Tabebuia

Gattung der Familie Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)

Tabebuia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Die 67 bis 74 Arten sind in der Neotropis verbreitet.

Tabebuia

Tabebuia rosea

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
Gattung: Tabebuia
Wissenschaftlicher Name
Tabebuia
Gomes ex DC.

Beschreibung

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Illustration aus Flore médicale des Antilles, ou, Traité des plantes usuelles, Tafel 204 von Tabebuia heterophylla
 
Handförmig geteiltes Laubblatt und Frucht von Tabebuia aurea

Vegetative Merkmale

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Tabebuia-Arten sind Sträucher bis große Bäume.[1] Ihr hell- bis rötlich-braunes Holz ist nicht sichtbar in Splintholz und Kernholz geteilt. Die Holzstrahlen sind ein bis drei Zellen breit, die intravaskulären Tüpfel sind mit 3 bis 6 Millimeter klein bis mittelgroß. Die Fasern sind dünn- bis dickwandig. Die mittlere relative Dichte des Holzes liegt bei 0,4 bis 7,4.

Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind bis zu 18 Zentimeter lang. Die unpaarig gefiederten Blattspreiten bestehen aus ein bis sieben,[1] selten auch neun Fiederblättern. Die Fiederblätter stehen an bis zu 11 Zentimetern langen Stielen. Die Fiederblätter sind bei einer Länge von etwa 35 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 32 Zentimetern schmal-elliptisch bis kreisförmig. Sie sind auf der Unterseite mit gestielten oder aufsitzenden feinen Schuppen besetzt, die locker verteilt bis die Fläche dicht bedeckend sein können.

Blütenstände und Blüten

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Die endständigen, rispigen oder traubigen Blütenstände enthalten meist nur wenige, nur gelegentlich viele Blüten; manchmal auch nur eine Blüte.[1] Manchmal sind sie dicht feinschuppig besetzt. Die Blütenstandsachse teilt sich dichotom, ohne dass eine ausgeprägte mittlere Rhachis entsteht.

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf lederigen Kelchblätter sind bei einer Länge von 5 bis 25 Millimetern, sowie einem Durchmesser von 4 bis 11 Millimetern becher-, glockenförmig oder röhrig verwachsen und enden zweilappig oder selten mit fünf kurzen Kelchzähnen und sind dicht feinschuppig besetzt.[1] Die Krone ist röhrig-trichterförmig bis röhrig-glockenförmig, weiß bis rot gefärbt, oftmals ist der Kronschlund gelb gefärbt; nur in Tabebuia nodosa und Tabebuia aurea sind die Kronen vollständig gelb gefärbt. Die Kronröhre hat eine Länge von 2 bis 7 Zentimetern und hat an der Öffnung einen Durchmesser von 0,6 bis 3,5 Zentimetern. Die Kronlappen haben eine Länge von 0,5 bis 3,2 Zentimetern. Die Krone ist unbehaart oder am Ansatzpunkt der Staubfäden fein behaart.

Die in der Kronröhre inserierten Staubfäden treten in zwei Längen auf. Die geraden Theken der kahlen Staubbeutel[1] stehen gespreizt und sind 2 bis 6 Millimeter lang. Das Staminodium ist stark reduziert. Der oberständige Fruchtknoten ist linealisch-länglich[1] und enthält in jeder Fruchtkammer zwei oder drei Reihen von Samenanlagen.

Früchte und Samen

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Laubblätter und Früchte von Tabebuia rosea

Die Oberfläche der langgestreckt linealischen bis zylindrischen Kapselfrüchte ist glatt bis rippig gestreift und fein bis dicht feinschuppig besetzt. Die Samen sind dünn und mit zwei durchscheinenden, häutigen Flügeln versehen, die sich scharf vom Samenkörper absetzen.

Systematik und Verbreitung

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Tabebuia aurea
 
Tabebuia bahamensis
 
Tabebuia elliptica
 
Tabebuia heterophylla
 
Tabebuia heterophylla
 
Tabebuia maxonii
 
Tabebuia pallida
 
Tabebuia roseoalba
 
Tabebuia stenocalyx

Die Gattung Tabebuia wurde 1838 durch Bernardino António Gomes in Augustin Pyramus de Candolle in Bibliotheque Universelle de Geneve, sér. 2, 17, Seite 130–131 aufgestellt.[2][3]

Die Tabebuia-Arten sind weit in Zentral- und Südamerika sowie auf den Antillen verbreitet. Das Zentrum der Artenvielfalt sind die Großen Antillen und dabei besonders Kuba.

Innerhalb der Gattung Tabebuia werden nach dem Gattungskonzept von 2007 67 bis 74 Arten unterschieden:[3][4]

Nicht mehr zur Gattung Tabebuia werden gerechnet:[4]

Botanische Geschichte

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Die Gattung Tabebuia wurde 1838 von Augustin Pyramus de Candolle erstbeschrieben. Nach seinem Konzept umfasste die Gattung die Arten der Trompetenbaumgewächse, die als Bäume mit einfachen Laubblättern wachsen. Spätere Bearbeiter veränderten den Umfang der Gattung oftmals, so dass eine Vielzahl an Synonymen entstand. Zudem konnte lange Zeit keine klare Grenze zwischen den Gattungen Tecoma und Tabebuia gezogen werden, was zu weiteren systematischen Unsicherheiten führte. Diese Unterscheidung konnte 1915 von Nathaniel Lord Britton behoben werden, die unterschiedlichen Ansichten über den Umfang der Gattung blieben jedoch bis ins späte 20. Jahrhundert bestehen. Zuletzt wurden etwa 100 Arten – heute 74 – der Gattung zugerechnet.

Molekularbiologische Untersuchungen zeigten jedoch, dass die Gattung in diesem Umfang nicht monophyletisch ist, woraufhin Susan Grose und Richard Olmstead in ihrer Revision der Gattung Tabebuia s. l. die einzeln stehenden Arten in die Gattungen Handroanthus und Roseodendron einordneten.[4]

Literatur

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  • Susan O. Grose, Richard G. Olmstead: Taxonomic Revisions in the Polyphyletic Genus Tabebuia s. l. (Bignoniaceae). In: Systematic Botany, Band 32, Heft 3, 2007, S. 660–670. online.
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Commons: Tabebuia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Tabebuia bei Tropicos.org. In: Flora of Panama (WFO). Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Tabebuia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz Tabebuia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  4. a b c Susan O. Grose, Richard G. Olmstead: Taxonomic Revisions in the Polyphyletic Genus Tabebuia s. l. (Bignoniaceae). In: Systematic Botany, Band 32, Heft 3, 2007, S. 660–670. online.