Westhemmerde ist ein Stadtteil der westfälischen Stadt Unna im gleichnamigen Kreis mit etwa 100 Einwohnern.

Westhemmerde
Stadt Unna
Koordinaten: 51° 33′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 51° 32′ 50″ N, 7° 47′ 12″ O
Fläche: 3,38 km²
Einwohner: 99 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1968
Postleitzahl: 59427
Vorwahlen: 02303, 02308

Geographie

Bearbeiten

Westhemmerde ist eines der Hellwegdörfer im Osten der Stadt Unna.

Nachbargemeinden

Bearbeiten

Westhemmerde grenzte im Jahr 1967, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Gemeinden Bramey-Lenningsen, Flierich, Hemmerde, Siddinghausen, Stockum und Lünern (alle im Kreis Unna).

Geschichte

Bearbeiten

Westhemmerde gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Westhemmedern) im Amt Unna zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 14 Steuerpflichtigen in der Bauerschaft zwischen 1 und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten. Größter Steuerzahler war Lambert Horleman mit 6 Goldgulden.[1] Im Jahr 1705 waren in der Bauerschaft West Hemmerde 10 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Hamm im Kataster verzeichnet.[2]

Im 19. Jahrhundert gehörte die Landgemeinde Westhemmerde bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Amt Unna, dann zum Amt Unna-Kamen im Kreis Hamm. Im Jahr 1885 gab es in der Landgemeinde Westhemmerde auf 337 ha Fläche, davon 216 ha Ackerland, 27 ha Wiesen und 29 ha Holzungen, 1 Wohnplatz, 17 Wohnhäuser mit 20 Haushaltungen und 136 Einwohner.[3]

Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. Nach einer Gebietserweiterung im Jahr 1929 wurde dieser im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[4] Am 1. Januar 1968 wurden durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna die bisherigen Gemeinden Afferde, Billmerich, Hemmerde, Kessebüren, Lünern, Massen, Mühlhausen, Siddinghausen, Stockum, Uelzen und Westhemmerde mit der Stadt Unna zusammengeschlossen. Das bisherige Amt Unna-Kamen wurde aufgelöst.[5] Innerhalb der Stadt Unna gehört Westhemmerde, wie auch Siddinghausen, zur Ortschaft Hemmerde.[6]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
 
Haus Westhemmerde
 
Haus von der Recke
Jahr Einwohner
1849[7] 143
1910[8] 117
1931[9] 111
1956[10] 148
1961[11] 108
1967[12] 089
1987[13] 095
2013[14] 099

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Die Landesstraße L 881 verbindet Westhemmerde im Norden mit Lenningsen und im Süden mit Siddinghausen, Bausenhagen, Stentrop und Frohnhausen.

Auf der Kreisstraße K 38 gelangt man zu den anderen Hellwegdörfern (Stockum, Lünern, Uelzen und Mühlhausen im Westen sowie Hemmerde im Osten) und darüber hinaus nach Hilbeck und Allen.

Auf einem gut ausgebauten, straßenbegleitenden Geh- und Radweg ist Westhemmerde an Hemmerde angebunden.

Per Linienbus ist Westhemmerde aus Richtung Unna und Hemmerde zu erreichen, eingeschränkt auch aus Siddinghausen.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Aloys Meister: Die Grafschaft Mark. Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 29 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Westhemmerde).
  2. Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705. Bearb. von Willy Timm, S. 50–51.
  3. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Berlin 1887, S. 78–79 (online).
  4. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 65.
    Willy Timm: Unna 1968 – Die kommunale Neugliederung der Stadt Unna und ihre Vorgeschichte. Verlag Hellweg-Bücherei, Unna 1993, ISBN 3-87298-057-2.
  6. Hauptsatzung der Stadt Unna, § 3 (Memento des Originals vom 13. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unna.de
  7. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 173.
  8. www.gemeindeverzeichnis.de: Einwohnerzahlen 1910
  9. Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
  10. Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
  11. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 265.
  12. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 152.
  13. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 292.
  14. Einwohner in den Ortsteilen der Städte und Gemeinden des Kreises Unna