Alt-Marzahn 66

Kulturdenkmal in Berlin

Das Haus Alt-Marzahn 66 am Anger des Berliner Ortsteils Marzahn im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist ein Wohngebäude, welches im 19. Jahrhundert als privates Wohnhaus unter der Adresse Dorfstraße 1 errichtet worden ist. Es steht seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz.[1]

Wohn- und Bürohaus
Straßenansicht des Hauses Alt-Marzahn 66, Jahr 2024

Straßenansicht des Hauses Alt-Marzahn 66,
Jahr 2024

Daten
Ort Berlin-Marzahn, Alt-Marzahn 66
Baustil Historismus
Bauzeit um 1860
Koordinaten 52° 32′ 32,2″ N, 13° 33′ 45,8″ O
Besonderheiten
mehrfache Eigentümerwechsel und mehrfache Umnutzung

Die Längsachse des Gebäudes verläuft auf der Südseite des Angers. Es ist der ehemalige Standort eines Hilfsgebäudes (Kate) für die alte Dorfschule. Am Ostgiebel steht ein späterer Anbau, der auf der Straßenseite keinen Eingang aufweist.

Geschichte

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Nach Abriss der Kate entstand an dieser Stelle (damals Dorfstraße 1) um 1860[2] ein Wohnhaus für einen Landwirt, das sich fast 50 Jahre im Privatbesitz befand. Im Jahr 1938 bekam die Immobilie infolge der Neubenennung der Dorfstraße (südlicher Verkehrsweg um den historischen Anger) und der Dorfaue (nördlicher Verkehrsweg um den Anger) zu Alt-Marzahn ihre jetzige Hausnummer 66. Noch 1943 enthält das Adressbuch hier den Eintrag: Bauer W. Grothe, Eigentümer.[3]

In der DDR-Zeit war das Anwesen Kommunaleigentum und wurde unter anderem genutzt als Landambulatorium (1955)[4] und Mütterberatungsstelle (Anfang der 1960er Jahre)[5] und in den 1970er Jahren als Bezirksschwesternstation in Lichtenberg.[6]

Im Jahr 1989 erschien unter dieser Adresse eine Kinderkieferorthopädie.[7]

Nach der Wende wurde in diesem Haus weiterhin eine Kinderkieferorthopädische Praxis geführt.[8] Auch in den 2020er Jahren befindet sich hier eine zahnärztliche Gemeinschaftspraxis eines Ehepaares.[9][10] Jedoch wurde das Haus reprivatisiert.

Architektur

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Anbau und ein Teilstück des Hauses Alt-Marzahn 66

Der Baustil des höheren Gebäudeteils wird dem Historismus zugerechnet. Es handelt sich um ein siebenachsiges verputztes Gebäude, das voll unterkellert ist. Über den im Hochparterre gelegenen Wohn- und Praxisräumen gibt es noch einen flachen Dachbodenbereich. Der Haupteingang befindet sich in der Mitte des Hauses in der ersten Etage. Er ist über eine Freitreppe direkt von der Straße aus erreichbar. Der gemauerte Treppenunterbau und der Bereich der Eingangstür sind mit schönem Putzdekor geschmückt.

Die Gitter der Kellerfenster, das Treppengeländer und die Tore neben dem Haus zum Hof hin sind mit schmiedeeisernen Ornamenten geschmückt.

Der Anbau hat seinen Eingang auf der Hofseite. Er weist keinen Bauschmuck auf, ist eingeschossig und dreiachsig ausgeführt. Seine Länge beträgt etwa acht Meter, die Breite liegt bei rund zehn Meter.[11]

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Commons: Alt-Marzahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kulturdenkmal Alt-Marzahn 66
  2. Harald Ritter: Vor 300 Jahren wurde an der Straße Alt-Marzahn das erste Schulhaus gebaut. In: berliner-woche.de. 2018, abgerufen am 24. September 2024.
  3. Alt-Marzahn 66. In: Berliner Adreßbuch, 1943, Teil IV, S. 2326. „E Grothe, W; Bauer“.
  4. Polikliniken. In: Fernsprechbuch für Gross-Berlin (DDR), 1955, S. 150. „Landambulatorium“.
  5. Gesundheitsfürsorge. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1963, S. 89. „Mütterberatungsstelle“.
  6. Gesundheitsfürsorge. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1972, S. 152. „Mütterberatungsstelle“.
  7. Medizinische Einrichtungen. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1989, S. 357.
  8. Medizinische Einrichtungen. In: Telefonbuch Berlin, Deutsche Telekom, 1991, S. 456.
  9. Website des Zahnarztes Frank Schneider. Abgerufen am 1. Oktober 2024.
  10. Website Susanne Schneider, Kieferorthopädin. Abgerufen am 1. Oktober 2024.
  11. Maße grob mit dem Tool von Google Earth bestimmt.