Vincenzo Maculani

italienischer Kardinal der katholischen Kirche

Vincenzo Maculani, OP (* 11. September 1578 in Fiorenzuola d’Arda[1] bei Piacenza; † 16. Februar 1667[2][3] in Rom), auch Fra Fiorenzuola, Vincenzo Maculano oder Gaspare Maculano genannt, war ein italienischer Priester. Er war unter anderem Kardinal der katholischen Kirche.

Vincenzo Kardinal Maculani

Maculani war Sohn eines Maurers. Er trat 1594 zunächst in den Dominikanerkonvent von Pavia ein[4]. In Genua und Gavi wirkte er als Militärarchitekt[5]. Er schloss sein Studium an der Universität Bologna ab und wurde Dozent für Theologie, Geometrie und Architektur. 1627 war er Inquisitor in Padua, dann im selben Jahr und bis 1629 in Genua. Papst Urban VIII. berief ihn nach Rom und ernannte ihn zum Generalstaatsanwalt seines Ordens. Später war er Vikar des Generalmeisters der Dominikaner während eines Besuchs des Generalmeisters in Frankreich. Maculani war Mitglied der Kurie. Er war Beamter des Heiligen Officiums. Als Generalkommissar nahm er am Prozess gegen Galileo Galilei teil. Maculani übermittelte Papst Urban VIII. und den Kardinälen am 27. April 1633 persönlich den Bericht über die Erste Prüfung. Maculani leitete auch die Dritte Prüfung am 10. Mai 1633. Urban VIII. ordnete eine vierte Prüfung an, um Galileos Absicht bei der Veröffentlichung seines Dialogs zu untersuchen Maculani wurde ausdrücklich dazu ermächtigt, mit Folter zu drohen. Obwohl Maculani im Allgemeinen kalt und gleichgültig war, entschied er, dass Galilei zu alt und zu krank war, um Folter zu erleiden. 1639 wurde er zum Meister des Heiligen Palastes befördert. Bis 1644 war er Erzbischof von Benevent. Papst Urban VIII. ernannte Maculani im Jahre 1639 zum Magister sacri palatii des Apostolischen Palastes und erhob ihn am 10. oder 16. Dezember 1641 zum Kardinalpriester. Am 10. Februar 1642 wurde ihm die Titelkirche San Clemente zugewiesen[6]. Am 13. Januar 1642 wurde er zum Erzbischof von Benevent gewählt worden und wurde am 19. Januar desselben Jahres von Kardinal Antonio Barberini geweiht. Mitkonsekratoren waren Faustus Poli, Titularerzbischof von Amasea, und Gennaro Filomarino, Bischof von Calvi Risorta. Er verzichtete vor dem 18. Mai 1643 auf die Erzdiözese. Kardinal Maculani starb 1667 und liegt heute in der Kirche Santa Sabina in Rom begraben[7].

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Vgl.: Gaetano Moroni: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. Band 41: Mac – Mag. Emiliana, Venedig 1846, S. 97.
  2. Vgl.: Gaetano Moroni: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. Band 41: Mac – Mag. Emiliana, Venedig 1846, S. 98.
  3. Marcel Albert: Nuntius Fabio Chigi und die Anfänge des Jansenismus. 1639–1651 (= Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Supplementheft 44). Herder, Rom u. a. 1988, ISBN 3-451-21215-3, S. 44 nennt als Todesjahr 1665.
  4. Vgl.: Gaetano Moroni: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. Band 41: Mac – Mag. Emiliana, Venedig 1846, S. 97.
  5. Vincenzo Marchese: Memorie dei più insigni pittori, scultori e architetti domenicani. Band 2. 2a edizione con giunte, correzioni e nuovi documenti. F. Le Monnier, Firenze 1854, S. 332.
  6. Vgl.: Gaetano Moroni: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. Band 41: Mac – Mag. Emiliana, Venedig 1846, S. 98.
  7. Vgl.: Gaetano Moroni: Dizionario di erudizione storico-ecclesiastica da S. Pietro sino ai nostri giorni. Band 41: Mac – Mag. Emiliana, Venedig 1846, S. 98.
VorgängerAmtNachfolger
Agostino OreggiErzbischof von Benevent
1642–1643
Gianbattista Foppa