Ulrich Lindner

deutscher Chemiker, Fotograf und Fotografiker

Ulrich Lindner (* 12. Februar 1938 in Dresden; † 29. April 2024 ebenda) war ein deutscher Chemiker, Fotograf und Fotografiker.

Leben und Werk

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Lindner erlebte als Siebenjähriger das Grauen der Luftangriffe auf Dresden und wuchs inmitten der Ruinen auf, was Einfluss auf sein späteres künstlerisches Schaffen haben sollte. Schon als Schüler fotografierte er.

Er absolvierte in Dresden die Oberschule und studierte nach dem Abitur von 1956 bis 1962 an der TU Dresden Chemie. Danach hatte er bis 1983 leitende Funktionen im VEB Fotopapierwerk Dresden. Er unternahm Reisen in den Nahen und Mittleren Osten und nach Südostasien. Nachdem er sich bereits ab 1960 intensiv als Fotograf und Fotografiker betätigt hatte, arbeitete er ab 1983 in Dresden-Blasewitz freischaffend als Fotograf und Fotografiker, wobei er Autodidakt blieb. Er bediente sich dabei „der Fotografie, der Collage, höchst verfeinerter Ausschneidetechniken, Mehrfachkopien, der Solarisation, trickreicher Belichtungen und fotochemischer Manipulationen.“[1]

1984 leitete er im DEFA-Studio für Trickfilme die Produktion des Kurz-Experimentalfilms Zeitverläufe, in dem auch seine Fotografien verarbeitet wurden.[2]

Lindner war mit Gerhard Altenbourg befreundet. Nach dessen Tod dokumentierte er fotografisch dessen Haus und Garten.[3]

Lindner hatte ab 1981 im In- und Ausland über 50 Einzelausstellungen und Beteiligungen an Gruppenausstellungen.

1992 erhielt er ein Stipendium der Stiftung Kulturfonds der neuen Bundesländer.

Mitgliedschaften

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Ehrungen

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Rezeption

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Lindner „gehörte zu den stillen, in seinem Schaffen jedoch eigenwilligsten und ausdrucksstärksten Foto-Künstlern in Dresden. […] Seine überragenden technischen Kenntnisse boten jedoch das Fundament für sein fotokünstlerisch experimentelles Werk, das sich immer wieder durch verfremdende, bisweilen surreale Kompositionen auszeichnete.“[4]

Museen und öffentliche Sammlungen mit Werken Lindners (unvollständig)

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Ausstellungen (unvollständig)

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Einzelausstellungen

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  • 1979: Dresden, Pretiosensaal im Dresdner Schloss
  • 1980: Wroclaw, Galerija Sztuki Wspólczesna Awangarda
  • 1984: Greifswald, Greifen-Galerie (Photographik)
  • 1985: Dessau, Schloss Georgium Staatliche Galerie Dessau
  • 1986/1987: Erfurt, Galerie erph; Leipzig, Galerie Theaterpassage; Dresden, Neue Dresdner Galerie (Fotografik)
  • 1990: Unterwellenborn, Kulturpalast „Johannes R. Becher“
  • 1991: Cottbus, Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus
  • 1992: Forbach (Moselle), Galerie Œil
  • 1993: Köln, Deutschlandfunk Köln
  • 1995: Dresden, Kupferstich-Kabinett („Abschied. Dresdner Ruinen“)
  • 1999: Dresden, Antikenhalle der Skulpturensammlung, und Görlitz Schlesisches Museum („Ex Eventu. Photographik zum Jahrhundertende“)
  • 2000: Darmstadt, Studio Kunsthalle Darmstadt, und Halle (Saale), Staatliche Galerie Moritzburg
  • 2015: Dresden, Galerie Döbele („Der Tod und die Stadt“)[6]
  • 2015: Dresden, Leonhardi-Museum[7]
  • postum 2024: Dresden, Sächsische Akademie der Künste („Hommage an Ulrich Lindner“)

Teilnahme an Ausstellungen

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  • 1979 und 1985: Dresden, Bezirkskunstausstellungen
  • 1982/1983 und 1978/1988: Dresden, IX. und X. Kunstausstellung der DDR
  • 1985: Berlin, Nationalgalerie („Auf gemeinsamen Wegen“. Kunstausstellung zum 40. Jahrestag der Befreiung.)
  • 1985: Erfurt, IGA („Künstler im Bündnis“)
  • 1990: Köln, Art Cologne
  • 2012/2013: Berlin, Berlinische Galerie („Geschlossene Gesellschaft. Künstlerische Fotografie in der DDR 1949–1989“)

Literatur

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  • Gabriele Muschter: Träumen und Wachen. Der Fotografiker Ulrich Lindner. In: Bildende Kunst. Band 6. Berlin 1982, S. 286/287.
  • Heiner Protzmann: Zeitliche und räumliche Struktur der Fotografik Ulrich Lindners. In: Dresdner Kunstblätter. Band 6, 1986.
  • Lindner, Ulrich. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 547.
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Einzelnachweise

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  1. Ulrich Lindner | Leonhardi Museum (leonhardi-museum.de)
  2. Filmdetails: Zeitverläufe (1989). Abgerufen am 29. August 2024.
  3. Döbele Kunst Mannheim: Ulrich Lindner Werke · Döbele Kunst Mannheim. Abgerufen am 29. August 2024.
  4. Hommage an Ulrich Lindner (1938–2024). Sächsische Akademie der Künste, abgerufen am 29. August 2024.
  5. a b SKD | Online Collection. Abgerufen am 29. August 2024.
  6. Döbele Kunst Mannheim: Ulrich Lindner Werke · Döbele Kunst Mannheim. Abgerufen am 29. August 2024.
  7. Ulrich Lindner. Abgerufen am 29. August 2024.