Die Überparteiliche Wählergemeinschaft Odenwaldkreis (ÜWG Odenwaldkreis) ist eine freie Wählervereinigung mit bürgerlicher Ausrichtung im Odenwaldkreis. Sie ist im Kreistag als drittstärkste Fraktion vertreten.

ÜWG Odenwaldkreis
Basisdaten
Art Wählergruppe
Ausrichtung bürgerlich
Gründungsdatum 9. September 1956
Gründungsort Kreis Erbach
Vorsitzender Michael Gänssle
Ehrenvorsitzender Werner Old
Stellvertreter Tobias Robischon
Schatzmeisterin Elke Heusel
Geschäftsführer Michael Gänssle
Adressen
Adresse ÜWG Odenwaldkreis

Kreisgeschäftsstelle Obere Stadtwiese 8 64711 Erbach

Website uewg-odenwaldkreis.de

Auf Gemeindeebene bestehen im Odenwaldkreis teilweise eigene freie Wählervereinigungen, die ebenfalls ÜWG im Namen tragen.

Historie

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Die ÜWG Odenwaldkreis wurde am 9. September 1956 von Vertretern der überparteilichen Gemeindelisten in Beerfelden, Erbach, Michelstadt, Höchst, Neustadt, Hainstadt, Lützel-Wiebelsbach, Steinbach und Zell gegründet. Initiator dieser Zusammenkunft war Erwin Hasenzahl, Bürgermeister der Stadt Michelstadt.[1]

Die ÜWG reichte daraufhin einen eigenen Wahlvorschlag für die Kreistagswahl des damaligen Landkreises Erbach am 28. Oktober 1956 ein. Bei dieser Wahl erreichte sie auf Anhieb 8 Sitze und wurde damit zweitstärkste Fraktion vor der CDU (5 Sitze) und hinter der SPD, welche mit 18 Sitzen die absolute Mehrheit erreichte. Bei den folgenden Wahlen erreichte die ÜWG stets 5 oder 6 Sitze. 2011 erreichte sie mit 9 Sitzen ein neues Hoch.

Für die Landratswahl am 8. März 2009 schickte die ÜWG einen eigenen Kandidaten ins Rennen. Dietrich Kübler scheiterte hierbei mit 47,9 % knapp an der absoluten Mehrheit.[2] In der fälligen Stichwahl am 29. März 2009 erreichte Kübler mit 86,6 % ein eindeutiges Ergebnis, da die ebenfalls „für die Stichwahl qualifizierte“ Gegenkandidatin Erika Ober ihre Kandidatur zurückzog. Er trat zum 1. September 2009 sein Amt an und beendete damit die Ära der SPD, welche vorher über 60 Jahre den Landrat des Landkreises Erbach bzw. des Odenwaldkreises stellte. Kübler war bis zum 31. August 2015 im Amt. Nachfolger wurde Frank Matiaske (SPD), welcher die Wahl am 15. März 2015 mit 58,9 % gegen den bisherigen Amtsinhaber gewann.[3]

Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2016 sank der Stimmanteil um 3,8 Prozent auf 13,7 Prozent, die Partei erreichte nur noch sieben Sitze. Bei der Kreistagswahl 2021 gewann die ÜWG 2,9 Prozent auf 16,6 Prozent hinzu und ist mit acht Sitzen vertreten.[4] Sie ist zudem im Rahmen einer „Modernisierungspartnerschaft“ an der „Odenwald-Koalition“ mit SPD und FDP beteiligt.[5][6]

Kreistagswahlergebnisse

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Kreistagswahlergebnisse
Jahr Stimmen Sitze Anmerkung
1956[7]
8/31
1960[1][7]
6.5/31
6 oder 7 (widersprüchliche Quellenlage)
1964[1]
5/31
1968[1]
5/31
1972[1][7]
6/51
Kreisgebietsvergrößerung
1977[1]
5/51
1981[1]
5/51
1985[1]
6/51
1989[1]
6/51
1993[1]
6/51
1997[8] 11,8 %
6/51
2001[8] 12,0 %
6/51
2006 10,6 %
5/51
2011 17,5 %
9/51
2016 13,7 %
7/51
2021[4] 16,6 %
8/51
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Historie der ÜWG Odenwaldkreis zum 50jährigen Bestehen (Memento vom 3. März 2016 im Internet Archive)
  2. Ergebnis der Wahl zum Landrat des Odenwaldkreises vom 8. März 2009
  3. Ergebnis der Wahl zum Landrat des Odenwaldkreises am 15. März 2015
  4. a b Kreistagswahl - Kommunalwahlen 2021 im Odenwaldkreis - Gesamtergebnis. Abgerufen am 18. März 2021.
  5. Koalitionsvereinbarung Modernisierungspartnerschaft O D E N W A L D K O A L I T I O N Kreistagsfraktionen der SPD, der ÜWG und der FDP im Odenwaldkreis. SPD Odenwald, 12. Mai 2021, abgerufen am 24. Juni 2021.
  6. SPD, ÜWG und FDP schließen Koalitionsvereinbarung für die Wahlperiode 2021-26. In: ÜWG Odenwaldkreis. 15. Mai 2021, abgerufen am 24. Juni 2021.
  7. a b c 60 Jahre ÜWG im Odenwaldkreis Rückblick des Ehrenvorsitzenden Werner Old. In: ÜWG Odenwaldkreis. 8. Dezember 2016, abgerufen am 29. August 2021.
  8. a b Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997. Abgerufen am 29. August 2021.