Tauernblümchen

Gattung der Familie Enziangewächse (Gentianaceae)

Die Tauernblümchen oder Saumnarben (Lomatogonium) sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Das holarktische Verbreitungsgebiet der 18 bis 21 Arten umfasst Nordamerika und das gemäßigte Eurasien.

Tauernblümchen

Kärntner Tauernblümchen (Lomatogonium carinthiacum)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Gattung: Tauernblümchen
Wissenschaftlicher Name
Lomatogonium
A.Br.

Beschreibung

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Illustration des Kärntner Tauernblümchens (Lomatogonium carinthiacum) aus Anton Hartinger: Atlas der Alpenflora, 1882.

Vegetative Merkmale

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Lomatogonium-Arten wachsen als einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Einige Arten bilden Rhizome als Überdauerungsorgane. Jeweils wenige Seitenwurzeln gehen entweder von einer Hauptwurzel aus oder sie sind fleischig und werden an den Rhizomen gebildet. Die niederliegenden, aufsteigenden bis aufrechten Stängel sind verzweigt bis unverzweigt und besitzen Streifen oder Kanten. Die kreuzgegenständigen Laubblätter sind einfach.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen endständig einzeln oder meist in end- oder seitenständigen zymösen Blütenständen zusammen. Der Blütenstiel ist meist länger als die Blüte. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meist fünf-, selten vier- oder zehnzählig. Die meist fünf Kelchblätter sind mindestens an ihrer Basis verwachsen. Die meist fünf weißen, blass-blau bis blauen, deutlich zweifarbigen Kronblätter sind mindestens an ihrer Basis verwachsen. Jedes Kronblatt besitzt zwei bewimperte Nektarien an ihrem Grund. Es ist nur ein Kreis mit meist fünf (selten vier oder zehn) Staubblätter vorhanden. Die etwas abgeflachten Staubfäden setzen am Grund der Kronröhre an und verdrehen sich nicht spiralig. Die meist blauen, selten gelben Staubbeutel sind höchstens so lang wie die Staubfäden. Der Fruchtknoten sind schwertförmig, zylindrisch oder eiförmig-ellipsoid. Es ist kein Griffel vorhanden. Bei den sitzenden Narben laufen die Narbenlappen am Fruchtknotennähten herab.

Die zweiklappigen Kapselfrüchte enthalten viele Samen. Die Samenschale ist fast glatt.

 
Kärntner Tauernblümchen (Lomatogonium carinthiacum) in Japan

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Lomatogonium wurde 1830 durch Addison Brown in Flora, 13, S. 221 aufgestellt.[1] Synonyme für Lomatogonium A.Br. sind: Pleurogyne Eschscholtz ex Chamisso & Schlechtendal, Swertia subgen. Lomatogonium (A.Braun) Satake, Pleurogynella Ikonnikov. Die Gattung Lomatogonium gehört zur Subtribus Swertiinae aus der Tribus Gentianeae innerhalb der Familie Gentianaceae.[2]

Der Gattungsname Lomatogonium leitet sich von den griechischen Wörtern loma, lomatos für Saum und gonia für Ecke ab, und bezieht sich auf die am Fruchtknoten herablaufenden Narben. Auch der deutsche Trivialname Saumnarbe bezieht sich auf dieses Merkmal.

Das holarktische Verbreitungsgebiet umfasst Nordamerika und das gemäßigte Eurasien. Das Zentrum der Artenvielfalt ist mit 16 Arten China. Nur zwei Arten in Europa vorkommen. Einziger mitteleuropäischer Vertreter ist das Kärntner Tauernblümchen (Lomatogonium carinthiacum)[3][4].

Zur Gattung Lomatogonium gehören 18 bis 21 Arten (hier mit ihrer Verbreitung):

Einzelnachweise

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  1. Lomatogonium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  2. Lomatogonium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  3. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  4. Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.
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Commons: Tauernblümchen (Lomatogonium) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien