Alessandro Tassoni

italienischer Dichter

Alessandro Tassoni (* 28. September 1565 in Modena, Emilia-Romagna; † 25. April 1635 ebenda) war ein italienischer Dichter. Sein bekanntestes Werk ist La secchia rapita. Gelegentlich benutzte Tassoni das Pseudonym Gaspare Salviani.

Alessandro Tassoni
Alessandro Tassoni, Monument vor dem Dom zu Modena[1]

Leben und Werk

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Tassoni studierte an den Universitäten von Bologna und Ferrara Rechtswissenschaften. 1589 wurde er Mitglied der Accademia della Crusca[2] in Florenz und 1597 in Rom Sekretär des Kardinals Ascanio Colonna, den er 1600 nach Spanien begleitete. Vom Kardinal in persönlichen Angelegenheiten desselben nach Rom zurückgesandt, ließ er sich dort ganz nieder und wurde in die Akademien der Umoristi und Lincei aufgenommen.

Ein erstes Ergebnis seiner Arbeiten waren seine 1609 in Modena verfassten Considerazioni sopra le rime del Petrarca, wodurch er in eine heftige literarische Fehde verwickelt wurde, sich aber doch das Verdienst erwarb, der übertriebenen Verehrung Petrarcas und dem Ansehen seiner ungeschickten Nachahmer ein Ende zu setzen. Kaum geringeres Aufsehen erregten seine 1612 in Rom entstandenen Pensieri diversi, in denen er den Homer und Aristoteles angriff. 1622 verfasste er in Paris sein bekanntestes Werk, das heroisch-komische Gedicht La secchia rapita, das den im 13. Jahrhundert zwischen den Modenesen und Bolognesen geführten Eimerkrieg zum Gegenstand hat.[3]

Im gleichen Jahr trat er in die Dienste Karl Emanuels von Savoyen, zog sich aber, als nach langem Warten seine Beförderung durch Intrigen verhindert wurde, ins Privatleben zurück, bis 1626 Kardinal Ludovico Ludovisi ihn zu seinem Sekretär ernannte. Nach dem Tod des Kardinals im November 1632 berief Franz I., Herzog von Modena, Tassoni zu seinem Kammerherrn.

Alessandro Tassoni starb am 25. April 1635 in Modena und fand auf dem Friedhof von San Pietro seine letzte Ruhestätte.

Schriften (Auswahl)

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Briefe
Werke
  • Der geraubte Eimer (Ausgewählte Bibliothek der Classiker des Auslandes; Band 14). Leipzig 1842 (übersetzt von Paul Ludolf Kritz).

Literatur

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  • Elizabeth Cropper: Ancient and moderns. Alessandro Tassoni, Francesco Scannelli, and the experience of modern art. In: Annali di critica d'Arte, Band 5 (2009), S. 81–101, ISSN 2279-557X
  • Gregor von Glasenapp: Alessandro Tassoni und sein „Geraubter Eimer“. Ein italienischer Dichter des 17. Jahrhunderts. Lincke Verlag, Berlin 1910.
  • Erich Loos: Alessandro Tasonis „La secchia rapita“ und das Problem des heroisch-komischen Epos. Fritz Neubert zum 80. Geburtstag (Schriften und Vorträge des Petrarca-Instituts; Band 20). Scherpe Verlag, Krefeld 1967.
  • Stephanie Neu: Alessandro Tassoni (1565–1635). Metamorphosen des Epos (Grundlagen der Italianistik; Band 16). Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-631-62112-7 (zugl. Dissertation, Universität Hamburg 2012).

Anmerkungen

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  1. Das Denkmal steht auf der Piazza della Torre vor der Kathedrale von Modena und wurde 1860 vom Bildhauer Alessandro Cavazza gestaltet.
  2. Mitgliederliste der Crusca
  3. Die Schlacht bei Zappolino (15. November 1325) gewann Modena und beendete diesen Krieg.
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