Tiefengruben (Neuhof)

Ortsteil der Gemeinde Neuhof (bei Fulda)

Tiefengruben ist ein Ortsteil der Gemeinde Neuhof im osthessischen Landkreis Fulda.

Tiefengruben
Gemeinde Neuhof
Koordinaten: 50° 28′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 50° 28′ 24″ N, 9° 38′ 53″ O
Höhe: 286 (280–295) m ü. NHN
Fläche: 1,5 km²[1]
Einwohner: 146 (30. Juni 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36119
Vorwahl: 06655
Im Vordergrund rechts das Dorf
Im Vordergrund rechts das Dorf

Geographie

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Das Straßendorf Tiefengruben liegt im mittleren Fliedetal zwischen dem Neuhofer Ortsteil Dorfborn und dem Eichenzeller Ortsteil Kerzell. In der Gemarkung Tiefengruben liegt die Wüstung Stetten.[3]

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Tiefengruben liegt im Gebiet der Karlmann-Schenkung, die der fränkische Hausmeier Karlmann im Jahre 747 an Bonifatius schenkte. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Tiefengruben erfolgte unter dem Namen Tifengruba um das Jahr 1160 im Codex Eberhardi.[1] Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Flieden im Archidiakonat St. Johann in Mainz. 1560 gehörte es zur Propstei Neuenberg (Andreasberg) als Tochterkloster der Reichsabtei Fulda. 1787 war es dem fuldischen Oberamt Neuhof zugeordnet. An die östlich von Tiefengruben durch das Fliedtal neu gebaute „Chaussee von Kohlhaus nach Neuhof“ wurde Tiefengruben durch die Provinzverwaltung Fulda im Jahre 1834 angeschlossen. Im Jahre 1812 war es Tochterkirche von Neuhof. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kamen 1946 etwa 70 Heimatvertriebene aus den früheren Deutschen Ostgebieten, meist aus dem Egerland, nach Tiefengruben und fanden hier eine neue Heimat.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Tiefengruben zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Neuhof eingemeindet.[4][5] Für Tiefengruben wurde, wie für die übrigen Ortsteile von Neuhof, ein Ortsbezirk eingerichtet.[6]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Tiefengruben angehört(e):[1][7]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Tiefengruben 147 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 51 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 60 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 36 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1510: 2 Viehhalter
• um 1560: 4 Männer
• 1812: 14 Feuerstellen mit 91 Seelen
Tiefengruben: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2016
Jahr  Einwohner
1812
  
91
1834
  
119
1840
  
125
1846
  
146
1852
  
129
1858
  
113
1864
  
99
1871
  
120
1875
  
123
1885
  
100
1895
  
94
1905
  
121
1910
  
107
1925
  
132
1939
  
127
1946
  
177
1950
  
198
1956
  
148
1961
  
150
1967
  
152
1970
  
146
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
147
2016
  
146
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Neuhof[2]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

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Die katholische Kirche St. Josef in Dorfborn
• 1885: 5 evangelische (= 5,00 %), 95 katholische (= 95,00 %) Einwohner[1]
• 1961: 7 evangelische (= 5,00 %), 133 katholische (= 95,00 %) Einwohner[1]

Religion

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Blick auf Tiefengruben mit der kath. Kirche St. Maria

1757 wird der Bau einer ersten Katholischen Kapelle in Holzbauweise mit der Größe von 18 Fuß × 20 Fuß (≈30 m²) von der bischöflichen Behörde unter dem Fuldaer Fürstbischof und Abt Adalbert II. von Walderdorff durch Johannes Adam Jordan in „Dieffengüben“ genehmigt. Diese wurde wegen Baufälligkeit im Jahre 1850 abgerissen, und 1851 begann unter Bischof Christoph Florentius Kött der Bau der heutigen Filialkirche St. Maria.

Für den Ortsteil Tiefengruben besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinden Tiefengruben) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehörten alle Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft an.[11] Der Ortsbeirat wählte Kerstin Reith zui Ortsvorsteherin.[12]

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG Fulda) mbH im Rahmen der Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV) mit der Buslinie 50 sicher.

Südöstlich von Tiefengruben verläuft die Autobahn 66 mit der Anschlussstelle Neuhof-Nord (52) und parallel dazu die Kinzigtalbahn. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich im Hauptort Neuhof (ca. sechs Kilometer Entfernung).

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
  3. Infolge der Napoleonischen Kriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Trennung zwischen Justiz (Justizamt Neuhof) und Verwaltung.
  6. Infolge des Deutschen Krieges.
  7. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Tiefengruben, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Gemeinde Neuhof – Ortsbeiräte/Ortschaften, abgerufen im November 2024
  3. Wüstung Stetten, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 17. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 54 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. a b Hauptsatzung. (PDF; 21 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Neuhof, abgerufen im November 2024.
  7. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 157 f. (online bei Google Books).
  9. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 68, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeiratswahl Tiefengruben. In: Votemanager. Gemeinde Neuhof, abgerufen im November 2024.
  12. Ortsbeirat Tiefengruben. In: Webauftritt. Gemeinde Neuhof, abgerufen im November 2024.
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