Am haaretz
rabbinisches Judentum
Der Ausdruck am haaretz (hebräisch עַם הָאָרֶץ ʿam haʾarets ‚Volk der Erde, des Landes‘) bezeichnet seit dem rabbinischen Judentum den einfachen ungebildeten Teil des Volkes. Er wurde sowohl auf die Nichtjuden (siehe Gojim), als auch auf die Israeliten angewendet.
Aus der Perspektive der Nichtisraeliten ist das am haaretz die sesshafte Anwohnerschaft im Unterschied zu den noch nicht siedelnden Israeliten, zum Beispiel Gen 23,12 EU.
Aus israelitischer Perspektive bezeichnet am haaretz
- vorexilisch: das Volk im Unterschied zu den politischen und religiösen Führern (Könige, Priester etc.)
- nachexilisch: teilweise wie zuvor, bei Esra und Nehemia aber das nichtjüdische Volk
- rabbinisch: alle, die die Tora nicht kennen oder nicht halten
Literatur
Bearbeiten- Johann Maier: Am haarez. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993, Sp. 480.