie, Allgemeine Chirurgie, Urologie
Privatklinik Villa im Park 1984 2013 Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädische Chirurgie, Urologie
Rosenklinik Rapperswil 1995 2019 Orthopädie, Handchirurgie, Urologie, Sportmedizin
Schmerzklinik Basel 1978 2014 Anästhesie, Interventionelle Schmerzdiagnostik, Rheumatologie, Neurologie
Klinik Pyramide am See 1993 2021 Plastische und rekonstruktive Chirurgie, Brustkrebschirurgie
Clinica Ars Medica 1989 2012 Orthopädische Chirurgie, Sportmedizin, Physiotherapie
Clinica Sant’Anna 1922 2012 Gynäkologie und Geburtshilfe, Onkologie, HNO

Geschichte

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Fünf Aktionäre haben 2002 durch die Übernahme der Clinique de Genolier, welche seit 1972 in der gleichnamigen waadtländischen Gemeinde bestand, die AGEN Holding SA gegründet. In den folgenden Jahren wurden kontinuierlich neue Kliniken in die Gruppe integriert, um ein nationales Netz privater Gesundheitsinstitutionen zu schaffen. Im Jahre 2003 integrierten sie die Clinique de Montchoisi in Lausanne, VD, die 1923 gegründet worden war. Die 1905 von Henri-Auguste Widmer gegründete Clinique Valmont in Glion ob Montreux, VD, und die Kliniken Sainte-Anne und Garcia in Fribourg wurden 2005 integriert (aus der Fusion letzter beider ging schliesslich die Clinique Générale Ste-Anne hervor). Im Jahre 2007 wurde das Centre d’oncologie in Genf, das einzige private Zentrum für Radio-Onkologie der Stadt, eröffnet.

Die AGEN Holding wechselt 2008 ihren Namen in Genolier Swiss Medical Network SA[3] und integrierte im folgenden Jahr das Centre médico-chirurgical des Eaux-Vives in Genf[4] und 2010 die im Jahre 1912 gegründete Privatklinik Bethanien in Zürich.[5]

Im Jahre 2011 beteiligte sich die Genolier Swiss Medical Network mit 49 % an der Privatklinik Lindberg in Winterthur[6] und stieg bei der Klinik Pyramide am See in Zürich zu 20 % ein.[7] Die Privatklinik Obach in Solothurn (gegründet 1922),[8] die Clinica Ars Medica in Gravesano TI (gegründet 1989), die Clinica Sant’Anna in Lugano (gegründet 1922)[9] und die Privatklinik Lindberg[10] wurden 2012 integriert sowie 2013 die Clinique de Valère in Sion, VS (gegründet 1920),[11] das Hôpital de la Providence in Neuenburg (gegründet 1859)[12] und die Privatklinik Villa im Park in Rothrist (gegründet 1984).[13] Im Jahre 2014 folgte die Integration der Schmerzklinik Basel (gegründet 1978)[14] und 2015 die Integration der Clinique Montbrillant in La Chaux-de-Fonds.[15]

Nach 2015 benannte sich die Firma in Swiss Medical Network SA um, um das schweizweite Engagement zu betonen. Die renommierte Clinique Générale-Beaulieu trat dem Netzwerk in 2016 bei, um die Onkologie und Radio-Onkologie in Genf weiter zu fördern. In der Deutschschweiz folgten noch die Privatklinik Siloah in Gümligen (BE) in 2018, die Rosenklinik Rapperswil in 2019 sowie die Privatklinik Belair auch in 2019.[16]

Im Januar 2020 wurde bekannt, dass der Regierungsrat des Kantons Bern 35 Prozent des Aktienkapitals der Spitalgruppe Hôpital du Jura Bernois (HJB SA) an Swiss Medical Network veräussert. Die Spitalgruppe betreibt u. a. die Spitäler in Moutier und Saint-Imier.[17] Am 30. August 2021 wurde die Beteiligung um weitere 17 Prozent, auf 52 Prozent, erhöht werden.[18] Das ehemalige Hôpital du Jura Bernois wurde in Réseau de l'Arc umbenannt. Der ersten integrierten Gesundheitsversorgung in der Schweiz.

Am 12. Dezember 2024 wurde bekannt, dass das Spital Zofingen, eine Tochtergesellschaft der Kantonsspital Aarau AG, ab dem 12. Dezember 2024 Teil des Swiss Medical Network wird.[19][20][21]

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Einzelnachweise

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  1. AEVIS VICTORIA SA – Visana Beteiligungen AG becomes a shareholder of Swiss Medical Network SA. 11. Juli 2023, archiviert vom Original am 13. Juli 2023; abgerufen am 13. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Über uns. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  3. Neue Firmenbezeichnung “Genolier Swiss Medical Network SA”
  4. Centre médico-chirurgical des Eaux-Vives SA wird 100%ige Tochtergesellschaft
  5. Übernahme der Privatklinik Bethanien
  6. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  7. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  8. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  9. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  10. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  11. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  12. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  13. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  14. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  15. Unternehmensmeldung der AEVIS VICTORIA SA. Abgerufen am 2. März 2019.
  16. Über uns. Abgerufen am 17. Juli 2024.
  17. Swiss Medical Network steigt bei öffentlichem Spital ein. In: medinside.ch. Winsider AG, 10. Januar 2020, abgerufen am 16. September 2022.
  18. Swiss Medical Network erhöht Beteiligung an der Hôpital du Jura bernois SA. In: be.ch. Amt für Kommunikation KomBE, 30. August 2021, abgerufen am 16. September 2022.
  19. Regierungsrat stimmt Übernahme der Spital Zofingen AG durch die Swiss Medical Network Holding SA zu. In: ag.ch. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.
  20. Spital Zofingen wird Teil des Swiss Medical Network. In: swissmedical.net. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.
  21. Spitallandschaft - Spital Zofingen schreibt rote Zahlen und wird nun verkauft. In: srf.ch. 12. Dezember 2024, abgerufen am 12. Dezember 2024.