Transportflottillen (Kriegsmarine)
Die Transportflottillen waren deutsche Flottillen der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.
1. Transportflottille
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 1. Transportflottille wurde im August 1943 in Marseille aufgestellt. Im gleichen Jahr folgte die Verlegung der Flottille nach Genua. Der Einsatz der Flottille erfolgte in der 7. Sicherungs-Division an der ligurischen Küste. Die 1. Transportflottille war mit zwölf Motorprähme, 12 Frachtpénichen und 14 Tankpénichen ausgestattet.
Die Flottille bestand bis Kriegsende.
Flottillenchefs
Bearbeiten- Fregattenkapitän Erich Lehmann: von der Aufstellung bis Dezember 1943, anschließend Seetransportchef Adria[1]
- Fregattenkapitän Rolf Seeger: von Dezember 1943 bis Mai 1944, vormals Chef der 13. Landungsflottille und 2. Transportflottille[2]
- Korvettenkapitän d. R. Karl Söhnlein: von Mai 1944 bis Kriegsende, vorher Chef der 12. Landungsflottille[3]
- Korvettenkapitän z. V. Hanns Mitzka: Kommando als Chef der Flottille nicht mehr angetreten[4]
2. Transportflottille
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 2. Transportflottille wurde im September 1943 in Marseille aufgestellt. Die Flottille wurde im Januar 1944 nach Venedig und Ferrara verlegt, wobei die Unterstellung zeitweise unter die Seetransportstelle Venedig (nach der Auflösung des Deutschen Seetransportchef Italiens Anfang 1944 eingerichtet) bzw. den Leiter der Po-Schifffahrt (im Januar 1945 eingerichtet und unter der Leitung von Fregattenkapitän/Kapitän zur See Erich Lehmann, ehemaliger Chef der 1. Transportflottille)[1] fiel. Der Einsatz der Flottille erfolgte in der 7. Sicherung-Division im Adriatischen Meer. Die 2. Transportflottille war mit 28 Frachtpénichen und 28 Tankpénichen ausgestattet.
Nach Kriegsende kam die 2. Transportflottille in der 2. Minenräumdivision des Deutschen Minenräumdienstes zum Einsatz.
Flottillenchefs
Bearbeiten3. Transportflottille (1) und (2)
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 3. Transportflottille wurde im November 1943 in Simferopol aufgestellt. Hauptstützpunkt der Flottille war Konstanza mit dem Einsatzgebiet im Schwarzen Meer. Mit der Räumung des Schwarzen Meeres im August 1944 wurde die 3. Transportflottille aufgelöst.
Die 3. Transportflottille war mit 4 Marineartillerieleichter und 6 Marinenachschubleichter ausgestattet.
Im Oktober 1944 wurde die 3. Transportflottille erneut aufgestellt. Sie wurde einsatzmäßig dem General der Pioniere der Heeresgruppe B und truppendienstlich dem Befehlshaber der Sicherungsstreitkräfte unterstellt, wobei das Einsatzgebiet der Niederrhein war.
Flottillenchef
Bearbeiten- Fregattenkapitän Otto Krause: von der Aufstellung bis September 1944[6]
4. Transportflottille
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 4. Transportflottille wurde im April 1944 aufgestellt mit dem Einsatzhafen Saloniki. Die 4. Transportflottille wurde dem Seetransportchefs Ägäis zugeordnet[7] und kam, wie auch die 5. Transportflottille, bei der 10. Sicherungs-Division zum Einsatz. Die 4. Transportflottille war mit Binnenfrachtkähnen und Fehnschiffen ausgestattet.
Im September 1944 wurde die 4. Transportflottille aufgelöst.
Flottillenchef
Bearbeiten- Kapitänleutnant/Korvettenkapitän d. R. z. V. Robert Alexy: von der Aufstellung bis zur Auflösung, vormals mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef der 3. Landungsflottille beauftragt
5. Transportflottille
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 5. Transportflottille wurde im März 1944 aufgestellt mit dem Einsatzhafen Piräus. Die 5. Transportflottille wurde dem Seetransportchefs Ägäis zugeordnet[7] und kam, wie auch die 4. Transportflottille, bei der 10. Sicherungs-Division zum Einsatz.
Die 5. Transportflottille war mit Binnenfrachtkähnen und Fehnschiffen ausgestattet.
Im Oktober 1944 wurde die 5. Transportflottille aufgelöst.
Flottillenchef
Bearbeiten- Kapitänleutnant z. V. Hermann Madile: von der Aufstellung bis zur Auflösung, vormals u. a. bei der 2. Landungsflottille eingesetzt[8]
6. Transportflottille
BearbeitenFlottillengeschichte
BearbeitenDie 6. Transportflottille wurde im April 1944 aufgestellt und dem Seetransportchefs Ägäis zugeordnet[7]. Von der Ägäis kam die Flottille später in die Adria mit dem Haupteinsatzhafen Triest. Hier erfolgte die Unterstellung unter den Seetransportchef Adria, welcher von Januar 1944 bis Dezember 1944 existierte. Der Einsatz der Flottille erfolgte in der 11. Sicherungs-Division.
Die 6. Transportflottille war mit Frachtpénichen, Tankpénichen und Infanterie-Landungsboote ausgestattet.
Die Flottille bestand bis Kriegsende.
Flottillenchefs
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 2. Podzun, 1956, S. 5–10.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 202.
- ↑ a b Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 358.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 364.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 241.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 52.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 184.
- ↑ a b c Seetransportchef Ägäis 1941-1944. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 220.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 274.
- ↑ Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine, 1939–1945: Gliederung, Einsatz, Stellenbesetzung. Band 3. Podzun, 1956, S. 129.