Wikipedia:WikiProjekt Jazz/Zwischenlager/Martin Seiler (Musiker, 1985)
Martin Seiler (* 20. Dezember 1985 in Landshut) ist ein deutscher Jazzmusiker (Tenorsaxophon, Komposition).
Leben und Wirken
BearbeitenSeiler entdeckte als Kind durch Klavierunterricht die Musik für sich, wechselte im Alter von 12 Jahren jedoch zum Saxophon. Sein Interesse für Jazz wurde durch Musik im Elternhaus geweckt, sodass er kurz darauf als Saxophonist in mehreren BigBands mitwirkte. Im Alter von 16 Jahren wurde Martin Seiler Mitglied im Landesjugendjazzorchester Bayern unter der Leitung von Harald Rüschenbaum. Mit dieser Band wurde 2010 auch eine CD mit dem Titel „Wie heißt der Typ“ veröffentlicht,[1] auf der Martin Seiler als Saxophonist, Komponist und Arrangeur zu hören ist.
Von 2005 bis 2010 lebte und arbeitete Seiler in München und absolvierte dort ein Jazz-Saxophon Studium am Richard-Strauss-Konservatorium bei Leszek Zadlo. Auch in dieser Zeit spielte er in verschiedenen Bands und Musikproduktionen als Saxophonist, Komponist oder Arrangeur. Besonders mit der Band Schein spielte Seiler zahlreiche Konzerte in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz.
Unter eigenem Namen veröffentlichte Seiler im Jahre 2010 sein Debütalbum „Asymmetry“[2]. Zwei Jahre später erschien das Album „Six, Alps & Jazz“ des Trompeters Matthias Schriefl, an dem Seiler bei einigen Titeln als Gastmusiker beteiligt ist.
Im Jahre 2010 erhielt Martin Seiler ein Stipendium an der New School of Jazz and Contemporary Music in New York City. Dort studierte er Jazzsaxophon bei Fakultätsmitgliedern wie Jane Ira Bloom, Donny McCaslin, Jim Snidero, aber auch Reggie Workman. 2012 machte er dort den Abschluss „Bachelor of Fine Arts With Academic Honors“.
In den folgenden Jahren lebte und arbeitete Martin Seiler in Brooklyn, spielte Konzerte hauptsächlich als Sideman, und arbeitete als Arrangeur für Künstler und Musikproduzenten wie Larry Dvoskin und Joe Benjamin.[2] Als Bandleader formierte er zusammen mit Ömercan Sakar die Band Psychaudio, mit der er 2017 das Album Connect veröffentlichte[2]. In dieser Zeit entstanden zudem weitere Produktionen als Gastsolist, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Band Shalosh.[3]
Kompositionen von Seiler wie seine Suite Das Ende der Welt spielte die Jazzrausch Bigband 2017.[4] Für das Münchner Internationale Orchester komponierte er das symphonische Werk „NYC – The Boroughs in Sound“, das 2018 in München uraufgeführt wurde.
Zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 zog Martin Seiler zurück nach München, wo er seitdem musikalisch tätig ist und als Dozent an der Neuen Jazzschool München unterrichtet[5].
Auf Konzerten ist er sowohl mit Weggefährten aus seiner Zeit in New York zu hören (wie bspw. in Dublin mit Stephen McHale und in Istanbul mit Ömercan Sakar), als auch mit deutschen Kollegen, etwa auf dem 2023 erschienen Album Paul, Rick & River des Münchner Gitarristen Paul Brändle (zusammen mit Rick Holländer und River Adomeit).
2024 gründete Martin Seiler die Band Sazakan zusammen mit dem Gitarristen Ali Deniz Kardelen und dem Schlagzeuger Ömercan Sakar. 2024 spielte diese Formationen Festivals und Clubkonzerte in der Türkei.[6]
Diskografie (Auswahl)
Bearbeiten- Asymmetry (2010)
- als Sideman
- Schein Wir sind der Funk (2012)
- Landesjugendjazzorchester Bayern Wie heißt der Typ? (2010)
- Matthias Schriefl Six, Alps & Jazz (2012)
- Psychaudio Connect (2017)
- Joe Benjamin and a Mighty Handful Swing Migration (2017)
- John the Martyr John the Martyr (2019)
- Atom Orr Afterimage (2020)
- Atom Orr As if Today (2020)
- Atom Orr Edge of Today (2022)
- Paul Brändle Paul, Rick & River (als Gastsolist, 2023)
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ CD Veröffentlichungen | Landes-Jugendjazzorchester Bayern. Abgerufen am 28. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ a b c Musik | Martin Seiler. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
- ↑ alt Studio: Freedom In a Shoebox – Shalosh feat. Martin Seiler – Live @ alt Studio HD. 22. Mai 2018, abgerufen am 28. Oktober 2024.
- ↑ Artikel Wahnsinn Vermitteln – Süddeutsche Zeitung, 14. Februar 2017
- ↑ Martin Seiler | Neue Jazzschool München e.V. Abgerufen am 29. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Martin Seiler müzisyeninin yer aldığı 6. Urla Caz Festivali konserleri. Abgerufen am 30. Oktober 2024 (türkisch).