Untere Au (Naturschutzgebiet)

Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg

Das Gebiet Untere Au ist ein mit Verordnung vom 26. Juni 1992 des Regierungspräsidiums Tübingen ausgewiesenes Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.205) im Westen der baden-württembergischen Stadt Sigmaringen im Landkreis Sigmaringen in Deutschland.

Naturschutzgebiet „Untere Au“

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Lage Sigmaringen, Landkreis Sigmaringen, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 20 ha
Kennung 4.205
WDPA-ID 165996
Geographische Lage 48° 5′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 48° 4′ 54″ N, 9° 11′ 7″ O
Untere Au (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Untere Au (Naturschutzgebiet) (Baden-Württemberg)
Meereshöhe 570 m
Einrichtungsdatum 26. Juni 1992
Verwaltung Regierungspräsidium Tübingen

Beschreibung

Bearbeiten

Beschrieben wird das Gebiet als „naturnaher Donaualtarm mit unterschiedlich strukturierten Uferzonen mit Gehölzbeständen als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten“.

Das 20 Hektar große Naturschutzgebiet Untere Au gehört naturräumlich zur Baaralb und zum Oberen Donautal. Es liegt rund zweieinhalb Kilometer südwestlich der Sigmaringer Stadtmitte auf der Gemarkung „Laiz“, nördlich der Landesstraße 277, der Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen und der Donau, auf einer Höhe von rund 570 m ü. NN.

Entstehung

Bearbeiten

Bei der Unteren Au handelt sich um eine alte Donauschlinge, die durch den Bau der Bahnlinie um 1870 von der Donau abgetrennt wurde und heute den größten Altarm im Oberlauf der Donau bis Ulm darstellt. Durch einen kleinen Graben hat der Altarm im Westen noch Verbindung zur Donau und wird von einigen schwachen Quellen aus dem Prallhang gespeist.

Schutzzweck

Bearbeiten

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung und die Optimierung des naturnahen Stillgewässers mit seinen angrenzenden unterschiedlich strukturierten Uferzonen sowie dem prallhangseitigen Gehölzbestand als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die dem Donau-Altarm vorgelagerten landwirtschaftlich genutzten Flächen sollen als Pufferzone dienen, um negative Einflüsse auf das Stillgewässer zu verhindern.[1]

Partnerschutzgebiete

Bearbeiten

Das Gebiet Untere Au ist umschlossen vom LandschaftsschutzgebietDonau- und Schmeiental“ (4.37.036) und Teil sowohl des FFH-Gebiets „Oberes Donautal zwischen Beuron und Sigmaringen“ (7920342), des VogelschutzgebietsSüdwestalb und Oberes Donautal“ (7820441) als auch des Naturparks Obere Donau.

Flora und Fauna

Bearbeiten

Das gleithangseitige Ufer des Altarms ist mit einem lückenhaften Weidengürtel bestanden, stellenweise ist eine Schilfzone und ein vorgelagerter Teichampferbestand ausgebildet. Das äußere Ufer ist steil und geht unmittelbar in den Laubmischwald der Böschung über.

Folgende, nach Ordnungen sortierte Arten (Auswahl) sind im Naturschutzgebiet erfasst:

 
 
 

Der Laizer Donaualtarm bietet Nahrungsgrundlage und Lebensraum für Amphibien, Libellen, andere Insekten und Vögel. Er beherbergt trotz vieler Beeinträchtigungen noch einige seltene, auf der „Roten Liste Baden-Württembergs“[2] als gefährdet geführte, Tierarten.

Im Naturschutzgebiet sind unter anderem acht Heuschrecken- (Orthoptera), zwölf Schmetterlings- (Lepidoptera) und 22 Libellenarten (Odonata) bestimmt.

Insekten

Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Regierungspräsidium Tübingen, Referat für Naturschutz und Landschaftspflege (Hrsg.): Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 3-7995-5175-1, S. 482–483.
Bearbeiten
Commons: Naturschutzgebiet Untere Au – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, Abschnitt „Schutzzweck“
  2. Rote Liste Baden-Württembergs (Memento des Originals vom 5. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www4.lubw.baden-wuerttemberg.de bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW); abgerufen am 5. Dezember 2015