Wiesthal
Wiesthal ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Partenstein.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 2′ N, 9° 26′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Partenstein | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,24 km2 | |
Einwohner: | 1238 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97859 | |
Vorwahl: | 06020 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 200 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 24 97846 Partenstein | |
Website: | www.vg-partenstein.de | |
Erster Bürgermeister: | Karl-Heinz Hofmann | |
Lage der Gemeinde Wiesthal im Landkreis Main-Spessart | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenWiesthal liegt in der Region Main-Spessart, im Tal des Aubachs im Hochspessart. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 419 m ü. NHN (Lage) an der Baßhöhe, westlich von Wiesthal, der niedrigste liegt am Aubach auf 197 m ü. NHN (Lage) .
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt zwei Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2]
- Krommenthal (Kirchdorf)
- Wiesthal (Pfarrdorf)
Es gibt die Gemarkungen Krommenthal, Partensteiner Forst (nur Gemarkungsteil 2) und Wiesthal.[3]
Nachbargemeinden
BearbeitenHeinrichsthaler Forst (Gemeindefreies Gebiet) |
Markt Frammersbach |
Frammersbacher Forst und Partensteiner Forst (Gemeindefreie Gebiete) |
Markt Frammersbach | ||
Gemeinde Neuhütten |
Partensteiner Forst (Gemeindefreies Gebiet) |
Name
BearbeitenEtymologie
BearbeitenDer ursprüngliche Name Wiesentau geht auf die mittelhochdeutschen Worte Wisent für Wisent und ouwe für Aue zurück. Demnach bedeutet der Name Bachwiese in der Wiesente leben. Es gab im 14. Jahrhundert einen sinngemäßen Namenswechsel, der den Ort in Wiesen(bach)tal umbenannt hat. Dieser Name hat seinen Ursprung im Tal des Wiesenbachs (heute Aubach) an dem der Ort liegt. Zeitweise taucht im Namen das Adjektiv wüeste für wüst oder verlassen auf, das wohl auf die einsame Lage im Tal hinweist.[4]
Frühere Schreibweisen
BearbeitenFrühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
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Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenWiesthal ist ein alter Glasmacherort und wurde urkundlich erstmals im Jahr 1057 erwähnt. Das Flüsschen Aubach trennte den Ort früher in zwei Teile, die zum Bistum Mainz bzw. zur Grafschaft Rieneck gehörten. Nach dem Erlöschen der Grafen von Rieneck fiel auch dieser Teil des Ortes dem Erzstift Mainz zu. Das Amt des Erzstifts Mainz wurde 1803 zugunsten des Fürstprimas von Dalberg säkularisiert und fiel mit dessen Fürstentum Aschaffenburg 1814 (als ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Verwaltungsgeschichte
BearbeitenIm Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Wiesthal lag. Am 1. Januar 1880 kam Wiesthal jedoch anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter zum Bezirksamt Lohr am Main. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Wiesthal war nun eine der 26 Gemeinden im Landkreis Lohr am Main. Mit der Auflösung des Landkreises Lohr am Main kam Wiesthal am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Mittelmain, der zehn Monate später seinen endgültigen Namen Landkreis Main-Spessart erhielt.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Krommenthal eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
Bearbeiten- 1961: 1346 Einwohner
- 1970: 1375 Einwohner
- 1987: 1407 Einwohner
- 1991: 1428 Einwohner
- 1995: 1490 Einwohner
- 2000: 1492 Einwohner
- 2005: 1450 Einwohner
- 2010: 1393 Einwohner
- 2015: 1352 Einwohner
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenSeit 1. Mai 2020 ist Karl-Heinz Hofmann Bürgermeister; er wurde am 15. März 2020 mit 87,8 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger war vom 1. Juli 2001 bis 30. April 2020 Andreas Zuschlag (Freie Wähler), welcher 2014 zuletzt im Amt bestätigt wurde.[6]
Gemeinderat
BearbeitenDie Kommunalwahlen 2002, 2008, 2014 und 2020 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
2002 | 2008 | 2014 | 2020 | |
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CSU | 3 | 4 | 4 | – |
Freie Wähler | 5 | 5 | 6 | – |
SPD | 4 | 3 | 2 | – |
Gemeinsame Liste für Wiesthal/Krommenthal | 12[7] |
Bei der Gemeinderatswahl am 15. März 2020 lag die Wahlbeteiligung bei 75,23 Prozent.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Neunmal geteilt von Rot und Gold; belegt mit einem silbernen Andreaskreuz, dem zwei gekreuzte rote Glaspfeifen aufgelegt sind.“[8] | |
Gemeindepartnerschaften
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 208 und im Bereich Handel und Verkehr 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 33 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 526. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 zwei landwirtschaftliche Betriebe.
Größter Arbeitgeber ist die Firma Wenzel-Präzision.
Verkehr
BearbeitenAm westlichen Ende des Ortsteils Krommenthal liegt der Bahnhof Wiesthal an der Main-Spessart-Bahn. Es halten Züge der Linie RE 54/55 (Bamberg / Würzburg - Gemünden (Main) - Aschaffenburg - Maintal / Offenbach (Main) - Frankfurt (Main)), welche sich zum Stundentakt ergänzen. Werktags verdichten Züge der Linie RB 79 (Gemünden (Main) - Aschaffenburg) in der Hauptverkehrszeit das Angebot.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- katholische Pfarrkirche St. Andreas, erbaut 1599/1600
- Ruh- oder Mühlhansenmühle, letzte von früher sechs Mühlen im Ort
- Brauchtum: Faselsrad (Foaseltsroad), am Faschingsdienstag
- Waldlehrpfad des Spessartbundes
Baudenkmäler
BearbeitenBildung
Bearbeiten- Kindergarten
- Grundschule
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Wiesthal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. April 2021.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 243 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 514.
- ↑ http://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
- ↑ Wahl des Gemeinderats - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Wiesthal - Gesamtergebnis. Abgerufen am 16. Juni 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Wiesthal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte