Waffenfarben (NVA)

deutscher Begriff

Waffenfarben wurden in Anlehnung an die Traditionen der deutschen Streitkräfte auch in der NVA der DDR auf militärischen Uniformen als Unterscheidungsmerkmal für die verschiedenen Waffengattungen, Spezialtruppen, Dienste und Verwendungen von 1956 bis 1990 getragen.

Allgemeine Festlegungen

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Die grundlegende Uniformfarbe (Innendienst- und Ausgangsuniform) der Land- und Luftstreitkräfte sowie der Grenztruppen der DDR war einheitlich „Steingrau“ (Jacken, Hosen, Mützen, Mäntel). Eine Ausnahme bildeten die Felddienstuniformen (Tarnfarben), die Bord- und Arbeitsuniformen der Techniker/Mechaniker (Marine, Luftstreitkräfte, Panzer, KFZ etc.) sowie zeitweise die Jacken der Gesellschaftsuniformen der Offiziere und Generale (je nach Waffengattung in Hellgrau, Pastellblau oder Weiß). Die Marine der DDR (→Volksmarine) trug traditionell Marineblau bzw. Weiß (Innendienst- und Ausgangsuniform).

Unterlage bzw. Paspelierung der Schulterstücke, Kragenspiegel und am Mützenbesatz waren in der Waffenfarbe gehalten. Anfänglich trugen auch die Kragenränder der Tuchuniformjacken, Ärmelaufschläge und -patten sowie seitlichen Hosennähte waffenfarbige, 2 mm breite Biesen. Ab Ende der 1960er Jahre wurde dies vereinfacht. Die Uniformstücke mit waffenfarbiger Paspelierung wurden aufgetragen bzw. beispielsweise für die Landstreitkräfte durch einheitlich weiße Paspelierung ersetzt. Die Grenztruppen trugen weiterhin grüne Biesenpaspelierungen und das grüne Mützenband. Lediglich für die Luftstreitkräfte und Luftverteidigung blieben Biesen und Paspelierungen in der betreffenden Waffenfarbe verbindlich. Ärmelpatten wurden ab 1981 generell abgeschafft.[1]

Die Generale behielten die waffenfarbigen Paspelierungen an Uniformmützen, -kragen und -ärmeln sowie die Mützenbänder, Lampassen und Arabesken der betreffenden Teilstreitkraft (TSK) (Landstreitkräfte – Hochrot, Luftstreitkräfte/Luftverteidigung – Himmelblau und Grenztruppen – Grün).

Landstreitkräfte

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Die nachstehende Übersicht zeigt die Waffenfarben der TSK Landstreitkräfte.

Truppengattung, Spezialtruppe, Dienst Farbe Insignien (Beispiele) Bemerkung
Generale (Landstreitkräfte) Hochrot
(RAL-Farbe 3024)
       Generaloberst
Paspelierung, Mützenband, Arabesken und Lampassen in hochrot
Ziegelrot   Hauptmann
Weiß    

Militärmusiker trugen mit Ausnahme der Volksmarine zusätzlich Schwalbennester (Es gab auch Musikkorps der Luftstreitkräfte, der Volksmarine und der Grenztruppen der DDR. Sie trugen die jeweilige Waffenfarbe mit silber- oder goldfarbener Lyra auf den Schulterstücken.)

Panzerfahrer und
Panzerdienst
Rosa   Stabsoberfähnrich
Nachrichten
Fernmelde- und Tele-
kommunikationsaufgaben
Gelb   Oberleutnant
Fallschirmjäger Orange     Oberfähnrich

Schulterstücke mit oranger Paspelierung. Biesen an Jacke und Hose weiß wie bei den übrigen Landstreitkräften, jedoch statt der Schirmmütze ein orange-farbenes Barett[2] bei Offizieren, Fähnrichen und Berufsunteroffizieren (Berufssoldaten) sowie zur Sommer-Ausgangsuniform der Mannschafts- und Unteroffiziersdienstgrade (Zeitsoldaten) – ansonsten bei beiden Gruppen zur Felddienstuniform tarnfarbenes Barett.

Bausoldaten Oliv   Bausoldaten trugen einen silbernen Spaten auf den Schulterstücken (Ausgangsuniform Messingspaten steingrau lackiert).
Rückwärtige Dienste
  • Militärmedizinischer Dienst
  • Militärjustiz
  • Finanzverwaltung
Dunkelgrün   Major
Alle drei Dienstlaufbahnen trugen auch in anderen Waffengattungen zudem noch ein gold- oder silberfarbenes Symbol auf den Schulterstücken.
  • Äskulapstab – Militärmedizin
  • Schild mit gekreuzten Schwertern – Militärjustiz
  • Hermesstab – Militär-Verwaltung/Wirtschaft
Schwarz
(RAL-Farbe 9005)
  Feldwebel
Grundfarbe NVA Uniform Steingrau Gleich Uniformfarbe NVA LaSK, LSK/LV und DDR GT sowie DDR ZV

Luftstreitkräfte

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Die Uniformen Luftstreitkräfte der NVA unterschieden sich besonders hinsichtlich der Insignien und deutlicher hervorgehobenen Waffenfarbe (z. B. an den Kragenspiegeln) von den Uniformen der Landstreitkräfte. Die Luftstreitkräfte trugen eine blaue Paspelierung an den Ärmelaufschlägen und Schirmmützen, bei Berufssoldaten auch an den Jackenkragen und als seitliche Hosenbiesen. Die Kragenspiegel-Unterlegung war großflächig in (Waffenfarbe ) Himmelblau gehalten – bei Mannschaftsdienstgraden und Unteroffizieren mit einer silberfarbenen Schwinge, von Fähnrich bis Hauptmann zusätzlich mit einem nach oben offenem Ehrenlaub-Kranz (Palmwedel und Eicheln), von Major bis Oberst mit geschlossenem Ehrenlaub-Kranz, um jeweils eine Schwinge, zudem von Fähnrich bis Oberst mit einem silberfarbenen Saum um den gesamten Kragenspiegel. Generale trugen, wie die anderen Waffengattungen auch, goldfarbene Arabesken, hier allerdings mit himmelblauer Unterlegung. Die Schirmmützen der Luftstreitkräfte hatten – im Unterschied zu den anderen Waffengattungen – seitlich der mit Ehrenlaub (Eichenlaub und Eicheln bei Mannschaftsdienstgraden, Palmwedel und Eicheln bei Berufssoldaten aller Dienstgrade) umkränzten Kokarde (DDR-Emblem) gerade viergliedrige Schwingen und darüber, am Mützenteller, einen silberfarbenen mit Ähren umkränzten Propeller (alle Dienstgrade, bei Generalen goldfarben).

Die Uniformen der Luftverteidigung entsprachen denen der Landstreitkräfte, jedoch mit himmelblauer Paspelierung und „lichtgrauer“ Doppelraute an den Kragenspiegeln.

Dienstgradgruppe Farbe Insignien (Beispiele) Truppengattung/Bemerkung
Generale
Luftstreitkräfte
Himmelblau     Generalleutnant
  • auch Generale der Luftverteidigung und der Funktechnischen Truppen
  • Paspelierung, Mützenband und Lampassen in Himmelblau. Kragenspiegel (Arabesken) wie LaSK, nur mit himmelblauer Unterlegung.
Stabsoffiziere    
  • Fliegerkräfte
  • Fliegeringenieurdienst (FID)
  • Funktechnische Truppen (FuTT)
  • Nachrichten- und Flugsicherung (NFT)
  • Rückwärtigen Dienste (RD)
Offiziere bis Hauptmann und Fähnriche     Leutnant
Mannschaften und Unteroffiziere     Stabsgefreiter
Mannschaften, Unteroffiziere,
Fähnriche und Offiziere
Lichtgrau     Unterfeldwebel
Grundfarbe NVA-Uniform Steingrau Gleich Uniformfarbe NVA LaSK, LSK/LV und DDR GT sowie DDR ZV

Grenztruppen

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Die Waffenfarbe der Grenztruppen der DDR war allgemein Grün. Hier war auch die Paspelierung der Jacke und Hose sowie der Besatzstreifen der Mütze in Waffenfarbe grün gehalten. Zusätzlich wurde am linken unteren Uniform-Ärmel (Jacke und Wintermantel) ein grünes Ärmelband mit der weißen Aufschrift „Grenztruppen der DDR“ getragen.

Die Grenzflieger trugen die Uniformen der Luftstreitkräfte. Die Waffenfarbe war aber Grün statt Himmelblau. Zusätzlich wurde auch hier der grüne Ärmelstreifen verwendet.

Die Grenzbrigade Küste trug die Uniform der Volksmarine, hatte aber Grün paspelierte Schulterstücke sowie das grüne Ärmelband der Grenztruppen.

Dienstgradgruppe Farbe Insignien (Beispiele) Bemerkung
Generale Grün   Paspelierung, Mützenband und Lampassen in Grün. Kragenspiegel (Arabesken) wie LaSK, nur mit grüner Unterlegung, zudem Ärmelstreifen in Grün

Beispiel hier: Schulterstück und Arabeske Generalmajor

Offiziere und
Fähnriche
    Paspelierung, Mützenband und Ärmelstreifen in Grün

hier: Fähnrich

Unteroffizier und
Mannschaften
    Paspelierung, Mützenband und Ärmelstreifen in Grün

hier: Unterfeldwebel

Grundfarbe NVA Uniform Steingrau Gleich Uniformfarbe NVA LaSK, LSK/LV und DDR GT sowie DDR ZV

Volksmarine

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Die Waffenfarbe der Volksmarine war allgemein „Marineblau“. Die Marineflieger trugen die Paspelierung der Luftstreitkräfte. (1990 stellte man dies noch für kurze Zeit bis zur Auflösung der NVA am 2. Oktober 1990 auf Marineblau um.)

Dienstgradgruppe Farbe Insignien (Beispiele) Bemerkung
Admirale Marineblau       Flottenadmiral
bis
Konteradmiral
Offiziere     Kapitän zur See
bis
Unterleutnant
   
Fähnriche     Stabsoberfähnrich
bis
Fähnrich
Unteroffiziere     Stabsobermeister
bis
Maat
Mannschaften     Stabsmatrose
bis
Matrose

Zivilverteidigung der DDR

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Zivilverteidigung der DDR

  • allgemein (auch Generale): Malino

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Klaus-Ulrich Keubke, Manfred Kunz: Militärische Uniformen in der DDR 1949–1990. Mittler & Sohn, 3. Auflage, Hamburg/Berlin/Bonn 2009.
  2. Tafel 62, Militärlexikon der DDR, 2. Auflage, Berlin 1973.