Der neutralisierte Start begann in der Innenstadt von Clermont-Ferrand auf der Place Jaude. Nach etwa 8 Kilometern erfolgte auf der Rue de Bourdon (D772A) – nördlich vom Flughafen Clermont-Ferrand Auvergne – der offizielle Start. Die ersten 44 flachen Kilometern führten durch die Limagne-Ebene über Joze und Maringues nach Saint-Priest-Bramefant. Danach führte die Etappe gen Westen über leicht welliges Terrain nach Châtel-Guyon. Ab Châtel-Guyon wurde die Strecke dann für etwa 30 Kilometer auf kurvenreichen Straßen hügeliger, wobei der Zwischensprint im Ortsteil Saint-Hippolyte auf einem leichten Anstieg stattfand. Anschließend folgte etwa 9 Kilometer vor dem Ziel die einzige Bergwertung des Tages: Die Côte de Durtol (651 m) – mit einer Länge von 1,7 Kilometern und einer durchschnittlichen Steigung von 7,2 % – wies eine Bergwertung der 3. Kategorie auf. Die Abfahrt bis ins Ziel war mit einigen technischen Kurven geprägt, das Peloton fuhr wieder in die Stadt Clermont-Ferrand. Die Ziellinie befand sich auf der Avenue Carnot.[1]
Zu Beginn der Etappe verlief das Rennen ruhig, gemeinsam fuhr das Peloton die ersten Rennkilometer; es gab keine Angriffe aus dem Feld. Etwa 20 Kilometer nach dem Start versuchte Marie-Morgane Le Deunff (Arkéa Pro Cycling Team) sich vom Peloton abzusetzen, sie wurde allerdings nach wenigen Kilometern wieder eingeholt. Kurz danach versuchte es Typhaine Laurance (Lifeplus-Wahoo) als Solistin. Sie fuhr lange Zeit alleine vor dem Feld, der Abstand zu den Fahrerinnen war allerdings so gering, dass sie keine ernsthafte Probleme für die anderen Fahrerinnen darstellte – rund 80 Kilometer vor dem Ziel wurde sie eingeholt. Unterdessen stürzte Mireia Benito (AG Insurance-Soudal Quick-Step) – etwa 97 Kilometer vor dem Ziel – in einen Straßengraben und musste das Rennen aufgeben. Sie erlitt mehrere Verletzungen, u. a. eine Gehirnerschütterung.
Erst 45 Kilometer erfolgte von Marta Lach (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team) der nächste Ausreißversuch. Auch sie konnte sich wenig erfolgreich absetzen und wurde rund 30 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Den Zwischensprint in Saint-Hippolyte gewann Elizabeth Deignan (Lidl-Trek). Die Teams SD Worx, Lidl-Trek und Movistar forcierten danach das Tempo, die ersten Fahrerinnen konnten das hohe Tempo nicht mithalten. Dann folgte der Anstieg zum Côte de Durtol und viele Fahrerinnen verloren dabei den Anschluss. Die Größe des Hauptfeldes schrumpfte auf etwa 30 Fahrerinnen. Lotte Kopecky von SD Worx ging etwa 10 Kilometer vor dem Ziel zum Angriff über. Sie konnte sich erfolgreich von den restlichen Fahrerinnen absetzen und fuhr das restliche Rennen als Solistin weiter. Sie gewann nicht nur die erste Bergwertung der Rundfahrt, sondern auch wenige Kilometer später die Etappe. Neben der Führung in der Gesamtwertung übernahm Kopecky auch das Grüne Trikot als Führende in der Punktewertung sowie das Gepunktete Trikot als Führende in der Bergwertung. In der Nachwuchswertung übernahm Cédrine Kerbaol (Ceratizit-WNT) die Führung, Canyon-SRAM Racing die Teamwertung. Marta Lach wurde von der Renn-Jury als kämpferischste Fahrerin der Etappe gekürt.[2][3]