Altkatholische Kirche (Zell im Wiesental)

altkatholisches Kirchengebäude in Zell im Wiesental, Süddeutschland

Die Christuskirche in Zell im Wiesental war ursprünglich eine altkatholische Kirche, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Die altkatholische Gemeinde hat sie inzwischen aufgegeben und nutzt sie nur noch zu besonderen Anlässen. Das Gebäude steht jetzt im Eigentum der Stadt Zell, der es als Standesamt und als Ort für Konzerte und Lesungen dient.[1]

Christuskirche

Geschichte

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Die altkatholische Pfarrei formierte sich in Zell 1874. Diese feierte ihre Gottesdienste zu Beginn in einem Laborraum einer ehemaligen Essigfabrik neben der Gewerbeschule. Das eigene Gotteshaus wurde in den Jahren 1891 bis 1892 erbaut; es wurde am 14. August 1892 durch den altkatholischen Bischof Joseph Hubert Reinkens geweiht.[2] Zeitweise war die altkatholische Gemeinde in Zell für die Seelsorge von 381 Altkatholiken im gesamten Landkreis Lörrach zuständig; die Anzahl der Mitglieder nahm im Laufe des 20. Jahrhunderts allerdings stetig ab, sodass das Kirchspiel Zell 1978 aufgelöst wurde; für die Zeller Altkatholiken ist seither die Kirchengemeinde Säckingen zuständig.[3] 2003 übernahm die Stadt Zell das Kirchengebäude und das dazugehörende Grundstück[4], Gottesdienste finden nur noch einmal im Jahr statt, ansonsten wird die Kirche als „Trauraum“ und für Konzerte und Lesungen genutzt.[5]

Beschreibung

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Kirchenbau

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Die Christuskirche befindet sich westlich des Zeller Ortskerns inmitten eines Wohngebiets. An den rechteckigen Saalbau mit Walmdach setzt sich im Osten ein etwas eingezogener, polygonaler Chor fort. Zur Westseite erhebt sich ein Glockenturm mit quadratischem Grundriss. An den Längsseiten des Langhauses befinden sich längliche, nach oben bogenförmig schließende Fenster. Im mittleren Turmgeschoss mit abgeschrägten Kanten befinden sich nach allen Seiten zweigeteilte Klangarkaden, darüber befindet sich das Zifferblatt der Turmuhr. Das Dach bildet eine leicht auskragende achtseitige Pyramide, die im unteren Bereich eingeknickt ist. Bekrönt wird die Spitze durch Turmkugel und Kreuz.

Innenraum und Ausstattung

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Im Inneren ist die Holzdecke teilweise an die Dachschräge angepasst. Chor und Langhaus sind über einen Triumphbogen miteinander verbunden. Der Triumphbogen wird von zwei Bildern flankiert. Das linke Bild stellt Maria mit Jesuskind dar, das rechte den Auffahrenden Christus. Unterhalb des Marienbildes erinnert eine Gedenktafel an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. An der Langhaussüdwand befindet sich eine Kanzel.

Die Orgel auf der Empore von 1892 stammt von E. F. Walcker aus Ludwigsburg. Die zwölf Register verteilen sich auf zwei Manuale und Pedal.[6][7]

I Hauptwerk C–f3
Bourdon 16′
Principal 8′
Hohlflöte 8′
Viola di Gamba 8′
Octav 4′
Mixtur III 223
II Schwellwerk C–f3
Lieblich Gedeckt 8′
Salicional 8′
Aeoline 8′
Flauto dolce 4′
Pedalwerk C–d1
Subbass 16′
Violon 8′
  • Koppeln: II/I (Normal- und Superoktavkoppel, jeweils als Schieberegler), I/P
  • Spielhilfen: Calcant, Tutti-Tritt, Piano-Tritt
 
Glockenturm

Das dreistimmige Geläut aus Gussstahl setzt sich wie folgt zusammen:

Name Schlagton Gussjahr Gießerei
Paulusglocke a′ 1892 Bochumer Verein
Johannesglocke cis′′ 1894 Bochumer Verein
Marienglocke e′′ 1894 Bochumer Verein

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland online
  2. Th. Humpert: Geschichte der Stadt Zell im Wiesental, 1922, S. 185.
  3. Fräulin, Neue Geschichte der Stadt Zell im Wiesental, S. 318–322.
  4. https://www.badische-zeitung.de/eine-kirche-als-geschenk, abgerufen am 7. Juli 2024
  5. https://www.alt-katholisch.de/unsere-gemeinden/gemeinde-bad-saeckingen/gottesdienste-kirchen/, abgerufen am 7. Juli 2024
  6. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 450
  7. Informationen zur Orgel
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Commons: Altkatholische Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 42′ 26,3″ N, 7° 51′ 1,1″ O