Amelith
Amelith [Ortslage der Bodenfelder Ortschaft Nienover[1] im Landkreis Northeim (Niedersachsen). In ihr leben 242 Einwohner.[2]
] ist eineGeographie
BearbeitenDie Ansiedlung liegt im südlichen Solling im Tal des Reiherbachs. Sie ist umgeben von waldreichen Höhen.
Geschichte
BearbeitenBereits 1575 taucht in Sollinger Forstrechnungen die Bezeichnung Amelytt auf.
Unter dem britischen König Georg III., gleichzeitig Kurfürst von Hannover, entstand 1776 als hannoversche Gegengründung zur Hütte im braunschweigischen Grünenplan die Spiegelglashütte Amelith. Sie sollte die seit dem 15. Jahrhundert im Amtsbereich von Nienover nachgewiesenen Wanderhütten ablösen und die Glasmacher mit ihren Familien an ihren Arbeitsplatz binden. Die Glashütte entwickelte sich zur bedeutendsten des Gebiets, Gläser und Spiegel wurden nach Russland, Schweden, in die Niederlande und nach Großbritannien exportiert. In einer Phase wirtschaftlicher Schwierigkeiten um 1850 wanderten einige Menschen aus Polier sowie Amelith aus und gründeten am Michigansee eine neue Siedlung Amelith[3], deren Gemeindekirche die St.-Johannes-Kirche war.[4] Die Glashütte wurden 1926 geschlossen und 1931 abgebrochen.
Mit der Eingemeindung von Nienover kam Amelith am 1. März 1974 zu Bodenfelde.[5]
In einem umgebauten ehemaligen Wirtschaftsgebäude der früheren Glasfabrik Amelith und Nebengebäuden betreibt die in Hannover ansässige, christliche Drogenarbeit Neues Land seit 1991 ein Therapie- und Nachsorgezentrum und seit 2002 ein Hof-Café. Zuvor dienten die Gebäude als Fremdenpension und zu landwirtschaftlichen Zwecken.[6][7]
Bis Ende 2010 war Amelith staatlich anerkannter Erholungsort.
Vereine
BearbeitenZu den Vereinen Ameliths gehört die Freiwillige Feuerwehr und der Tisch Tennis Club Amelith e.V. (TTC Amelith).
Amelith (Michigan)
BearbeitenIm US-Bundesstaat Michigan gibt es eine gemeindefreie Ortschaft Amelith, die zum Township Frankenlust und zum Kreis Bay County gehört. Sie wurde 1848 in Erinnerung an Amelith in Norddeutschland gegründet.
Literatur
Bearbeiten- Walter Junge: Chronik des Fleckens Bodenfelde: von den Anfängen bis zur Gegenwart ; mit Beiträgen zur Geschichte der Ortsteile Wahmbeck, Nienover, Amelith und Polier. – Göttingen: Göttinger Tageblatt, 1983
- Wolfgang Schäfer (Hrsg.): Die Hütten und das Schloss. Bilder, Berichte und Dokumente aus den Sollingorten Amelith, Nienover und Polier. Verlag Mitzkat, Holzminden 2000. ISBN 3-931656-26-8
- Daniel Althaus: Die Fabrik im Wald: Glas und Spiegel aus Amelith und Polier. Verlag Mitzkat, Holzminden 2015. ISBN 978-3-940751-46-1
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hauptsatzung des Fleckens Bodenfelde vom 18. Dezember 2012 (PDF; 48 kB) ( des vom 29. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 10. Mai 2013.
- ↑ Flecken Bodenfelde: Zahlen, Daten, Fakten ( des vom 9. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 29. Juli 2016.
- ↑ Friedrich Carl Ludwig Koch: Die Deutschen Colonien in der Nähe des Saginaw-Flusses, 1851, S. 17
- ↑ Waldemar H. Lohrmann: Geschichtlicher Überblick der Evangelisch-Lutherischen St. Johannes Gemeinde U.A.C. zu Amelith, Michigan, 1927, S. 4
- ↑ Flecken Bodenfelde: Ortschaften ( des vom 11. März 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 23. März 2011.
- ↑ Neues Land - Geschichte. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2013; abgerufen am 1. März 2013.
- ↑ http://www.heimatpflege-uslarer-land.de/fotosteuerung/galeriebild.php?galid=ak2_solling_ortschaft&galpathidx=22&galimgidx=31 (Link nicht abrufbar)
Koordinaten: 51° 42′ N, 9° 31′ O