Trimethoprim
Trimethoprim ist ein Arzneistoff aus der Wirkstoffgruppe der Antibiotika.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Trimethoprim | |||||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C14H18N4O3 | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Wirkmechanismus |
Dihydrofolatreduktase-Inhibitor | |||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 290,32 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
pKS-Wert |
7,12 (bei 20 °C)[1] | |||||||||||||||||||||
Löslichkeit |
wenig löslich in Wasser (0,4 g·l−1 bei 25 °C)[1] | |||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Wirkmechanismus und -spektrum
BearbeitenTrimethoprim wirkt bakteriostatisch, indem es die Dihydrofolatreduktase blockiert, wodurch der Folsäure-Stoffwechsel von grampositiven und gramnegativen Keimen gehemmt wird. Die Affinität zur bakteriellen Dihydrofolatreduktase ist über tausend Mal höher als die zur humanen Dihydrofolatreduktase.[3] Als Einzelsubstanz wird es im Wesentlichen zur Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfekten, aber auch gegen Infektionen der oberen Luftwege eingesetzt. Die Kombination mit Wirkstoffen wie Sulfamethoxazol aus der Gruppe der Sulfonamide (ergibt Cotrimoxazol) erweitert das Wirkspektrum unter anderem auf Protozoen wie Toxoplasma gondii oder den Pilz Pneumocystis jirovecii, vergrößert aber auch das Nebenwirkungsspektrum. Die feste Kombination von Trimethoprim und Sulfamethoxazol ist als Cotrimoxazol (kurz Cotrim) bekannt. Des Weiteren wird die Kombination aus Trimethoprim und Sulfamethoxazol auch zur Behandlung der Autoimmunerkrankung Granulomatose mit Polyangiitis im lokalisierten Stadium angewendet.[4][5]
Nebenwirkungen
BearbeitenNeben Magen-Darm-Beschwerden, die bei Antibiotika häufig zu beobachten sind, können gelegentlich Hautausschläge mit juckenden Flecken auftreten. In Einzelfällen sind auch schwere Hauterscheinungen bis hin zum Lyell-Syndrom beschrieben. Selten kommen vor: eine aseptische Meningitis, ein Anstieg der Transaminasen, des gelben Blutfarbstoffes Bilirubin oder der harnpflichtigen Substanzen Kreatinin und Harnstoff, geringgradige Veränderungen des Blutbildes sowie Fieber. Einzelfallbeschreibungen gibt es für Hautreaktionen durch Lichtschädigung (phototoxische Reaktionen) und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Nach längerer Anwendung kann es auch zur Störung der Spermienbildung (Spermatogenese) sowie zu einer Superinfektion durch Sprosspilze oder resistente Bakterien kommen.
Handelsformen
BearbeitenTrimethoprim ist als Tablette mit 50, 100, 150 oder 200 mg Wirkstoff sowie als Saft mit 50 mg in 5 ml erhältlich.
Handelsnamen
BearbeitenInfectotrimet (D, A), Motrim (A), Triprim (A)
Bactrim (A), Cotribene (A), Cotrim (D), Drylin (D), Eusaprim (D, A), Kepinol (D), Lidaprim (A), TMS forte (D)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Eintrag zu Trimethoprim in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar )
- ↑ a b Datenblatt Trimethoprim, crystallized, ≥99.0% (HPLC) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. Dezember 2019 (PDF).
- ↑ R.N. Brogden, A.A. Carmine, R.C. Heel, T.M. Speight, G.S. Avery: Trimethoprim. In: Drugs. Band 23, Nr. 6, Juni 1982, S. 405–430, doi:10.2165/00003495-198223060-00001 (springer.com [abgerufen am 21. Juli 2018]).
- ↑ AllEx, Das Kompendium für die 2. ÄP, Band A: Immunsysthem und rheumatologische Erkrankungen, Thieme (2012), S. 470.
- ↑ C. A. Stegeman, J. W. Tervaert, P. E. de Jong, C. G. Kallenberg: Trimethoprim-sulfamethoxazole (co-trimoxazole) for the prevention of relapses of Wegener's granulomatosis. Dutch Co-Trimoxazole Wegener Study Group. In: The New England Journal of Medicine. Band 335, Nummer 1, Juli 1996, S. 16–20, doi:10.1056/NEJM199607043350103 (freier Volltext), PMID 8637536.