Der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV) wurde im Jahr 1839 als Niederösterreichischer Gewerbeverein gegründet und ist ein überparteilicher Verein für Unternehmer mit freiwilliger Mitgliedschaft.

Palais Eschenbach, Sitz des Gewerbevereins

Geschichte

Bearbeiten

Der ÖGV wurde 1839 mit der Bezeichnung Niederösterreichischer Gewerbeverein gegründet, da unter Metternich Vereinigungen verboten waren, deren Tätigkeit sich auf das gesamte Staatsgebiet erstreckte.

Der Anfang und Hochblüte

Bearbeiten
 
Ehemaliger Sitz des Technologischen Gewerbemuseums in der Währinger Straße

Der Gewerbeverein war und ist als elitäre Wirtschaftsinteressenvertretung Kristallisationspunkt zahlreicher Initiativen:

Der Verein wurde maßgeblich durch Wilhelm Exner beeinflusst. Seit 1921 verleiht der ÖGV jedes Jahr die Wilhelm Exner Medaille:

„Die Verleihung soll an Persönlichkeiten erfolgen, welche die Wirtschaft unmittelbar oder mittelbar durch besondere wissenschaftliche Leistungen in hervorragender Weise gefördert haben. Insbesondere sind jene Leistungen zu würdigen, die im Bereich des unternehmerischen Mittelstandes von Bedeutung sind.[1]

1938–45

Bearbeiten

Nach dem Anschluss wurde der Gewerbeverein aufgelöst und mehrere Mitarbeiter und Funktionäre mit dem Prominentenzug deportiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bereits 1946 wurde mit der Reaktivierung im devastierten Palais Eschenbach begonnen.

Im Jänner 1947 wurde der Verein wieder errichtet.[2]

Gegenwart

Bearbeiten

Heute ist der Österreichische Gewerbeverein in Branchen- und Fachverbände gegliedert.

Der Österreichische Gewerbeverein hat seit den 1860er Jahren seinen Sitz im Palais Eschenbach (Wien).[3]

Die großen Pflichtvertretungen in Österreich sind auf der

Freiwillige Interessenvertretung übernehmen ferner:

Im Mittelpunkt der Aufgaben des Österreichischen Gewerbevereins steht die Vertretung von Anliegen der Mitglieder in der öffentlichen Meinungsbildung. Dies wird durch Interessenvertretung, Lobbying- und Pressearbeit für die Unternehmer erreicht. Mitglieder des Gewerbevereins kommen aus Industrie, Gewerbe, Handel und den Freien Berufen.[4]

Struktur

Bearbeiten

Alle Organfunktionen können ausschließlich von Vereinsmitgliedern ausgeübt werden. Zu den Organen des Österreichischen Gewerbevereines zählen:[5]

  • Generalversammlung
  • Verwaltungsrat
  • Präsidium
  • Wahlkommission
  • Rechnungsprüfer
  • Generalsekretär
  • Schiedsgericht

Mitglieder

Bearbeiten

Die Mitgliedschaft im Österreichischen Gewerbeverein erfolgt ordentlich, außerordentlich, fördernd oder korrespondierend. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit einer Jugend- und Studentenmitgliedschaft sowie Ehrenmitgliedschaft.[6]

Präsidenten (Auswahl)

Bearbeiten

Finanzierung

Bearbeiten

Der österreichische Gewerbeverein finanziert sich durch die Beiträge der Mitglieder, die Vereinszeitung und die Vermietung des Palais Eschenbach.

Wilhelm-Exner-Medaille

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • ÖGV Eigenproduktion: 175 Jahre Österreichischer Gewerbeverein – Die Chronologie des Österreichischen Gewerbevereins, 2014.
  • P. Müller: 110 Jahre Österreichischer Gewerbeverein, 1949.
  • J. Bittner: Festschrift 150 Jahre Gewerbeverein, 1989.
  • E. Engelmann: Der Österreichische Gewerbeverein, Diplomarbeit, Wien 1989.
  • H. Kainz, Bedeutender Protagonist, in: Austria innovativ 4, 1994.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Statuten des ÖGV (Memento vom 21. November 2007 im Internet Archive)
  2. Zeittafel des ÖGV (Memento vom 23. November 2007 im Internet Archive)
  3. Geschichte des Palais Eschenbach abgerufen am 12. Juni 2020 in Palais-eschenbach.at
  4. Zweck, vom 11. Mai 2016 (PDF; Seite 1)
  5. Organe des Vereines, vom 11. Mai 2016 (PDF; Seite 6)
  6. Mitgliedschaft, vom 11. Mai 2016 (PDF; Seite 2)
  7. a b c Die Chronologie des Österreichischen Gewerbevereins. In: gewerbeverein.at. Abgerufen am 9. März 2021.
  8. Präsidentschaft 1887 bis 1925 lt. Jahrbuch des Österreichischen Gewerbevereins 1986, Seite 68
  9. a b Peter Lieber: Neuer Präsident des Österreichischen Gewerbevereins. In: gewerbeverein.at. 18. Juni 2020, abgerufen am 9. März 2021.