Die Violinsonate Nr. 4 in a-Moll, op. 23 ist eine Sonate für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven.

Beethoven-Porträt von Carl Traugott Riedel aus dem Jahr 1801.
Graf Moritz von Fries, Widmungsträger der Violinsonaten op. 23 und 24, mit seiner Frau (Jean-Laurent Mosnier, ca. 1801)

Entstehung

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Die Violinsonate Nr. 4 entstand in den Jahren 1800/1801, zeitgleich mit der 1801 komponierten Violinsonate Nr. 5 in F-Dur, op. 24, der „Frühlingssonate“. Wie diese ist die Sonate op. 23 Moritz Reichsgraf von Fries gewidmet.

Zur Musik

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Die Violinsonate op. 23 bildet mit ihrer dramatischen Grundstimmung einen Gegensatz zur zeitgleich entstandenen, heiteren „Frühlingssonate“. Mit beiden Werken verlässt Beethoven endgültig die Ebene der bis dahin von Violinsonaten gewohnten Gelegenheitsmusik.

1. Satz: Presto

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Der erste Satz ist von einer ausgedehnten Durchführung geprägt, die mit 92 Takten die 71 Takte lange Exposition übertrifft. Sie verarbeitet das Hauptthema und die zwei Motive der Überleitung. Eine Neubearbeitung des Hauptthemas erklingt an Stelle der erwarteten Reprise sowie erneut in der Coda.

2. Satz: Andante scherzoso più allegretto

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Das in Sonatensatzform angelegte Andante scherzoso più allegretto erhält erst durch die ab Takt 8 einsetzende Violine metrische Stabilität. Die Überleitung ist als Kontrapunkt angelegt.

3. Satz: Allegro molto

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Das Finale ist von der gleichen Dramatik wie der erste Satz geprägt. Nach den drei Couplets des Satzes folgt ein Satzschluss, den Musikwissenschaftler Peter Cahn als ausgedehnte Coda ansieht[1]. Kurz vor dem endgültigen Abschluss des Satzes klingen die drei Couplets erneut an.

Aus den Skizzen des Komponisten geht hervor, dass Beethoven drei Entwürfe für den Schluss der Sonate ausarbeitete, bis er sich für die vorliegende, unkonventionelle Version entschied.

Zunächst wurden beide Sonaten unter der gemeinsamen Opuszahl 23 veröffentlicht. Die Aufteilung auf die Opuszahlen 23 und 24 erfolgte vermutlich, als durch ein Versehen des Verlegers die Violinstimme der „Frühlingssonate“ nicht im üblichen Hochformat, sondern im Querformat gedruckt wurde.

Noch während der Veröffentlichung beider Sonaten unter der gemeinsamen Opuszahl 23 bescheinigte die Allgemeine musikalische Zeitung beiden Werken, nicht „nur mit einem flüchtigen, neuen Einfall ein wenig gewürzt zu sein“, und schrieb:

„Rec. zählt sie unter die besten, die B. geschrieben hat, und das heißt ja wirklich, unter die besten, die gerade jetzt überhaupt geschrieben werden.“

Allgemeine musikalische Zeitung“, Oktober 1801

Heute steht die Violinsonate op. 23 im Schatten der „Frühlingssonate“.

Literatur

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Weiterführende Literatur

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  • Peter Cahn: Violinsonate a-Moll op. 23, in: Interpretationen 1994, Band 1, S. 190–196
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Einzelnachweise

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  1. Peter Cahn: Violinsonate a-Moll op. 23, in: Interpretationen 1994, Band 1, S. 196