Tom Jütz
Tom Jütz (* 5. Dezember 1965 in Braunschweig; † 17. August 2020 in Hamburg) war ein deutscher Maler und Illustrator.
Leben
BearbeitenTom Jütz wurde am 5. Dezember 1965 in Braunschweig geboren. Er begann sein Studium als Gasthörer an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Klaus Stümpel. In Hamburg studierte er dann im Fachbereich Gestaltung an der Fachhochschule in der Armgartstraße bei Klaus Waschk und Erhard Göttlicher. Nach zwei Monaten nahm er schon neben dem Studium Aufträge an.[1] Er gewann mit Mitstudenten zwei Preise, was die Gestaltung eines Wandgemäldes in der Mensa der Universität Hamburg (mit Lars Möller (* 1968)) um 1993[2] und 1993 die Gestaltung eines Wandbildes an dem Hochbunker in der Gertigstraße 60–64 (mit Lars Möller und Mike Rackwitz) zur Folge hatte.[3]
Ab 1995 wirkte er gänzlich als freier Illustrator und Maler.[4] Er arbeitete unter anderem für Agenturen wie Die Illustratoren,[5] Springer & Jacoby, BBDO und Scholz & Friends und illustrierte unter anderem für die Zeitschriften Der Spiegel und National Geographic sowie für die Zeitung Die Zeit.[1]
Tom Jütz' letzter Wohn- und Arbeitsort war eine Wohnung im Erdgeschoss eines dreistöckigen Wohnhauses in der Walter-Schmedemann-Straße 68 in Hamburg-Langenhorn. Am Abend des 16. August 2020 kam es beim Grillen auf der Terrasse der Wohnung zu einem Unfall, sodass Gegenstände auf der Terrasse und in der Wohnung brannten. Als die Feuerwehr eintraf, waren schon zwei Personen aus der Wohnung gerettet worden. Insgesamt wurden drei betroffene Personen rettungsdienstlich und notärztlich gesichtet. Tom Jütz wurde mit schweren Brandverletzungen und einem schweren Inhalationstrauma mit einem Rettungshubschrauber in das BG Klinikum Hamburg in Hamburg-Lohbrügge geflogen, das über ein Zentrum für Schwerbrandverletzte verfügt.[6][7][8] Er starb am 17. August an den Folgen des Unfalls.
Er wurde am 18. September 2020 auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg beigesetzt. Sein Urnengrab befindet sich südlich von Kapelle 12 (Planquadrat BH61-2524).[9]
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Um 1993: Wandbild in der Mensa der Universität Hamburg. Gemeinschaftsarbeit von Tom Jütz und Lars Möller (* 1968)[2]
- 1993: Wandbild am Bunker Gertigstraße 60–64, Hamburg-Winterhude (Einweihung: 15. Oktober 1993). Gemeinschaftsarbeit von Tom Jütz, Lars Möller und Mike Rackwitz. Mäzen war die Firma Krüger & Scharnberg[3][10]
- 1996: Cover-Illustration (nur Vorderseite) der Maxi-Single (12″-Single) und Single-CD Boogaloo der Band Jazzkantine[11]
- 1996: Absturz Ost, Acryl auf, Leinwand, 62,7 × 55,1 cm (Illustration für Titelseite Der Spiegel 25, 1996), ausgestellt auf Wanderausstellung 2004–2007 – Der Spiegel.[4]
- 1997: Nichts geht mehr, Airbrush, Mischtechnik auf Karton, 19,6 × 27,7 cm (Illustration für Titelseite Der Spiegel 35, 1997), ausgestellt auf Wanderausstellung 2004–2007 – Der Spiegel[4]
- 1997: Perspektiven, Wandbild an der Klostermühle, Mühlenstraße 58, Rückseite Seminarstraße, Uetersen. 11 × 9 m. Entwurf: Erhard Göttlicher und Tom Jütz. Ausführung: Erhard Göttlicher, Tom Jütz und Lars Möller. Auftraggeber: Ekkehart Splett-Henning (1939–2006).[12][13]
- 2019: Brechende Brandungswellen an einem Strand, Gemälde, Auftragsarbeit[1]
- ????: Die Titanic (in der Werft von Harland & Wolff in Belfast, 1911, nach einem Foto von Robert John Welch (1859–1936)), fotorealistisches Gemälde für eine Illustration[1]
Ausstellungen (Auswahl)
Bearbeiten- 1995: Gemeinschaftsausstellung von Entwürfen zur Umgestaltung des Kriegerdenkmals vor der St. Johannis-Kirche in Hamburg-Altona im Rahmen des 26. Deutschen Evangelischen Kirchentages[14]
- 1998: Gemeinschaftsausstellung Junge Illustratoren, St. Pauli-Fischmarkt 20, Hamburg-St. Pauli, Gemälde[2]
- 1998: Gemeinschaftsausstellungen nach Symposium Pleinair im Landkreis Rendsburg-Eckernförde, veranstaltet von der Kulturstiftung des Landkreises. Sparkasse Eckernförde und weitere Orte. Teilnahme als Gast der Norddeutschen Realisten[15]
- 1999: 100 Jahre RWE-DEA im DEA-Gebäude City Nord in Hamburg, Malerei, Wandtafeln[16]
- 2004–2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Deichtorhallen, Hamburg
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, C/O Berlin, Berlin
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, NRW-Forum Düsseldorf, Düsseldorf
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Pinakothek der Moderne, München
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Kunstblättersaal, Museum für angewandte Kunst, Wien
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart
- 2005: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Museum für Gestaltung, Basel
- 2005: The art of Der Spiegel – Cover Illustrations over five decades, Museum of American Illustration, New York City
- 2006: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Deutsches Zeitungsmuseum, Wadgassen
- 2007: Die Kunst des Spiegel – Titelillustrationen aus fünf Jahrzehnten, Haus der Geschichte, Bonn
Literatur
Bearbeiten- Ulrich Hentschel: Vorwort, S. 3–4 und Erhard Göttlicher, Klaus Waschk: Entwürfe zur Umgestaltung, S. 30–31. In: Nein zum Kriegerkult. Hrsg.: AG Kriegerkultmal des Kirchenvorstandes der St. Johannisgemeinde Altona, Hamburg 1995 (PDF-Datei)
- Corinna Hein: Die Illustratoren 1997, Die Illustratoren (Hrsg.), Hamburg 1996[17]
- Corinna Hein: Die Illustratoren 1998, Die Illustratoren (Hrsg.), Hamburg 1997[18]
- Corinna Hein: Die Illustratoren 1999, Die Illustratoren (Hrsg.), Hamburg 1998[19]
- Tom Jütz. In: Stefan Aust, Stefan Kiefer: Die Kunst des Spiegel / The art of Der Spiegel, teNeues, Kempen 2004, ISBN 978-3-8327-9000-4, S. 150–151, 263
- Martin B. Münch: „Kreativität? Nicht zu erkennen, oder?“ In: Langenhorner Rundschau, Februar 2019, S. 6–9 und Titelseite (PDF-Datei)
- Martin B. Münch: Tom Jütz – Begnadeter Maler, Wahl-Langenhorner, Träumer & Realist. In: Langenhorner Rundschau, Oktober 2020, S. 13 (PDF-Datei)
Weblinks
Bearbeiten- Tom Jütz auf sh-kunst.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Martin B. Münch: „Kreativität? Nicht zu erkennen, oder?“ In: Langenhorner Rundschau, Februar 2019, S. 6–9
- ↑ a b c Ole Frahm: Flanierender Strich zwischen Strichen. In: taz, 19. Januar 1998
- ↑ a b Galerienspiegel. In: taz, 13. Oktober 1993
- ↑ a b c Tom Jütz. In: Stefan Aust, Stefan Kiefer: Die Kunst des Spiegel / The art of Der Spiegel, teNeues, Kempen 2004, ISBN 978-3-832790004, S. 150–151, 263
- ↑ Jütz Tom c/o Die Illustratoren Corinna Hein GmbH. In: Medienhandbuch Hamburg 2002, Verlag Kammerer & Unverzagt und Christians Verlag, Hamburg 2002, ISBN 978-3-780801777, S. 259
- ↑ FW-HH: Männliche Person bei Grillunfall schwer verletzt. Auf: presseportal.de
- ↑ Meldung der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn-Nord
- ↑ Foto vor dem Hauseingang
- ↑ Auskunft bei der Verwaltung Friedhof Ohlsdorf (und Friedhof Öjendorf): Geburtsdatum, Beerdigungsdatum, Sterbedatum und Grablage
- ↑ Deutsche Bauzeitung: Fachzeitschrift für Architektur und Bautechnik, Band 128, 1994, S. 11
- ↑ Boogaloo auf musik-sammler.de
- ↑ Nächtlicher Blickfang. In Hamburger Abendblatt, 22. Dezember 2000
- ↑ Persdpektiven, Wandbild auf sh-kunst.de
- ↑ Erhard Göttlicher, Klaus Waschk: Entwürfe zur Umgestaltung. In: Nein zum Kriegerkult. Hrsg.: AG Kriegerkultmal des Kirchenvorstandes der St. Johannisgemeinde Altona, Hamburg 1995, S. 30–31
- ↑ Symposien auf norddeutscherealisten.de
- ↑ Ausstellungen DEA auf p-tutlies.de
- ↑ Die Illustratoren 1997
- ↑ Die Illustratoren 1998
- ↑ Die Illustratoren 1999
Personendaten | |
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NAME | Jütz, Tom |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Illustrator |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1965 |
GEBURTSORT | Braunschweig |
STERBEDATUM | 17. August 2020 |
STERBEORT | Hamburg |