Ammonium-Ylide sind eine Untergruppe der Stickstoff-Ylide (N-Ylide). Es handelt sich um innere Salze mit Kohlenstoff als Anion und einer Ammoniumgruppe als Kation (also ein Zwitterion). Unter anderem aufgrund der besseren Eigenschaften als Fluchtgruppe reagieren sie im Vergleich mit ihren schwereren Homologen der Phosphor-Ylide teilweise deutlich unterschiedlich.[1]

Generelle Struktur eines Ammonium-Ylids

Herstellung

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Die Deprotonierung eines quartären Ammoniumsalzes (z. B. Tetramethylammoniumchlorid 1) in α-Position mit starken Basen wie n-Butyllithium oder Phenyllithium liefert das N-Ylid 2:[2]

 
N-Ylid Synthese

Analog können Ammonium-Ylide auch durch die Desilylierung von α-Silylammoniumsalzen synthetisiert werden.[3] Eine weitere Möglichkeit der Darstellung ist die Umsetzung von Carbenen mit tertiären Aminen. Häufig verlaufen diese Reaktionen kupfer- oder rhodiumkatalysiert.[3]

Verwendung

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Ammonium-Ylide können als Reagenzien in der Stevens-Umlagerung eingesetzt werden beziehungsweise treten dort als Intermediate auf.[3]

Einzelnachweise

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  1. Varinder K. Aggarwal, Jeremy N. Harvey, Raphaël Robiette: On the Importance of Leaving Group Ability in Reactions of Ammonium, Oxonium, Phosphonium, and Sulfonium Ylides. In: Angewandte Chemie International Edition. Band 44, Nr. 34, 26. August 2005, S. 5468–5471, doi:10.1002/anie.200501526.
  2. Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 497, ISBN 3-342-00280-8.
  3. a b c J. Stephen Clark: Nitrogen, oxygen, and sulfur ylide chemistry : a practical approach in chemistry. Oxford University Press, New York 2002, ISBN 0-19-850017-3.