Amt Menden (Sauerland)

ehemaliger Gemeindeverband im Sauerland

Das Amt Menden war ein Amt im ehemaligen Kreis Iserlohn in der preußischen Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen. Ein Amt Menden hatte bereits seit dem 14. Jahrhundert im Herzogtum Westfalen und anschließend seit 1802 in der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt bestanden.

Wappen Deutschlandkarte
Amt Menden (Sauerland)
Deutschlandkarte, Position des Amtes Menden hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1974)
Koordinaten: 51° 26′ N, 7° 48′ OKoordinaten: 51° 26′ N, 7° 48′ O
Bestandszeitraum: 1843–1974
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Iserlohn
Fläche: 74,38 km2
Einwohner: 24.623 (1970)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 331 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 6 Gemeinden

Geschichte

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Herzogtum Westfalen und Landgrafschaft Hessen-Darmstadt

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Das Amt Menden entstand in kurkölnischer Zeit im 14. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es 1333, als es der Erzbischof von Köln verpfändete.[1] Nach der Übernahme der Herrschaft im Jahr 1802 durch Hessen-Darmstadt blieb das Amt auch nach der Neuorganisation der Ämter vom 22. September 1807 weiter bestehen. Es war unterteilt in 10 Schultheißenbezirke und umfasste jetzt neben dem alten Amtsgebiet die Stadt Menden, das Gericht Neheim (ohne Moosfelde), das Gericht Sümmern, Höllinghoven und das Patrimonialgericht Voßwinkel. Amtmann war in dieser Zeit Anton Frigge.[2]

Preußen und Nordrhein-Westfalen

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Das Gebiet des ehemaligen Herzogtums Westfalen fiel 1815 an Preußen. 1817 wurde der Raum Menden dem neuen Kreis Iserlohn zugeordnet und bildete dort zunächst die Bürgermeisterei Menden.[3] Das Gericht Neheim, Höllinghoven und Voßwinkel wurden 1819 zum Kreis Arnsberg verschoben.[4]

Nachdem die eigentliche Stadt Menden 1837 die preußische „Revidierte Städteordnung von 1831“ erhalten hatte, wurde zwischen der Stadt Menden und der Landbürgermeisterei Menden unterschieden.[5]

Im Rahmen der Einführung der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen wurden 1843 aus der Landbürgermeisterei Menden das Amt Menden gebildet.[6] Die Stadt Menden blieb amtsfrei.

Das Amt umschloss seitdem bis 1974 die folgenden Gemeinden:

1900 hatte das Amt 6097 Einwohner, von denen 5622 Katholiken, 474 Evangelische und 1 Jude waren.[7]

1961 umfasste das Amtsgebiet eine Fläche von 79,94 Quadratkilometern und hatte 20.512 Einwohner.[8]

Am 1. Juli 1969 wurde mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Soest und von Teilen des Landkreises Beckum vom 24. Juni 1969 die Gemeinde Wimbern zusammen mit den Gemeinden Schlückingen, Wickede und Wiehagen (Amt Werl, Kreis Soest) sowie die Gemeinden Echthausen (Amt Hüsten, Kreis Arnsberg) zur neuen amtsfreien Gemeinde Wickede (Ruhr) zusammengeschlossen.[9]

Am 1. Januar 1975 ging der größte Teil des Amtes Menden in der Stadt Menden (Sauerland) auf, lediglich der Großteil der Gemeinde Sümmern wurde der Stadt Iserlohn zugeordnet. Die Städte Menden (Sauerland) und Iserlohn gehören seitdem zum Märkischen Kreis.

Blasonierung: „In Rot ein silbernes gestürztes Faßeisen.“ Das Wappen wurde am 15. April 1937 verliehen.[8]

Amtmänner

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Einzelnachweise

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  1. Seibertz, Urkundenbuch Band 2 Nr. 642
  2. Manfred Schöne: Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802-1816, Olpe 1966, Seite 41–43 und 172.
  3. Westfalenlexikon 1832-1835. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege. Band 3. Münster 1978, S. 73 (Nachdruck des Originals von 1834).
  4. Rico Quaschny: "Verkappte Intoleranz" und wirtschaftliche Blüte - Menden zwischen Kurköln und Preußen, in: Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen zum Preußischen Adler. Die Säkularisation und ihre Folgen im Herzogtum Westfalen 1803 - 2003, Arnsberg 2003, Seite 156–159.
  5. Zusammensetzung der Landbürgermeisterei Menden, Stand 1839
  6. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 361, abgerufen am 7. Juli 2022.
  7. A. Ludorff: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Iserlohn, Nachdruck Warburg 1994, Seite 51.
  8. a b Eduard Belke, Alfred Bruns, Helmut Müller: Kommunale Wappen des Herzogtums Westfalen – Kurkölnisches Sauerland. Strobel-Verlag, Arnsberg 1986, ISBN 3-87793-017-4, S. 164.
  9. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Soest und von Teilen des Landkreises Beckum
  10. Johann Dietrich von Steinen: Versuch einer Westphälischen Geschichte besonders der Grafschaft Mark. Bädeker, III. Stück: Historie des Amts Iserlon, Dortmund 1749, S. 1138 ff.
  11. Manfred Wolf: Die Urkunden des Klosters Oelinghausen - Regesten, Fredeburg 1992, Nr. 490
  12. Wolf Nr. 492
  13. Wolf Nr. 511
  14. Wolf Nr. 872
  15. Wolf Nr. 982
  16. Wolf Nr. 1003