Yomiuri Shinbun

1874 gegründete japanische Tageszeitung in Tokio

Yomiuri Shinbun (Yomiuri-Zeitung, japanisch 読売新聞, in altem Schriftzug Kyujitai 讀賣新聞) ist eine japanische Tageszeitung mit Sitz in Tokio. Sie wurde 1874 gegründet und wird in den Metropolregionen Tokio, Osaka und Fukuoka veröffentlicht. Die Zeitung erscheint als Morgenausgabe, mit einer Auflage von derzeit etwa 6,87 Millionen, und als Abendausgabe, mit einer Auflage von etwa 1,77 Millionen Exemplaren (Stand: 1. Halbjahr 2022). Damit gilt sie als die auflagenstärkste Zeitung der Welt. Insgesamt erreicht sie etwa 23,70 Millionen Leser (Stand: 1. Halbjahr 2013).[1] Yomiuri Shinbun ist politisch konservativ ausgerichtet und steht der langjährigen Regierungspartei, der Liberaldemokratischen Partei, nahe.[2]

Yomiuri Shinbun

Logo
Beschreibung japanische Tageszeitung
Verlag Yomiuri Group
Erstausgabe 2. November 1874
Erscheinungsweise zweimal täglich
Verkaufte Auflage 8.640.000 Exemplare
Reichweite 23,70[1] Mio. Leser
Weblink www.yomiuri.co.jp

Neben der Washington Post und der Daily Mail[3] kooperiert die Zeitung seit Februar 2011 mit dem FC Bayern München. Seitdem berichtet Yomiuri Shinbun ausführlicher über den deutschen Rekordmeister.[4] Seit 1949 vergibt der Zeitungsverlag jährlich den Yomiuri-Literaturpreis.[5]

Geschichte

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Die Zeitung wurde 1874 von den Journalisten Takashi Koyasu, Morimichi Motono und Shōkichi Shibata im Zeitungsverlag Nisshusha gegründet. Anfangs alle zwei Tage veröffentlicht, kam sie nach sechs Monaten täglich heraus. Während der 1880er und 1890er wurde die Zeitung mit der regelmäßigen Veröffentlichung literarischer Werke, wie zum Beispiel von Ozaki Kōyō, bekannt.[6] Nachdem Yomiuri in den 1920er Jahren kurz vor dem Konkurs stand, kaufte Matsutarō Shōriki den Verlag im Jahr 1924, was eine Steigerung der Auflage zur Folge hatte. Zu seinen Neuerungen zählten unter anderem der Sensationsjournalismus, ein ganzseitiges Radioprogramm und Einladungen an amerikanische Baseballteams zu einem Japan-Besuch.[3] 1942 vereinigte sich Yomiuri mit Hōchi Shinbun.[2]

Nach 1945 prägte Matsutarō Shōrikis Parteizugehörigkeit zur damaligen Regierungspartei Liberale Partei die Zeitung. Sie wurde schon bald als das Sprachrohr für „kleine Leute“ bekannt.[2] Im Februar 1977 wurde Yomiuri Shinbun die auflagenstärkste Zeitung Japans[6] (mit 7,2 Mio. Exemplaren in der Morgenauflage ab dieser Zeit größer als die Rivalen Asahi Shimbun und Mainichi Shimbun). 1995 betrug die Auflage (Morgen- und Abendausgabe) 14,4 Mio. Exemplare (davon ging ein Anteil von 99 % an Abonnenten) und die Mitarbeiterzahl des Zeitungsbetriebs (die Zusteller eingeschlossen) betrug über 115.000.[7]

Die Zeitung erscheint zweimal täglich an sieben Tagen die Woche. Die Morgenausgabe hat einen Umfang von bis zu 40 Seiten und besteht aus den Top News, International, Politics, Economy, General, Sports, Lifestyle und den City News. Die etwa 16 Seiten starke Abendausgabe enthält neben den Top News und Sports auch Fashion (Mittwoch), Entertainment/Movies (Freitag), Youth (Mittwoch) und Kids (Samstag).[1] Yomiuri Shinbun erscheint im Broadsheet-Format.

Yomiuri Shinbun hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist seit dem Jahr 2000 um 27 % gesunken. Sie betrug 12.773.341 Mio. Exemplare im ersten Halbjahr 2014.[8] Im ersten Quartal 2021 betrug die Zahl der verkauften Exemplare 7.954.126 (Stand: April 2021).[9]

Unternehmensgruppe

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Die Zeitung ist Teil der Holding Yomiuri Shimbun Group a), die rund 150 Unternehmen in verschiedenen Sparten umfasst. Dazu gehören unter anderem die Fernsehgesellschaften Nippon TV und Yomiuri TV, der Verlag Chūōkōron Shinsha, der Freizeitpark Yomiuriland und das Baseballteam Yomiuri Giants.[10]

Literatur

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  • S. Noma (Hrsg.): Yomiuri shimbun. a) In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, Tokio 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1753.

Anmerkung

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Commons: Yomiuri Shinbun – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. a b c Yomiuri Media Data 2014–2015 (Memento vom 1. Mai 2015 im Internet Archive) auf adv.yomiuri.co.jp, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  2. a b c Yomiuri Shinbun auf mediadb.eu, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  3. a b Coco Kubota: "Verkaufen durch lesen". In: fr-online.de. 29. Juni 2005, abgerufen am 19. Dezember 2014.
  4. FCB kooperiert mit Yomiuri Shinbun auf fcbayern.de, abgerufen am 16. Oktober 2014.
  5. Yomiuri Prize for Literature@1@2Vorlage:Toter Link/www.booksfromjapan.jp (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf booksfromjapan.jp, abgerufen am 12. Oktober 2014.
  6. a b Mathieu Gaulène: Yomiuri Shimbun: The giant of the Japanese press auf inaglobal.fr, abgerufen am 14. Oktober 2014.
  7. Michael Schaper und Christopher Pillitz: Yomiuri Shimbun. Die größte Zeitung der Welt., In: Geo 10/1995, S. 139–154.
  8. 日本でもっとも選ばれている新聞全国版. (PDF; xxx kB) Yomiuri Shinbun-sha, 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. September 2015; abgerufen am 23. Mai 2015 (japanisch).
  9. The Yomiuri Shimbun | Summary. In: info.yomiuri.co.jp. Yomiuri Shinbun, April 2021, abgerufen am 28. April 2022 (japanisch, englisch): „As of April 2021, the circulation of our morning edition is 7,954,126 (Japan Audit Bureau of Circulations report). Britain's Guinness Book of World Records has certified that The Yomiuri Shimbun's circulation is the largest in the world.“
  10. About the Yomiuri Shimbun Group. Yomiuri Shimbun Group, 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. September 2017; abgerufen am 4. April 2020 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.yomiuri.co.jp