Weng (Isar)
Weng ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut. Sie ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Wörth an der Isar.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 40′ N, 12° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Landshut | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wörth an der Isar | |
Höhe: | 379 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,62 km2 | |
Einwohner: | 1492 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 84187, 84164 | |
Vorwahl: | 08702 | |
Kfz-Kennzeichen: | LA, MAI, MAL, ROL, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 74 188 | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Kellerberg 2a 84109 Wörth a.d.Isar | |
Website: | www.gemeinde-weng.de | |
Erster Bürgermeister: | Robert Kiermeier (Christlicher Bürgerblock) | |
Lage der Gemeinde Weng im Landkreis Landshut | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt in der Region Landshut an der Isar.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Dreifaltigkeitsberg (Einöde)
- Hinzlbach (Kirchdorf)
- Hörmannsdorf (Kirchdorf)
- Hösacker (Dorf)
- Leinbach (Weiler)
- Moosberg (Kirchdorf)
- Pattendorf (Einöde)
- Pestendorf (Weiler)
- Raffach (Weiler)
- Veitsbuch (Pfarrdorf)
- Weng (Kirchdorf)
Es gibt die Gemarkungen Veitsbuch und Weng.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDass die Gegend um Weng bereits sehr früh besiedelt war, zeigen die vorgeschichtlichen Hügelgräber bei Freihausen. Die ersten Besitzer des damaligen Schlosses Moosweng nannten sich „von Weng“ und wurden 1364 erstmals urkundlich erwähnt. Die adelige Familie der Hermstorfer besaß im 15. Jahrhundert alle drei auf heutigem Gemeindegebiet gelegenen Hofmarken Weng, Hinzlbach und Hörmannsdorf, den Namen gebenden Sitz Hörmannsdorf dabei wohl schon seit dem 13. Jahrhundert. Weng selbst, wo die im 16. Jahrhundert bekannte Ärztefamilie „Wenger“[4] ihren Stammsitz hatte, gehörte im 17. und 18. Jahrhundert den Grafen von Seinsheim. Das heutige Schloss Weng wurde 1806 von Graf Carl Arco von Oberköllnbach erworben und war bis Anfang der 1990er Jahre noch im Besitz der Grafen Arco auf Valley. 1818 entstanden durch das bayerische Gemeindeedikt die Gemeinden Weng und Hörmannsdorf. Die adelige Gerichtsbarkeit der Patrimonialgerichte Oberköllnbach (für Weng) und Hörmannsdorf bestand zunächst weiter, bis diese 1848 endgültig aufgelöst wurden.
Die heutige politische Gemeinde Weng entstand 1852/53 durch Zusammenschluss der Gemeinden Weng und Hörmannsdorf.[5]
Weitere Ereignisse
BearbeitenAm 15. März 1933 wurde am Dreifaltigkeitsberg die Leiche des von Nationalsozialisten aus seinem Haus entführten, schwer misshandelten und schließlich erschossenen jüdischen Händlers Otto Selz[6] aus Straubing von einem Landwirt aufgefunden.[7]
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Veitsbuch eingegliedert. Der Ort hatte zeitweise zur Hofmark Oberköllnbach gehört.[8]
Einwohner
BearbeitenStand | Einwohner |
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1877 | 680[9] |
1928 | 668[9] |
1952 | 816[9] |
Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:
Stand | Einwohner |
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1960 | 952 |
1970 | 930 |
1980 | 957 |
1990 | 1011 |
1995 | 1144 |
2000 | 1326 |
2005 | 1405 |
Stand | Einwohner |
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2006 | 1392 |
2007 | 1397 |
2008 | 1408 |
2009 | 1382 |
2010 | 1396 |
2011 | 1385 |
2012 | 1388 |
Stand | Einwohner |
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2013 | 1434 |
2014 | 1410 |
2015 | 1434 |
2016 | 1441 |
2017 | 1460 |
2018 | 1445 |
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 496 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 52,49 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 3,15 (3,82) Prozent.
Alter | Einwohner nach Alter[10] |
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jünger als 18 | 22,1 % |
18 bis 29 | 13,5 % |
30 bis 49 | 31,7 % |
50 bis 64 | 19,7 % |
älter als 65 | 12,9 % |
Politik
BearbeitenAcht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[11]
Die Gemeinde Weng ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:
- Regionaler Planungsverband Landshut
- Schulverband Niederaichbach-Wörth Postau-Weng
- Schulverband Postau-Weng
- Wasserzweckverband Mallersdorf[12]
Gemeinde | Wappen | Fläche km² |
Einwohner 31. Dezember 2023 |
EW-Dichte EW je km² |
Höhe über NHN |
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Postau | 34,84 | 1.701 | 49 | 388 | |
Weng | 15,62 | 1.492 | 96 | 379 | |
Wörth a.d.Isar | 4,84 | 3.280 | 678 | 369 |
Die Verwaltungsgemeinschaft Wörth a.d.Isar erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[13]
Gemeinderat
BearbeitenDie Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[14]
- CSU/Neue Liste: 36,04 % (4 Sitze)
- Christlicher Bürgerblock (CBB): 32,02 % (4 Sitze)
- Freie Wählergemeinschaft Weng (FWW): 31,94 % (4 Sitze)
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit Mai 1996 Robert Kiermeier (Christlicher Bürgerblock).
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geteilt, oben gespalten, vorne sechsmal von Silber und Blau gespalten, hinten in Blau ein silberner Kelch, unten in Silber ein roter Lindenblattschildfuß.“[15] | |
Bau- und Bodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenEs gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 63 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 58 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 486. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es je zwei Betriebe. Viele Bewohner pendeln ins benachbarte BMW-Werk Dingolfing.
Zuweisungen an | Jahr | |||||
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2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Gemeinde Weng | 358.076 | 327.876 | 348.572[17] | 293.316[18] | 401.720[19] | 271.656[20] |
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Weng wurden die Schlüsselzuweisungen 2018 mit 293.316 Euro festgesetzt. In den Jahren 2015[16] bis 2017 lagen sie zwischen 327.876 und 358.076 Euro. 2018 sanken sie damit unter 300.000 Euro. Im Jahr darauf stiegen sie wieder um 37 Prozent auf 401.720 Euro um dann für 2020 wieder um 32,4 Prozent auf 271.656 Euro abzunehmen.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 397.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 10.000 €.
Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenIm Jahr 1999 bestanden 41 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.040 ha, davon waren 952 ha Ackerfläche und 88 ha Dauergrünfläche.
Bauen und Wohnen
BearbeitenGemeindeteil | Wohnbauflächen ausgewiesene Baugebiete |
unbeplanter Innenbereich |
ausgewiesene gewerbliche Bauflächen |
Ackerland |
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Weng | 90 € | 80 € | 40 € | 5 € |
Hörmannsdorf | 80 € | 70 € | 5 € | |
Veitsbuch | 65 € | 5 € | ||
Moosberg | 65 € | 5 € | ||
Hösacker | 50 € | 5 € |
Bildung
BearbeitenEs gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 50 Kindergartenplätze mit 87 Kindern
- Musikverein: gegründet von Anton Edenhoffer
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Maria Peschek (1953–2023), Kabarettistin, Schauspielerin und Bühnenautorin
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Weng in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
- ↑ Gemeinde Weng, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 1950; 2. Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 524.
- ↑ Hans-Dieter Becher: Historischer Atlas von Bayern: Landshut. Die Stadt Landshut und das Landgericht Rottenburg (Altbayern 43). München 1978, S. 281 ff., 284 ff., 287 ff., 468 ff.
- ↑ Ein Bericht von Alfred Binswanger. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing , Christiane Heppler, Kultur + Bildung: Sie waren unsere Nachbarn – Stolpersteine in Straubing 2008 & 2013. (PDF) In: Broschüre. Barmherzige Brüder Straubing gGmbH, Äußere Passauer Straße 60, 94315 Straubing, 1. Januar 2013, abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 508.
- ↑ a b c bavarikon Ortsdatenbank
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Weng (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
- ↑ INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
- ↑ Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Weng: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Einwohnerzahl, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
- ↑ Bayerischer Behördenwegweiser – Verwaltungsgemeinschaft Wörth a.d.Isar: Verwaltungsgemeinschaft Wörth a.d.Isar – Landkreis Landshut, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
- ↑ Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Weng – Gesamtergebnis. Abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Weng (Isar) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
- ↑ Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
- ↑ Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
- ↑ Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.