Alexander Leonowitsch Kemurdschian

Russischer Raumfahrtingenieur

Alexander Leonowitsch Kemurdschian (russisch Александр Леонович Кемурджиан, armenisch Ալեքսանդր Լեոնի Քեմուրջյան; * 4. Oktober 1921 in Wladikawkas; † 24. Februar 2003 in Sankt Petersburg) war ein sowjetisch-armenischer Ingenieur. Er war der Chefentwickler der ersten Lunochod-Raumfahrtmobile. Er entwickelte unter anderem Lunochod 2 und ein Fahrzeug zur Bereinigung der verstrahlten Überreste, nachdem es zur Kernschmelze in Tschernobyl kam.

Alexander Kemurdschian

Kemurdschian studierte ab 1940 an der Staatlichen Technischen Universität Moskau N.E. Baumann. Ab 1942 nahm er am Zweiten Weltkrieg teil. Nach dem Abschluss des Studiums an der Transportfakultät der Baumann-Universität 1951 arbeitete er im Leningrader Transmasch-Werk und entwickelte zunächst Panzer und Luftkissenfahrzeuge. Er war als Chefentwickler für die Konstruktion der ersten Raumfahrtmobile Lunochod zuständig und an der Entwicklung des Landeapparates der Phobos-Sonde beteiligt.

Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl entwickelte er ausgehend von den Erfahrungen mit dem Lunochod das automatische Räumfahrzeug STR-1. Durch den Einsatz dieses Fahrzeugs konnte der Einsatz von Menschen in hochbelasteten Bereichen eingeschränkt werden.

Während der Zeit der Sowjetunion erschienen seine wissenschaftlichen Artikel unter einem Pseudonym, da sein Name geheim gehalten werden sollte. Nach dem Ende der Sowjetunion konnte er die USA besuchen, u. a. das Jet Propulsion Laboratory. Er wirkte noch an der Entwicklung eines Mars-Rover mit.

Kemurdschian ist in St. Petersburg auf dem armenischen Friedhof auf der Dekabristeninsel begraben.

Ehrungen

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2008 erschien der Dokumentarfilm Tank on the Moon des französischen Filmregisseurs Jean Afanassieff über die Lunochod-Rover, der unter dem Titel Mit dem Auto auf dem Mond erstmals 2011 auch vom ZDF gesendet wurde.

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Commons: Alexander Leonowitsch Kemurdschian – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jet Propulsion Laboratory: 5933 Kemurdzhian (1976 QN). In: JPL Small-Body Database Browser. 29. August 2003, abgerufen am 24. März 2015 (englisch).