Alma Har'el

israelisch-US-amerikanische Musikvideo- und Filmregisseurin und -produzentin

Alma Harʾel (hebräisch עַלְמָה הַרְאֵל ʿAlmah Harʾel, * 1976 in Tel Aviv-Jaffa) ist eine israelisch-US-amerikanische Musikvideo- und Filmregisseurin und -produzentin, die vor allem für ihren Dokumentarfilm Bombay Beach bekannt ist, aber auch für ihr Spielfilmdebüt Honey Boy.

Alma Harʾel (2013)

Alma Harʾel wurde 1976 in Tel Aviv-Jaffa geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf.[1] Dort begann sie ihre Karriere als Fotografin und Videokünstlerin, insbesondere bei Konzerten mit Live-Musik. Diese Arbeit setzte sie in New York und London fort.[2]

Eines der bekanntesten Projekte von Harʾel als Musikvideoproduzentin war eine Zusammenarbeit mit Balkan Beat Box, einschließlich eines elfminütigen Videos, das 2005 veröffentlicht wurde. Ihre häufige Zusammenarbeit mit der Zach Condon von der Band Beirut brachte ihr zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen bei Film- und Musikvideofestivals auf der ganzen Welt ein. So wurde das Musikvideo von Beirut für Elephant Gun aus dem Jahr 2009 als bestes Regiedebüt bei den MTV Video Music Awards und den Music Video Production Association Awards nominiert und wurde vom Paste Magazine auf Platz 30 der Musikvideos des Jahrzehnts gewählt.

Für ihren Dokumentarfilm Bombay Beach hatte sie 2011 beim Tribeca Film Festival den Hauptpreis erhalten.[3]

Das Musikvideo für das Lied Fjögur píanó der isländischen Band Sigur Rós aus dem Jahr 2012 inszenierte Harʾel zusammen mit der Tänzerin Denna Thomsen. Das Video war Teil des Valtari Mystery Film Experiment, bei dem Sigur Rós ein Dutzend Filmemacher bat, jeweils einen Song aus dem Album auszuwählen und ein von der Musik inspiriertes Video zu drehen. Hierfür hatten alle Beteiligten von der Band das gleiche Budget von 10.000 US-Dollar erhalten, jedoch keine Vorgaben.

Von 2014 bis 2016 war sie Global Creative Director beim Immersive Media-Unternehmen RYOT. Im Jahr 2016 wurde Harʾel von IndieWire zu einer der „Top 12 female filmmakers ready to direct a blockbuster“ bestimmt.[4] Im Januar 2019 stellte sie im Rahmen des Sundance Film Festivals ihr Spielfilmdebüt Honey Boy vor. Das Filmdrama nach einem Drehbuch von Shia LaBeouf erzählt von der Kindheit und Jugend des Schauspielers.[5] Ihr geplantes Filmprojekt Mockingbird basiert auf dem Science-Fiction-Roman Die Letzten der Menschheit von Walter Tevis.[6]

Ende Juni 2020 wurde Harʾel ein Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.[7]

Musikvideos (Auswahl)

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Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen

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Directors Guild of America Award

  • 2020: Auszeichnung für das Beste Regiedebüt (Honey Boy)[8]

Independent Spirit Awards

London Film Festival

  • 2019: Nominierung im Wettbewerb (Honey Boy)

Sundance Film Festival

  • 2019: Nominierung für den Grand Jury Prize im U.S. Dramatic Competition (Honey Boy)
  • 2019: Auszeichnung mit dem U.S. Dramatic Special Jury Award – Vision & Craft (Honey Boy)[10]
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Einzelnachweise

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  1. Kee Chang: Berlinale Exclusive: Alma Harʾel. In: anthemmagazine.com, 17. Februar 2011.
  2. Keith Mann: Alma Harʾel: 5 Fast Facts You Need To Know. In: heavy.com, 6. November 2019.
  3. https://web.archive.org/web/20121114042739/http://www.tribecafilm.com/festival/features/Awards_Announced_2011_Tribeca_Film_Festival.html
  4. Kate Erbland: 12 More Female Filmmakers Who Are Ready To Direct A Blockbuster. In: indiewire.com, 27. Mai 2016.
  5. Clarisse Loughrey: Sundance Film Festival line up: Highlights from Ted Bundy to documentaries about Harvey Weinstein and Alexandria Ocasio-Cortez. In: independent.co.uk, 30. November 2018.
  6. Heike Angermaier: DGA-Gewinnerin inszeniert Tevis-Adaption "Mockingbird". In: Blickpunkt:Film, 21. April 2022.
  7. Academy Invites 819 To Membership. In: oscars.org, 30. Juni 2020.
  8. Ryan Lattanzio: Sam Mendes Wins DGA Award for '1917': Full Winners List. In: indiewire.com, 26. Januar 2020.
  9. Joey Nolfi: Uncut Gems, Lighthouse lead 2020 Film Independent Spirit Award nominations. In: Entertainment Weekly, 21. November 2019.
  10. Sundance Film Festival 2019 – U.S. Dramatic Competition. (Memento des Originals vom 12. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sundance.org In: sundance.org. Abgerufen am 15. Dezember 2018.