Weiherschloss Emmendingen

Gebäude in Emmendingen in Baden-Württemberg, heute medizinische Ausbildungsstätte

Das jetzige Weiherschloss Emmendingen wurde 1757 auf den Mauern eines alten Wasserschlosses durch Leopold von Dungern errichtet. Das Gebäude ist heute Sitz der „Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen“,[1] die vom Zentrum für Psychiatrie Emmendingen (ZfP) und vom Kreiskrankenhaus Emmendingen betrieben wird.

Rückansicht

Geschichte

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Die ursprüngliche Anlage gehörte zu einer Reihe von Bollwerken, die Emmendingen schützten. Der Ursprungsbau stand in einem sumpfigen Gelände mit Weihern, was auch den Namen erklärt. Nachgewiesen ist, dass es zu Beginn des 14. Jahrhunderts den Johannitern von Freiburg gehörte, da sie es im Jahre 1314 an Konrad Dietrich Schnewlin verkauften. Es wird auch im Jahre 1387 über eine Urkunde über einen Rechtsstreit nachgewiesen.[2] Die Herren des Schlosses gehörten zur Familie Schnewlin; der Besitzer Konrad Dietrich Schnewlin wollte den Namen „Schneefelden“ (Snevelt) durchsetzen, doch die Bevölkerung blieb beim Namen Weiherschloss, später wurden sogar die „Snewelin zem Wiger“ nur noch „zum Weiher“ genannt.[3] Diese Linie des Geschlechts der Schnewlins starb 1550 aus, das Schloss fiel an den Markgrafen von Baden-Durlach, der es 1555 an Melchior von Au (Ow) verkaufte.[4]

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Wasserschloss großteils zerstört. 1757 wurde das Gebäude als zweigeschossiger Bau mit Mansarddach durch Leopold von Dungern in der heute bekannten Form wiedererrichtet. Im Jahre 1770 wurde es wegen des schwachmineralischen Wassers als Bade- und Gasthaus genutzt.[5][6]

Im weiteren Verlauf war in ihm eine Tabakmanufaktur untergebracht, die dem Fabrikanten Karl Ringwald gehörte, später ging es aus der Nutzung und war um 1968 baufällig.

Es ist das älteste Gebäude auf dem Gelände des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen, früher Psychiatrisches Landeskrankenhaus (PLK). Obwohl das Parkgelände mit historischem Baumbestand frei zugänglich war, wurde es von der Bevölkerung bis in die 1980er kaum genutzt. Anfang der 1980er-Jahre suchte man ein Gebäude für die Krankenpflegeschule des Zentrums und sanierte das Schloss von Grund auf. 1983 konnte die Pflegeschule in das Weiherschloss umziehen.[7] Im Jahr 2004 fusionierte die Krankenpflegeschule des Zentrums für Psychiatrie schließlich mit der Krankenpflegeschule des Kreiskrankenhauses Emmendingen. Die inzwischen über die Region hinaus renommierte Schule für Gesundheits- und Krankenpflege im Landkreis Emmendingen stellt heute 100 Ausbildungsplätze bereit.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Willkommen im Weiherschloss!, pflegeschule-em.de, abgerufen am 8. Juli 2019.
  2. „Urkunde vom 7. Mai 1387: Cünrat Dietrich und Wernher ‚genant zem Wiger‘ (d. h. Snewelin vom Weiherschloss bei Emmendingen) und ihre Mutter Beatrix haben wegen der Streitigkeiten, die sie und die Brüder Hanman, Ulrich, Wernher und Brun, die Söhne Wernhers von Hornberg selig, wegen des Dorfs Ebringen und der Feste Schneburg sowie der Feste Hornberg gehabt, vor fünf ehrbaren Männern beschworen, dass die vier Gebrüder von Hornberg ihnen für ihre Rechte und Ansprüche 200 gute Goldgulden schulden und sie selbst sich all ihrer Rechte, die sie bis auf diesen Tag an Ebringen und der Schneburg gehabt, begeben und all dessen, was nicht von alters her zur Feste Hornberg gehört habe. Ferner war die Enkeltochter des ältern Wernher, die Tochter des obgenannten Ulrich, Ursula mit Bertold Snewelin Bernlap vermählt, und dieser besaß die Burg um 1408.“ aus H. Maurer, Das Weiherschloss bei Emmendingen. Beilage zum Programm der höhern Bürgerschule zu Emmendingen 1879, und derselbe, Schau-ins-Land VI (1879), S. 77–85 (Digitalisat der UB Freiburg).
  3. Heinrich Maurer, Das Weiherschloss bei Emmendingen. Beilage zum Programm der höhern Bürgerschule zu Emmendingen 1879, und derselbe, Schau-ins-Land VI (1879), S. 77–85.
  4. Geographisch-statistisch-topographische Beschreibung von dem Kurfürstenthum Baden, Band 1, Karlsruhe, Müller’sche Buchhandlung, 1804 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Johann Ferdinand Heyfelder, Die Heilquellen des Königreichs Würtemberg, 1846, Verlag Ebner und Subert, Stuttgart (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  6. Johann Baptist Kolb, Historisch-statistisch-topographisches Lexicon von dem Großherzogthum Baden, Zweiter Band, 1814, Karlsruhe, Carl Friedrich Macklot'schen Hofbuchhandlung (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  7. Armin Möller: Vom ungeliebten Wohnhaus zum Juwel. In: Badische Zeitung, Ausgabe vom 7. September 2018.

Koordinaten: 48° 7′ 2,2″ N, 7° 51′ 53,8″ O