Traunried
Traunried ist ein Ortsteil der oberschwäbischen Gemeinde Ettringen.
Traunried Gemeinde Ettringen
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Koordinaten: | 48° 10′ N, 10° 40′ O |
Höhe: | 580 m |
Einwohner: | 243 (1. Jan. 1986) |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 86833 |
Vorwahl: | 08262 |
Lage
BearbeitenDer Ortsteil liegt etwa fünfeinhalb Kilometer nördlich von Siebnach und ist über eine Gemeindestraße mit dem Hauptort verbunden. Nördlich verläuft die Staatsstraße 2027 am Ort vorbei. Durch den Ort verlaufen mehrere kleinere Bäche.
Geschichte
BearbeitenDie Gegend von Traunried war bereits zur Römerzeit besiedelt. Der alte Flurname Hochstraße auf der Gemarkung Traunried könnte auf eine Abzweigung der Römerstraße von Augsburg nach Kellmünz zwischen Forsthofen und Treunried hindeuten. Traunried war vermutlich eine Rodungssiedlung, darauf weist die Nachsilbe Ried hin. Erstmals wurde der Ort 1282 urkundlich erwähnt, als der welfische Dienstmann Heinrich von Mindelberg dem Kloster Steingaden einen Hof in Traunricht überließ. Das Kloster hatte 1425 zwei Höfe im Ort und dehnte sich in der Folgezeit auf acht Anwesen aus. Weitere Begüterte im Ort waren 1336 die Familie Schnizer, 1372 Ehrard der Ostheimer und um 1405 die Schnellmann; 1498 wurde ein Bürglisloh, also ein Wald des Bürglein erwähnt. Der Augsburger Spitalbesitz kam 1718 an die Imhof zu Untermeitingen. Der Ort gehörte zur Markgrafschaft Burgau, die niedere Gerichtsbarkeit übte das Kloster Steingaden, die hohe Gerichtsbarkeit die bayerische Herrschaft Schwabeck aus. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts besaß auch der Freiherr von Imhof an sechs Sölden die niedere Gerichtsbarkeit. Das Landgericht Schwabmünchen übte diese ab 1813 aus, bevor sie 1817 dem Landgericht Türkheim übertragen wurde. Von 1819 bis 1978 bildete Traunried zusammen mit Aletshofen, Forsthofen und Höfen[1][2] (Unterhöfen, Mittelhöfen und Oberhöfen) eine selbständige politische Gemeinde. Am 1. Mai 1978 wurde Traunried in die Gemeinde Ettringen eingegliedert.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDie sehenswerte, um 1700 erbaute Kapelle St. Wendelin befindet sich neben einer Schmiede.
Literatur
Bearbeiten- Hermann Haisch (Hrsg.): Landkreis Unterallgäu. Memminger Zeitung Verlagsdruckerei, Memmingen 1987, ISBN 3-9800649-2-1, S. 1001–1002.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 201 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1486, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782.