Ärgera

rechter Nebenfluss der Saane

Die Ärgera (frz. Gérine) ist ein etwa 22 Kilometer langer Bach im Kanton Freiburg und ein rechter Zufluss der Saane. Er ist bei der Bevölkerung als Naherholungsgebiet beliebt.

Ärgera
frz. Gérine
Verlauf der Ärgera

Verlauf der Ärgera

Daten
Gewässerkennzahl CH: 232
Lage Schweizer Mittelland
  • Westschweizer Mittelland

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Saane → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle nordwestlich der La Patta
46° 40′ 12″ N, 7° 14′ 11″ O
Quellhöhe ca. 1560 m ü. M.[1]
Mündung bei Marly in die SaaneKoordinaten: 46° 46′ 47″ N, 7° 7′ 36″ O; CH1903: 576175 / 180998
46° 46′ 47″ N, 7° 7′ 36″ O
Mündungshöhe 563,8 m ü. M.[1]
Höhenunterschied ca. 996,2 m
Sohlgefälle ca. 45 ‰
Länge ca. 22,1 km[1]
Einzugsgebiet 85,87 km²[1]
Abfluss[1]
AEo: 85,87 km²
an der Mündung
MQ
Mq
1,72 m³/s
20 l/(s km²)

Geographie

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Die Quellen der Ärgera sind im Plasselbschlund. Die Ärgera durchfliesst das Senseoberland.

Nach etwa 22 km mündet die Ärgera bei Marly von rechts in die Saane.

Einzugsgebiet

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Das 85,87 km² grosse Einzugsgebiet der Ärgera liegt im Westschweizer Mittelland und wird durch sie über die Saane, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Nordosten an das Einzugsgebiet des Galterenbachs, der in die Saane mündet;
  • im Osten an das der Sense, die ebenfalls in die Saane mündet;
  • im Südosten an das der Simme, die über die Kander in die Aare entwässert;
  • im Süden an das des Javro, der über die Jogne in die Saane entwässert;
  • im Westen an das des Ruisseau de la Serbache, der über den Lac de la Gruyère in die Saane entwässert und
  • im Nordwesten an das der Saane direkt.

Es besteht zu 44,4 % aus bestockter Fläche, zu 45,6 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 7,8 % aus Siedlungsfläche und zu 2,2 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 995,9 m ü. M.[2]

Zuflüsse

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Der grösste rechte Zufluss ist der Höllbach und der grösste linke ist der Nesslerabach.

Weitere Zuflüsse von der Quelle zur Mündung:

  • Ruisseau du Creux d’Enfer (links)
  • Ruisseau des Italiennes (rechts)
  • Ruisseau des Torry (links)
  • Ruisseau des Stöcke (rechts)
  • Torrent des Filistorfènes (links)
  • Wustabach (links)
  • Roselibach (links)
  • Rumenabach (links)
  • Höllbach (rechts)
  • Bruchbach (rechts)
  • Gurtsegglibach (rechts)
  • Schwandbach (links)
  • Kuhbach (rechts)
  • Muelersbach (links)
  • Eimattbach (rechts)
  • Eichholzbach (rechts)
  • Müelibach (rechts)
  • Eibächli (links)
  • Tschüprubächli (links)
  • Nesslerabach (links)
  • Ruisseau de la Crausa (links)
  • Ruisseau du Roule (rechts)
  • Ruisseau de Copy (links)
  • Ruisseau de Chésalles (links)

Hydrologie

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Abflussdaten

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An der Mündung der Ärgera in die Saane beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 1,72 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin[3] und ihre Abflussvariabilität[4] beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Ärgera in m³/s[5]

Hochwasser

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Eine Gefahr stellt der bei Gewitter schnell ansteigende Wasserstand dar.

Bei einem Gewitter in den Voralpen kann aus dem Bach innerhalb von 30 Minuten ein reissender Strom werden, wie etwa im Sommer 2005.

Naturschutzgebiete

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Die Flussaue Bois du Dévin vor der Mündung in die Saane

Die Ärgera beherbergt auf drei Abschnitten Biotope von nationaler Bedeutung. Es sind drei Auengebiete von nationaler Bedeutung, die alle drei zur Kategorie der Fliessgewässer, in diesem Fall die Ärgera, gehören, und ein Amphibienlaichgebiet. Das erste dieser Auengebiete ist als Plasselbschlund inventarisiert. Es dehnt sich über 17 ha aus. Die Ärgera durchfliesst auf dieser Strecke die Gemeinden von Val-de-Charmey, La Roche und Plasselb. Das zweite dieser Auengebiete, nach dem Fliessgewässer und dem Streckenabschnitt als Ärgera: Plasselb-Marly benannt, ist mit rund 9 km Länge und knapp 174 ha Fläche das grösste der drei Schutzgebiete. Und schliesslich folgt als letztes der drei inventarisierten Auengebiete die Mündung in die Saane bei Marly. Diese als Bois du Dévin inventarisierte Schutzzone erstreckt sich über eine Fläche von gut 15 ha in den Gemeinden von Marly und Hauterive.[6]

 
Amphibienlaichgebiet und Auen­fluss­landschaft der Ärgera bei Marly

Das geschützte Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung erstreckt sich rund 9 km entlang der Ärgera von Sageboden in Plasselb bis nach Marly. Dieses als Ärgera inventarisierte Schutzgebiet deckt sich geografisch mit dem grössten der oben erwähnten Auengebiete. Im Jahr 2017 stellte man hier eine grosse Population Bergmolche (Ichthyosaura alpestris), aber auch ein mittleres Vorkommen von Fadenmolchen (Lissotriton helveticus), Gelbbauchunken (Bombina variegata), Erdkröten (Bufo bufo) und Grasfröschen (Rana temporaria) fest.[7]

Die erwähnten Biotope liegen an einem der letzten natürlichen Flussläufe der Schweiz.

Eine Gefahr stellt der bei Gewitter schnell ansteigende Wasserstand dar. Was für den Menschen und seine Infrastruktur eine Gefahr darstellt, ist für Auenlandschaften und Amphibienlaichgebiete notwendig. Denn insbesondere die Amphibien brauchen Überschwemmungen, welche stark genug sind, Geschiebe und Sandbänke zu verschieben und nach dem Rückgang des Pegels Stillwasser, Altläufe und neue Durchflüsse zurückzulassen. Erst die Dynamik des Wassers schafft für sie Reproduktionsgebiete.

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Ärgera auf admin.ch.
  3. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  4. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
  5. Modellierter mittlerer jährlicher Abfluss. In: Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Abgerufen am 10. Dezember 2022.
  6. Ärgera: Plasselb-Marly. In: protected planet. World Database of Protected Areas (WDPA), abgerufen am 27. September 2022 (englisch).
  7. Ärgera. In: protected planet. World Database of Protected Areas (WDPA), abgerufen am 27. September 2022 (englisch).