Tschum
Behausung in Westsibirien
Der Tschum, auch Spitzjurte,[1] ist eine traditionelle Wohnbehausung der Chanten, Mansen und Nenzen im Westsibirischen Tiefland und anderer Völker Sibiriens. Er besteht aus einem Gerüst aus Holz – meist sibirische Zirbelkiefer oder Birke – und wird mit Fellen oder Stoffen, ursprünglich auch mit Birkenrinde abgedeckt. Somit ist dieses konische Stangenzelt dem Tipi aus Nordamerika oder dem Lávvu der nordeuropäischen Samen ähnlich.
Da die Chanten ursprünglich als Nomaden lebten, errichteten sie an unterschiedlichen Sommer- und Winterlagerplätzen Tschum-Gerüste, die am Ort stehen blieben, während die Felle auf den Wanderzügen mitgenommen wurden.
Literatur
Bearbeiten- Soja Sokolowa: Das Land Jugorien. Verlag Progress Moskau und F.A. Brockhaus Verlag Leipzig 1982 (original Зоя П. Соколова: Страна Югория, Издательство Мысль, Москва 1976)
Weblinks
BearbeitenCommons: Tschums – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Günter Wimmer, A. N. Makarov: Ölförderung in Russland – die alltägliche Katastrophe. Deutsches Lehrmittel- und Kulturzentrum Kirov, archiviert vom am 15. August 2010 .
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bodo Thöns: Sibirien: Städte und Landschaften zwischen Ural und Pazifik, 5. Aufl., Berlin 2012, ISBN 978-3-8979-4200-4, S. 298