Alfred Huth (Widerstandskämpfer)

österreichischer Widerstandskämpfer

Alfred Huth (* 30. August 1918 in Wien; † 8. April 1945 ebenda) war Hauptmann in der deutschen Wehrmacht und Angehöriger des militärischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.

Denkmal in Floridsdorf
 
Biedermann-Huth-Raschke-Kaserne in Wien-Penzing

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs schloss sich Huth zusammen mit Major Karl Biedermann und Oberleutnant Rudolf Raschke der von Major Carl Szokoll geleiteten Widerstandsgruppe österreichischer Angehöriger der Wehrmacht innerhalb des Wehrkreiskommandos XVII an. Im Frühjahr 1945 plante diese die „Operation Radetzky“, deren Ziel es war, die Rote Armee bei der Befreiung Wiens zu unterstützen und größere Zerstörungen zu verhindern. Doch die für 6. April 1945 geplante „Operation Radetzky“ wurde verraten.[1]

Am 6. April 1945 wurde Huth im Gebäude des Wiener Wehrkreiskommando XVII in der Universitätsstraße 7 verhaftet, aber bei der anschließenden Standgerichtsverhandlung gegen Karl Biedermann zusammen mit Rudolf Raschke freigesprochen. Auf Anweisung des Reichsverteidigungskommissars Generaloberst der Waffen-SS Sepp Dietrich wurden Huth und Raschke jedoch vor ein SS- und Polizeigericht gestellt und am 8. April 1945 zum Tode verurteilt.

Am selben Tag wurde Huth zusammen mit zwei weiteren Angehörigen des militärischen Widerstands, Major Karl Biedermann und Rudolf Raschke, öffentlich am Floridsdorfer Spitz in Wien gehängt. Der Wiener Chef der Sicherheitspolizei und des SD Rudolf Mildner übernahm persönlich das Kommando am Richtplatz.[2] Durchgeführt wurde die Hinrichtung von Wiener Gestapo-Beamten unter dem Kommando von SS-Obersturmführer Franz Kleedorfer (* 1908).[3][4]

Huth wurde am 2. August 1945 – zusammen mit Karl Biedermann und Rudolf Raschke – in Wien auf dem Hietzinger Friedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab (Gruppe 66, Reihe 19, Nummer 5) bestattet.

Ehrungen

Bearbeiten

1967 wurde die Kleine Breitenseer Kaserne in Wien-Penzing nach Biedermann und seinen beiden Mitstreitern Alfred Huth und Rudolf Raschke in „Biedermann-Huth-Raschke-Kaserne“ benannt. 1992 wurde im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf die Alfred-Huth-Gasse nach ihm benannt.[5]

Literatur

Bearbeiten
  • Carl Szokoll: Die Rettung Wiens 1945. Mein Leben, mein Anteil an der Verschwörung gegen Hitler und an der Befreiung Österreichs. Amalthea-Verlag, Wien 2001, ISBN 3-85002-472-5.
  • Michael Krassnitzer: Widerstand in Hietzing. Freiheitskampf 1934–1938 und 1938–1945 am Beispiel eines Wiener Bezirks. Edition Volkshochschule, Wien 2004, ISBN 3-900799-58-X.
  • Friedrich Vogl: Widerstand im Waffenrock. Österreichische Freiheitskämpfer in der Deutschen Wehrmacht 1938–1945. Wien: Europaverl. 1977 (Materialien zur Arbeiterbewegung, 7), S. 67 ff.
  • Otto Molden: Der Ruf des Gewissens. der österreichische Freiheitskampf 1938–1945. Beiträge zur Geschichte der österreichischen Widerstandsbewegung. Wien [u. a.]: Herold 1958, Register
  • Peter Schubert: Schauplatz Österreich. Topographisches Lexikon zur Zeitgeschichte in drei Bänden. Band 1: Wien. Hollinek 1976, Register
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Alfred Huth im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Thomas Mang: ‚Gestapo-Leitstelle Wien – Mein Name ist Huber'. Wer trug die lokale Verantwortung für den Mord an den Juden Wiens?, Wien 2003, S. 131, ISBN 3-8258-7259-9.
  3. SS-Obersturmführer und Kriminalsekretär der Gestapo Wien Franz Kleedorfer.
  4. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
  5. Alfred-Huth-Gasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien