Thomas Wilhelm von Fahrensbach
Thomas Wilhelm von Fahrensbach (Fahrensbeck) (* in Livland; † 1639/1640) war schwedischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier im Dreißigjährigen Krieg.
Leben
BearbeitenThomas Wilhelm stammte aus der deutsch-baltischen Familie Fahrensbach. Seine Witwe Agnes Dorothea nannte ihn um 1647/1648 mit dem Freiherrntitel.[1]
Nachdem er zuerst unter „Obrist Schlang“[2] als Obristlieutenant[1] in schwedischen Diensten gestanden hatte, trat er in sächsisch kurfürstlichen Militärdienst. Bekannt wurde er durch seine Teilnahme an der Belagerung und Einnahme der Moritzburg in Halle an der Saale.
Nachdem die Moritzburg nicht mit Gewalt genommen werden konnte, ließ Fahrensbeck das Siegel des schwedischen Feldmarschalls Johan Banér nachstechen, setzte einen Befehl auf, als wenn ihn Banér abgefertigt hätte, und zeichnete auch dessen Unterschrift nach. Mit diesem falschen Befehl begab sich der Offizier Fahrensbeck, unter dem Namen eines schwedischen Hauptmanns vom karrischen[3] Regimente auf die Moritzburg, redete den Hauptmann in finnischer Sprache an, und überreichte ihm den Befehl. Dieser hielt ihn für wahr und übergab das Schloss mit seiner Besatzung am 26. Oktober 1637 dem sächsischen Obristwachtmeister Hans Ernst König vom vitzthumischen Regiment.
Den Vertrag zur Übergabe der Moritzburg unterschrieb er gemeinsam mit neun weiteren Offizieren als:
„Thomans Wilhelm Fahrensbeck, des Karrischen Regim. bestellter Hauptmann und jetzo Commissarius in Churfürstlichen Sachsen“
Seine Witwe Dorothea Agnes von Fahrensbach erbat um 1647/1648 in einem Brief an Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken-Kleeburg, den Generalissimus der schwedischen Truppen in Deutschland, Unterstützung "wider ihre Armut", in der sie nach acht Jahren als Witwe leben musste.[1]
Literatur
Bearbeiten- Heinrich Oraeus: Theatrum Europaeum 1639, S. 800–801.
- Johann Friedrich Gauhe: Historisches Helden- und Heldinnen-Lexicon. 1716, Sp. 558.
- Karl Friedrich Pauli: Allgemeine preußische Staatsgeschichte (...). C. P. Francken, 1764, Band 5–6, S. 592.
- Carl Renatus Hausen: Geschichte des Herzogthums Magdeburg. 1772, S. 90.
- Armin Stein: Die Stadt Halle a. d. Saale: in Bildern aus ihrer geschichtlichen Vergangenheit. E. Strien, 1901, S. 291.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Schwedisches Reichsarchiv, Briefarchiv, Signatur: RA/720810.011 (Fahrensbachs Witwe Dorothea Agnes an Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken-Kleeburg, den Generalissimus der schwedischen Truppen in Deutschland).
- ↑ Bernd Warlich, Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten, Slang [Slange, Schlange, Schlang, Schleng], Erik Klarson (abgerufen am 16. Juli 2014).
- ↑ Bernd Warlich, Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten, Kerr [Carr, Karr], Thomas (abgerufen am 16. Juli 2014).
Personendaten | |
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NAME | Fahrensbach, Thomas Wilhelm von |
ALTERNATIVNAMEN | Fahrensbeck |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer und sächsischer Offizier im Dreißigjährigen Krieg |
GEBURTSDATUM | 16. Jahrhundert oder 17. Jahrhundert |
GEBURTSORT | Livland |
STERBEDATUM | 1639 oder 1640 |