Ein Abscherstift oder kurz Scherstift verhindert an Maschinen, Wellen und Getrieben ein zu hohes Drehmoment, indem er bei einer zu hohen Scherspannungs-Belastung bricht. Der Scherstift verläuft dazu quer durch die Welle und eine entsprechende Hülse auf der Gegenseite.

Herstellung und Prüfung der Dicke eines Scherstiftes

Ein Scherstift ist eine mechanische Sicherung (Sollbruchstelle), die verhindert, dass bei Überlastung teure Bauteile beschädigt werden. Bricht der Stift, bleibt die Welle geführt, kann jedoch kein Drehmoment mehr übertragen.

Scherstifte werden zum Beispiel bei Werkzeugmaschinen zwischen Antrieb und Arbeitsspindel eingebaut, um das Getriebe vor Überlastung zu schützen.

Abscherstifte in Brückenkranen verhindern das Heben erheblich über der Nennlast wiegender Lasten und damit eine Überlastung des Kranes.

In Außenbordmotoren werden durch Abscherstifte Schäden an Motor und Getriebe vermieden, falls der drehende Propeller mit einem Hindernis in Kontakt kommt. Ganz ähnlich werden Schäden am Zug- und Antriebsfahrzeug bei Landwirtschaftlichen Maschinen und Schneefräsen durch Abscherstifte verhindert.

Bei Verkehrsflugzeugen werden die Hauptfahrwerke mit solchen Sollbruchstellen am Flügel befestigt. Diese Konstruktionsweise soll verhindern, dass bei einer harten Landung sogleich auch die Flügelstrukturen und die darin eingebauten Treibstofftanks beschädigt werden; die „Entfernung“ des Fahrwerks ist in diesem Sinne in Kauf zu nehmen.[1]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • W. Tochtermann: Maschinenelemente. Leitfaden zur Berechnung und Konstruktion für Schule und Praxis, siebente neubearbeitete Auflage, Springer Verlag, Berlin 1956.
  • M. Coenen, E. Lupberger, A. Schmidt, G. Unold, Fr. Wicke, C. Zietemann, P. Gerlach (Hrsg.): Freytags Hilfsbuch für den Maschinenbau. Achte Auflage, Verlag von Julius Springer, Berlin 1930.

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. The Plane Crash – Full documentary, Erklärung des korrekten Vorgangs durch eine Flugunfalluntersucherin ab Minute 60
Bearbeiten