Die Weimarer Republik war die von 1919 bis 1933 in Deutschland existierende demokratische Staatsform. Sie wurde nach der Stadt Weimar benannt, die der Tagungsort der verfassungsgebenden Nationalversammlung war. Die Gründung der Weimarer Republik war eine Folge des Ersten Weltkrieges, ihr Scheitern war eine Folge des aufstrebenden Nationalsozialismus in Deutschland.
Entwicklung der Weimarer Republik
BearbeitenTabellarischer Überblick: Regierungen der Weimarer Republik
Gründung der Republik
BearbeitenNovemberrevolution, Arbeiter- und Soldatenrat, Rat der Volksbeauftragten, Ebert-Groener-Pakt, Philipp Scheidemann, Friedrich Ebert, Gustav Noske, Freikorps, Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht
Die Krisenjahre (1920-1923)
Bearbeiten- Münchner Räterepublik, Kurt Eisner
- Weimarer Nationalversammlung, Weimarer Verfassung, Hugo Preuß
- Weimarer Koalition
- Vertrag von Versailles
- Kapp-Putsch
- Ruhraufstand
- Otto Braun
- Organisation Consul, Ermordung Matthias Erzbergers
- Vertrag von Rapallo
- Ermordung Walther Rathenaus
- Wilhelm Cuno
- Deutsche Reparationen nach dem Ersten Weltkrieg
- Ruhrbesetzung
- Hitler-Ludendorff-Putsch
Die goldenen Zwanziger (1924-1929)
Bearbeiten- Dawes-Plan
- Vertrag von Locarno
- Hans Luther
- Wilhelm Marx
- Gustav Stresemann
- Reichspräsidentenwahl 1925
- Kabinett der Persönlichkeiten, Panzerschiff A [1]
Das Ende des Parlamentarismus (1929-1933)
Bearbeiten- SA, Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Roter Frontkämpferbund, Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold
- Blutmai
- Young-Plan
- Baum-Frick-Regierung
- Heinrich Brüning, Präsidialkabinette, Notverordnung
- Harzburger Front
- Reichspräsidentenwahl 1932
- Franz von Papen
- Preußenschlag
- Kurt von Schleicher, Industrielleneingabe
Verfassung der Weimarer Republik
BearbeitenKurze Entstehungsgeschichte
Bearbeiten=== Inhalt der Weimarer Verfassung ===kp WREWH!
Vergleich zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
Bearbeitenvgl. auch Verfassungsbeschwerde, Konstruktives Misstrauensvotum (Deutschland), Streitbare Demokratie
Politik
BearbeitenVerfassungsorgane der Weimarer Republik
BearbeitenDer Reichspräsident
BearbeitenDer Reichskanzler
Bearbeiten- 13. Februar 1919 – 20. Juni 1919 Philipp Scheidemann, SPD (Ministerpräsident)
- 21. Juni 1919 – 26. März 1920 Gustav Bauer, SPD (bis 14. August 1919 Ministerpräsident)
- 27. März 1920 – 8. Juni 1920 Hermann Müller, SPD
- 25. Juni 1920 – 4. Mai 1921 Constantin Fehrenbach, Zentrum
- 10. Mai 1921 – 14. November 1922 Dr. Joseph Wirth, Zentrum
- 22. November 1922 – 12. August 1923 Dr. Wilhelm Cuno
- 13. August 1923 – 23. November 1923 Dr. Gustav Stresemann, DVP
- 30. November 1923 – 15. Januar 1925 Dr. Wilhelm Marx, Zentrum
- 15. Januar 1925 – 16. Mai 1926 Dr. Hans Luther
- 16. Mai 1926 – 28. Juni 1928 Dr. Wilhelm Marx, Zentrum
- 28. Juni 1928 – 30. März 1930 Hermann Müller, SPD
- 30. März 1930 – 31. Mai 1932 Dr. Heinrich Brüning, Zentrum
- 1. Juni 1932 – 1. Dezember 1932 Franz von Papen
- 2. Dezember 1932 – 28. Januar 1933 Kurt von Schleicher
- Am 30. Januar 1933 endete mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler die Weimarer Republik de facto.
Parteien in der Weimarer Republik
Bearbeiten(vgl. auch Splitterpartei und Geschichte der Parteien in Deutschland#Weimarer Republik)
BVP, DDP, DNVP, DVP, KPD, NSDAP, SPD (s. a. MSPD), Deutsche Zentrumspartei
weitere kleinere, bzw. nur kurz existierende Parteien: BBB, CNBL, CSV, CSRP, DAP, DHP, DVFP, ISK, KAPD, KAUD, KPO, Leninbund, Radikaldemokratische Partei, SHBLD, SAPD, Spartakusbund, USPD, VKPD, Volksrechtpartei, Wirtschaftspartei
Ursachen für das Scheitern
Bearbeiten- in Regierungsarbeit und Konsensfindung vergleichsweise wenig erfahrene Abgeordnete/ Parteien (vgl. eingeschränkte Funktion des Parlaments im Kaiserreich)/ gespaltene Arbeiterparteien, gespaltene liberale Parteien/ Frontstellung d. Republik-Anhänger und Monarchisten / Stadt-Land-Gegensatz / konfessionelle Gegensätze noch aus Kulturkampf d. Bismarck-Zeit herrührend?
- Verhältniswahlrecht - stabile Mehrheiten finden sich schwer?
- Überstarke Stellung des Reichspräsidenten schon in der Verfassung (Verfassung entstand unter zeitlichem und vielfältigem polit. Druck / Druck auch des negativen Beispiels der gescheiterten Verfassungsgebung von 1848)?
- Verbreitete Verunsicherungen und Existenzängste in weiten Schichten/ durch Inflation und andere tiefgreifende Umstrukturierungsvorgänge in Industriegesellschaft (Entstehung von Managerkasten ohne Eigentümerschaft, Zurückdrängung selbstständigen Gewerbes zu Gunsten v. Angestelltenverhältnis, Landwirtschaft in Krise etc.?)
- Vergiftetes politisches Klima durch Polarisierung (etwa entlang der Kriegsschuldfrage oder der Dolchstoßlegende?
- Weiter polarisiernde veröffentlichte Meinung? (und Rolle damals neuartiger Propaganda-, Koordinierungs-, Transport- und Übertragungstechniken)?
- Autoritaristische/ militaristische Traditionen?
- Kontinuitäten monarchistischer und antidemokratischer Einstellungen in Beamtenschaft und bei Militär/ Diplomatie?
- Rolle des bis 1918 erfahrenen, zentral gesteuerten "Kriegssozialismus" / wirtschaftl. Konzentration?
- Militarisierte politische Öffentlichkeit (von SA bis Rotfront)?
- bestimmte Ereignisse: Hindenburgs Schenkungsskandal etwa (nicht überbewerten) Ausfall von Kräften des Ausgleichs durch Tod und Mord/ Erschöpfung?
- Wirtschaftliche Interessen (sprach die NS-Ideologie mit den in Aussicht gestellten Ressourcen und "Antibolschewismus" nicht gewisse Kreise an?) Auch hier gilt: nicht überbewerten
Wirtschaft
BearbeitenDeutsche Inflation 1914 bis 1923, Reichsverband der Deutschen Industrie, Rentenmark, Trust,Weltwirtschaftskrise, "Die Angestellten" (S. Kracauer) und z. B. [2], "Schlotbaron", "Stehkragenproletarier", "Monopolkapitalismus" , Organisierter Kapitalismus
einige Protagonisten
BearbeitenRobert Bosch, Carl Duisberg, Hugo Junkers, Gustav Krupp von Bohlen und Halbach, Emil Kirdorf, Ivar Kreuger, Hjalmar Schacht, Hugo Stinnes, Fritz Thyssen,
einige Unternehmen & Marken, die damals entstanden oder florierten
BearbeitenAgfa, Bewag, Deutsche Reichsbahn, IG Farben Hapag, Haribo, Heidelberger Druckmaschinen, Hotel Adlon, Kempinski, Knorr-Bremse, Leica, Linde AG, Lufthansa, Nil, Nivea, Norddeutscher Lloyd, Osram, Persil, Preussag, Preussen Elektra, Rollei, Salamander, Siemens-Schuckert-Werke, Tengelmann, Tobis, Ufa, Zeiss
vom NS später enteignet ("arisiert") u. a.: Hertie, Wertheim-Konzern,
Gesellschaft
BearbeitenKultur in der Zeit der Weimarer Republik
BearbeitenKunst
Bearbeiten[
Philosophie & Theologie
BearbeitenKarl Barth, Ernst Bloch, Martin Buber, Ernst Cassirer, Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers, Georg Lukács, Paul Tillich
Historiographie
BearbeitenLudwig Dehio, Hans Delbrück, Friedrich Meinecke, Wilhelm Mommsen, Gerhard Ritter, Hans Rothfels, Franz Schnabel
Architektur
BearbeitenBauhaus, Adolf Behne, Berliner Funkturm, Einsteinturm, Alfred Grenander, Walter Gropius, Kleinsiedlung [3], Erich Mendelsohn, Ludwig Mies van der Rohe, Neues Bauen, Poelzig-Bau, Bruno Taut, Weißenhofsiedlung
Musik
BearbeitenHanns Eisler, Wilhelm Furtwängler, Paul Hindemith, Ernst Krenek, Carl Orff, Hermann Scherchen, Artur Schnabel, Richard Strauss, Kurt Weill
Populärkultur
BearbeitenSchöner atmosphärischer Einstieg: Goldene_Zwanziger#Berlin
Art Deco, Anita Berber, Brüder Sass, Bubikopf, Charleston (Tanz), Comedian Harmonists, Hedwig Courths-Mahler, Doktor Mabuse, Harry Domela, Werner Finck, Hanussen, Paul Lincke, Potsdamer Platz, Charlie Rivel, Shimmy (Tanz), Mischa Spoliansky, Rudolf Steiner, Robert Stolz, Richard Tauber, Karl Valentin, Wandervogel, Claire Waldoff, Weiß Ferdl, Heinrich Zille, Zirkus Krone
Film
BearbeitenWalter Ruttmann, Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Hans Richter, Slatan Dudow, Richard Oswald, Thea von Harbou, Bergfilm, UFA, Tobis, Metropolis (Film), Filmstudio Babelsberg, Marlene Dietrich
siehe auch
- Liste bekannter Darsteller des deutschen Films#Später Stummfilm (1919-1930)
- Deutsche Filmgeschichte#1918 - 1933: von den Stummfilmklassikern zum frühen Tonfilm
Presse & Verlage
BearbeitenB.Z. am Mittag, Frankfurter Zeitung, Alfred Hugenberg, Egon Erwin Kisch, Malik-Verlag, Rudolf Mosse, Willi Münzenberg, Ernst Rowohlt, Der Sturm, Julius Streicher, Die Tat, Vossische Zeitung, Die Weltbühne
Bildungswesen in der Weimarer Republik
BearbeitenSchultypen und -politik: Höhere Töchterschule (auch Lyzeum); Ansätze z. Koedukation; polarisierender Streit um Konfessionsschulen; Oberrealschule; Realgymnasium
bekannte Pädagogen: Wilhelm Flitner, Theodor Litt
ferner: GeSoLei, Sexualberatungsstellen, Steglitzer Schülertragödie
Wissenschaft
BearbeitenMax Born, Walter Christaller, Albert Einstein, Theodor Geiger, Fritz Haber, Werner Heisenberg, Magnus Hirschfeld, Karen Horney, Philipp Lenard, Karl Mannheim, Max Planck, Alfred Ploetz, Wilhelm Reich, Ferdinand Sauerbruch, Erwin Schrödinger, Alfred Weber, Alfred Wegener
Sport
BearbeitenArbeitersport in Deutschland, Rudolf Caracciola, Emanuel Lasker, Otto Nerz, Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität, Max Schmeling, Sechs-Tage-Rennen, Kurt Stöpel,
Technik in der Zeit der Weimarer Republik
BearbeitenAgfa-Box, Buna, Passagierschiff Bremen, Detektor-Empfänger, Dornier Do X, Enigma, Meteor (1915), Fotosatz, Junkers F 13, Magisches Auge, Raketenauto, Schienenzeppelin, Sulfonamid, Tonfilm, Trautonium
weitere Techniker und Erfinder: Claude Dornier, Ernst Heinkel, Willy Messerschmitt, Hermann Oberth, Oskar Sala, Verein für Raumschiffahrt
Auto & Verkehr
BearbeitenAudi, Auto Union, AVUS, Paul Daimler, BMW Dixi, DKW Front, HAFRABA, Hanomag Kommissbrot, Horch, Lanz Bulldog, Wilhelm Maybach, Mercedes-Benz SSK, NSU Motorenwerke, Opel Laubfrosch, Ferdinand Porsche, Edmund Rumpler, Tropfenwagen, Wanderer